Planen und Bauen

Die „Herzensvariante“ in Sicht

Bürgersaal Neuenheim: Viel Zustimmung gab es auf der Informationsveranstaltung für die Variante B

Der „gordische Knoten“ scheint durchschlagen: Eine der drei auf der Neuenheimer Informationsveranstaltung vorgestellten Varianten für einen Bürgersaal am Marktplatz fand breite Zustimmung. Die sogenannte Variante B sieht vor, den Saal im alten Schulhaus einzubauen; für das dort befindliche Bürgeramt wird ein Neubau errichtet, wo heute noch der Feuerwehrschuppen steht.

Am Marktplatz in Neuenheim sollen ein Bürgersaal und ein neuer Kinderspielplatz entstehen. (Fotos: Stadt Heidelberg)
Am Marktplatz in Neuenheim sollen ein Bürgersaal und ein neuer Kinderspielplatz entstehen. (Fotos: Stadt Heidelberg)

Dass man sich im Stadtteil nun auf eine weitestgehend einvernehmliche Lösung verständigen konnte, ist das Ergebnis eines längeren Bürgerbeteiligungsprozesses. Nachdem der Siegerentwurf des 2007 durchgeführten Architektenwettbewerbs „Bürgersaal Neuenheim“ im Stadtteil nicht auf ungeteilte Zustimmung gestoßen war, hatte die Stadt Heidelberg im vergangenen Jahr einen Arbeitskreis Marktplatz Neuenheim eingerichtet. Ihm gehörten Mitglieder des Bezirksbeirates, Vertreter des Stadtteilvereins und der Marktplatzinitiative, die Neuenheimer Kinderbeauftragten sowie Mitarbeiter/-innen der Stadtverwaltung an. „Es war ein intensiver Dialog“, sagte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner bei der Eröffnung der Informationsveranstaltung, „ein herzliches Dankeschön an alle, die an diesem Prozess mitgewirkt haben“.

Sieben Mal hat der Arbeitskreis getagt und drei Nutzungskonzepte für einen künftigen Bürgersaal erarbeitet. Die Varianten mit geschätzten Kosten zwischen 1,0 und 2,2 Millionen Euro unterscheiden sich insbesondere bezüglich der Lage des Saals: Die Varianten A und C sehen den Saal im Neubau vor, was wegen der unmittelbar benachbarten Wohnhäuser als weniger günstig beurteilt wurde. Variante B verlegt das Bürgeramt vom alten Schulhaus in den Neubau in der Rahmengasse, wie Xenia Hirschfeld, Leiterin des städtischen Gebäudemanagements, erläuterte.

Gemeinsam ist allen drei Varianten der „Erhalt der geschützten Lage des Spielplatzes“, so Dr. Ernst Baader, Leiter des Landschafts- und Forstamtes. Der Spielplatz wäre künftig mit 125 Quadratmetern mehr als doppelt so groß wie bisher und erhielte nach den Planungen einen von einer Sitzmauer eingefassten Sandbereich mit einem zentralen Spielgerät. Wie dieses aussehen könnte, darüber haben sich die Neuenheimer Eltern bereits Gedanken gemacht. In Erinnerung an die frühere Nutzung könnte es ein knallrotes Feuerwehrauto sein. Ein Modell des Spielgerätes haben die Marktplatzinitiative und die Kinderbeauftragten der Stadt schon übergeben (kleines Foto).

„Variante B ist eine Lösung, mit der wir alle sehr gut leben können“, bezog ein Anwohner des Marktplatzes Stellung. Für die Neuenheimer Kinderbeauftragte Frauke Isenberg ist B gar „eine Herzensvariante, ein Bürgerhaus für alle Neuenheimerinnen und Neuenheimer“.

Variante B liegt mit 1,6 Millionen Euro kostenmäßig im mittleren Bereich, aber deutlich über den 550.000 Euro, die bisher für den Bürgersaal im städtischen Finanzplan veranschlagt sind. Für OB Dr. Würzner folgt daraus die Notwendigkeit, den Entwurf auf Einsparpotenziale zu untersuchen, beispielweise auf die Unterkellerung des Neubaus ganz oder teilweise zu verzichten. Zunächst wird sich nun der Bezirksbeirat Neuenheim mit dem Thema befassen, danach entscheidet der Gemeinderat. (rie)