Stadt & Leute

Der Rat der Jugend ist gefragt

Alkoholverbot und Neckarwiese: Stadtspitze will Jugendgemeinderat strärker einbeziehen

Ob Alkoholkonsum von Jugendlichen im öffentlichen Raum oder Neckarwiesen-Konzept: Die Stadt Heidelberg setzt auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem Jugendgemeinderat.

Auf der jüngsten Sitzung des Jugendgemeinderates am 4. Juni schlug Bürgermeister Wolfgang Erichson vor, eine gemeinsame Arbeitsgruppe zum Thema Drogenmissbrauch von Jugendlichen im öffentlichen Raum zu bilden. In dem Arbeitskreis sollen außerdem Vertreter/innen des Bürgeramtes, des Jugendamtes und der Polizei mitwirken. Ziel ist es, Alternativen zu einem Alkoholverbot zu finden, das in der Diskussion war. „Dies ist ein Angebot, um zu schauen, ob mit Prävention nicht mehr erreicht werden kann als mit einem Verbot“, erläuterte Erichson seinen Vorschlag. Der Jugendgemeinderat befasst sich mit diesem Thema schon länger: Der Arbeitskreis Prävention beschäftigt sich mit den Themen Alkohol, Rechtsextremismus und Umwelt-Aufklärung.

Beim Thema Neckarwiese versprach Bürgermeister Erichson, das vom Jugendgemeinderat ausgearbeitete Konzept in die Gesamtplanung einzubeziehen. Insbesondere die Aufwertung des Beachvolleyball-Areals und der Erhalt der Neckarwiese in ihrer Grundstruktur seien unstrittig. Des Weiteren sieht das Konzept des Jugendgemeinderates zwei größere Grillzonen vor. Eine davon soll in der Nähe der Ernst-Walz-Brücke, die zweite neben dem Kinderspielplatz eingerichtet werden. Zumindest bei der Letzteren hält Bürgermeister Erichson die Realisierung für sehr schwer durchsetzbar. Das Neckarwiesen-Konzept der Jugendlichen sieht darüber hinaus vor, einen Teil der Wiese als Sportwiese zu nutzen, den Skatepark unter der Ernst-Walz-Brücke zu modernisieren, die Neckarwiese und den oberhalb liegenden Römerpark zu einer durchgehenden Grünfläche zu verbinden und in diesem Bereich ein kleines Jugendcafé einzurichten.

Bürgermeister Erichson betonte, dass in das Gesamtkonzept die Wünsche und Anregungen aller Interessengruppen einbezogen werden. Sobald die Vorplanung abgeschlossen ist, wird es eine Ortsbegehung mit allen Beteiligten geben. Das Geld für die Planung wird in den Haushalt 2009/10 eingestellt. Mit dem konkreten Entwurf werden Landschaftsarchitekten beauftragt: „Das noch zu erstellende Gesamtkonzept lässt sich nicht auf einmal realisieren. Aber einzelne, unstrittige Maßnahmen wie etwa das Beachvolleyball-Feld sollen so schnell wie möglich umgesetzt werden.“  (cba)