Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Dr. Jan Gradel

CDU erneuert Forderung nach Stadtteiltickets im ÖPNV

Dr. Jan Gradel

Völlig unverständlich ist es für die CDU-Gemeinderatsfraktion, dass es immer noch nicht gelungen ist, ein flächendeckendes Stadtteilticket einzuführen. Ein Thema, das die CDU seit Jahren beschäftigt und wo wir nun Taten fordern.

Was für die Innenstadt mit den anliegenden Stadtteilen Neuenheim, Bergheim und Weststadt seit Jahren selbstverständlich ist, soll in den Randstadtteilen nicht möglich sein? Besonders für lang gezogene Stadtteile oder Stadtteile mit Steigungen wie Ziegelhausen, Handschuhsheim und Boxberg/Emmertsgrund wäre die Einführung des Stadtteiltickets ein Meilenstein. Fahrten im Stadtteil oder Fahrten vom „Berg“ Richtung Famila-Zentrum wären so zu einem angemessenen Preis möglich und würden die Kurzstrecken attraktiv machen.

Die Begründung ist klar: Wenn die Fahrt zum Bäcker oder Metzger mit Hin- und Rückfahrt mit 4,20 Euro pro Person zu Buche schlägt, entscheiden sich viele Menschen gegen die Bus- oder Bahnfahrt. Ein ermäßig-ter Tarif in Höhe von beispielsweise einem Euro für die einfache Fahrt innerhalb des Stadtteils kann nicht nur zum Umstieg anregen sondern vielmehr auch den örtlichen Einzelhandel stärken. Schließlich kommt es den Geschäften im Stadtteil zugute, wenn sie für die Bürgerinnen und Bürger leichter und günstiger erreichbar sind. Viele schreckt die Parkplatzsuche mit dem PKW im eigenen Stadtteil ab, so dass Einkäufe bevorzugt außerhalb des Stadtteilzentrums getätigt werden, da dort häufig bessere Parkmöglichkeiten bestehen.

Gemeinderat und Stadtverwaltung beschäftigen sich mit Sinn und Zweck von Kundenzentren, mit Busbeschleunigungssystemen und mit der Planung neuer Straßenbahnlinien, deren Nutzen und Finanzierung im Übrigen völlig offen ist – aber ein Stadtteilticket sei zu kompliziert in der Abrechnung mit dem Verkehrsverbund, und fände dort keine Zustimmung. Wir meinen, dies ist völlig inakzeptabel. Einen Tarif, der bereits existiert, auszuweiten kann nicht so schwer sein, und ein Paar Nutzer mehr in den ohnehin nicht ausgelasteten Endstrecken kann ja wohl auch nicht schaden.

Wir fordern Stadtverwaltung und Verkehrsverbund noch einmal auf, hier endlich tätig zu werden!