Planen und Bauen

Ein neues Quartier entsteht

Mit dem Bebauungsplan „Kurfürsten-Anlage“ wird der Bereich zwischen Bahnhofstraße und Kurfürsten-Anlage ein neues Gesicht erhalten

Alte Gerichtsgebäude, ein unattraktiver Busbahnhof, bauliche Tristesse der Nachkriegszeit: Zwischen Kurfürsten-Anlage und Bahnhofstraße präsentiert sich Heidelberg ungewöhnlich unwirtlich.

Präsentierten 2005 den preisgekrönten Entwurf (von rechts): Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg, Wettbewerbssieger Franz Pesch und Rebekka Junge, Annette Friedrich, Stadtplanungsamt, und Siegfried Kendel, Vermögen und Bau Baden-Württemberg. (Archivfoto: Rothe)
Präsentierten 2005 den preisgekrönten Entwurf (von rechts): Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg, Wettbewerbssieger Franz Pesch und Rebekka Junge, Annette Friedrich, Stadtplanungsamt, und Siegfried Kendel, Vermögen und Bau Baden-Württemberg. (Archivfoto: Rothe)

Das muss sich ändern, meinten Gemeinderat und Stadtverwaltung und luden 2005 zum städtebaulichen Wettbewerb „Umgestaltung der Kurfürsten-Anlage zwischen Adenauerplatz und Römerkreis“ ein.

Die Jury unter der Leitung des renommierten Zürcher Architekten und Stadtplaners Professor Carl Fingerhuth wählte aus 25 eingegangenen Beiträgen die Preisträger aus. Der mit 16.000 Euro dotierte erste Preis ging an das Stuttgarter Büro Pesch & Partner. Der Entwurf ist „abgeleitet aus dem, was in der Weststadt vorhanden ist“, sagte Prof. Franz Pesch bei der Pressekonferenz, die sich an die Jury-Sitzung anschloss. Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg zeigte sich mit dem Wettbewerbsergebnis „sehr zufrieden“. Fast zwei Wochen lang waren die 25 Entwürfe anschließend im Ottheinrichsbau des Schlosses ausgestellt. Der Gemeinderat folgte im März 2006 dem Votum der Jury.

Peschs Entwurf nimmt die Baustruktur der Weststadt auf und setzt sie bis zur Kurfürsten-Anlage fort. Die überbreite Bahnhofstraße wird – ausgehend vom östlichen Ende – auf eine einheitliche Breite zurückgeführt, die Fahrbahn auf sechs Meter begrenzt, die Parkplätze rücken an den Fahrbahnrand. Die neue Bahnhofstraße würde in ihrer Breite der Rohrbacher Straße gleichen. Zwischen Bahnhofstraße und Kurfürsten-Anlage entstehen Durchlässe. In der Diskussion ist derzeit noch die Zahl der Geschosse des neuen Behördenzentrums, das an die Stelle von Finanzamt und Gerichten treten soll. Das Land hätte gern sechs Geschosse, einer örtlichen Bürgerinitiative und dem Stadtteilverein wäre das zu hoch. Auch wird die Planung gegenwärtig vom Stadtplanungsamt mit dem Ziel überarbeitet, möglichst viele Bäume in der Bahnhofstraße zu erhalten.

Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung fand vom 24. Oktober bis zum 14. November letzten Jahres statt. Die Planung konnte im Technischen Bürgeramt und im Internet eingesehen und kommentiert werden. Am 31. Oktober 2007 hat die Stadt die Planung öffentlich erläutert.

Am 3. März wird ein Gespräch mit Vertretern der baden-württembergischen Landesregierung über das vom Land geplante Behördenzentrum stattfinden. (rie)