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Richtig heizen und lüften im Winter – Die Stadtwerke zeigen wie

Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und überall werden die Winterjacken aus den Schränken genommen und die Heizungen aufgedreht. Damit es in der Wohnung behaglich wird, muss neben der Raumtemperatur auch die Luftfeuchtigkeit optimal sein. Indem man richtig heizt und lüftet, kann man in seiner Wohnung neben der Erzeugung einer gemütlichen Atmosphäre zusätzlich der Entstehung von Schimmel vorbeugen.

Gerade in den Wintermonaten kommt es in vielen Wohnungen nämlich zur Bildung von feuchten Stellen. Diese entwickeln sich im fortgeschrittenen Stadium zu Schimmelflecken, die sich rasch ausbreiten können. Schimmel ist gesundheitsschädigend und beeinträchtigt nicht nur das Wohlbefinden der Bewohner, sondern schädigt auch die Bausubstanz und setzt den Wärmeschutz der Außenwände herab.

Wie entsteht Schimmel?
Die Entstehung von Schimmel wird durch die Eigenschaft bedingt, dass sich Luft mit Wasser verbindet. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasser nimmt sie auf. Das gleiche Prinzip führt in der Natur zur Wolkenbildung. Kühlt mit Wasserdampf angereicherte Luft ab, gibt sie einen Teil des Wassers wieder ab. Während es in der Natur zu Regenschauern kommt, geschieht dies in geschlossenen Räumen in Form von Kondensation an den Stellen, die die niedrigste Oberflächentemperatur haben. Bevorzugt kommt dies an den Außenwänden oder hinter großen Möbelstücken vor, wo die Luft nicht ausreichend zirkulieren kann. In der Luft schwebende Sporen von Schimmelpilzen finden auf den feuchten Flecken schließlich einen fruchtbaren Nährboden.

Woher kommt das Wasser in der Luft?
Allein im Schlaf gibt jeder von uns pro Nacht über die Haut und Atemluft etwa einen Liter Wasser ab. Auch beim Kochen, Geschirrspülen, Bügeln, Waschen, Duschen und Baden wird die Luft mit Wasserdampf angereichert. Selbst Zimmerpflanzen tragen zur Luftbefeuchtung bei, weil das meiste Gießwasser verdunstet. Kein Wunder also, dass Schimmel in bewohnten Räumen keine Seltenheit ist.

Welche Temperatur empfiehlt sich für geschlossene Räume?
Im Wohnbereich und in der Küche reichen 20 Grad für ein gemütliches Raumklima vollkommen aus. Im Bad darf es mit 21 Grad gerne etwas wärmer sein, während im Schlafzimmer 18 Grad für einen angenehmen Schlaf sorgen. Nachts und tagsüber, wenn Niemand zu Hause ist, kann die Temperatur insgesamt etwas gesenkt werden. Auch die Kosten sprechen gegen das Überheizen der Wohnung: jedes Grad Wärme schlägt mit einem mehr von sechs Prozent Heizkosten zu Buche. In wenig genutzten Räumen sollte die Temperatur allerdings nicht unter 14 Grad sinken, da es sonst ebenfalls zur Kondensation kommen kann. Je kühler die Zimmertemperatur ist, desto öfter muss gelüftet werden.

Wie lüftet man seine Wohnung am besten?
Richtig lüften bedeutet die Fenster kurzzeitig (5 bis10 Minuten reichen aus) und ganz zu öffnen (Stoßlüften). Nur so ist ein weitestgehend kompletter Austausch der Raumluft und der Abtransport der darin gespeicherten Feuchtigkeit gewährleistet. Eine Kippstellung der Fenster ist meist wirkungslos und verschwendet Heizenergie. Vor allem morgens und abends sollte man in der Wohnung einen kompletten Luftwechsel durchführen, indem man in jedem Zimmer das Fenster weit öffnet. Je kälter es draußen ist, desto kürzer muss gelüftet werden. Auch bei Regenwetter ist es sinnvoll zu lüften. Wenn es nicht gerade zum Fenster hereinregnet, ist die kalte Außenluft trotzdem trockener als die warme Zimmerluft.

Innentüren zwischen unterschiedlich beheizten Räumen sollten tags und nachts geschlossen gehalten werden. Ansonsten wird nur warme, das heißt feuchte Luft ins kühlere Zimmer geleitet. Diese schlägt dort ihre Feuchtigkeit nieder. Bei einem Bad ohne Fenster muss auf dem kürzesten Weg durch ein anderes Zimmer gelüftet werden. Alle anderen Türen sollten dabei geschlossen bleiben. Besonders nach dem Baden oder Duschen sollte sich der Wasserdampf nicht gleichmäßig in der Wohnung verteilen.

Große Mengen Wasserdampf (z.B. beim Kochen oder nach dem Duschen) sollten möglichst sofort nach draußen abgelüftet werden. Wenn Wäsche in der Wohnung getrocknet werden muss, weil ein Trockenraum fehlt, muss man dieses Zimmer öfter lüften. Große Schränke sollten zudem nicht zu dicht an kritische (Außen-) Wände angerückt werden, da sonst die Qualität der Luftzirkulation herabgesetzt wird. Außerdem sollten die Heizkörper während des Lüftens abgestellt werden.

Zur Optimierung ihrer Heiz- und Lüftgewohnheiten können Sie sich zusätzlich ein Thermo-Hygrometer anschaffen, auf dem Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit angezeigt werden. Letztere sollte die Grenze von 35% nicht unter-, bzw. von 60% nicht überschreiten. Damit haben Sie einen effektiven Helfer an der Hand, mit dem Sie ihre Wohnung so behaglich wie möglich halten – durch richtiges Heizen und Lüften.

Eine Broschüre mit weiteren Informationen zum Thema können Sie bei den Heidelberger Stadtwerken unter der Telefonnummer 06221 / 513-2149 anfordern.