Stadt & Leute

Den Arbeitsalltag mit anderen Augen sehen

Abschlussveranstaltung der Projektwoche „Soziales Lernen“ für Auszubildende der Stadt Heidelberg

„Was hat das eigentlich mit meiner Ausbildung zu tun?“, fragte sich Timo Keipert zu Beginn der Projektwoche „Soziales Lernen“, für die er seinen Ausbildungsplatz als Kfz-Mechatroniker beim Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung mit einem Praktikumsplatz in der Kindertagesstätte der Freien Waldorfschule Heidelberg tauschte. Doch im Laufe der Woche verlor er seine Skepsis und war schließlich dankbar für die Erfahrungen, die er bei der Arbeit mit Kindern sammeln konnte.

Die Auszubildenden Timo Keipert, Sandra Babatz und Sven Reinhardt (von links) berichteten von der Mitarbeit in den sozialen Einrichtungen.
Die Auszubildenden Timo Keipert, Sandra Babatz und Sven Reinhardt (von links) berichteten von ihren Eindrücken bei der Mitarbeit in den sozialen Einrichtungen. (Foto: Rothe)

Wie Timo Keipert arbeiteten 14 weitere Auszubildende der Stadt Heidelberg vom 30. November bis 10. Dezember 2007 in einer sozialen Einrichtung. Jetzt fand im Rathaus die Abschlussveranstaltung zur Projektwoche „Soziales Lernen“ statt, welche die Stadt mit Unterstützung der Freiwilligenbörse schon zum vierten Mal durchführte. In dieser Woche lernten die Auszubildenden andere Lebens- und Arbeitswelten kennen und sammelten Erfahrungen mit Menschen in anderen Lebenslagen – mit Kindern, Senioren, Kranken und Menschen mit Behinderung.

Wie die Azubis übereinstimmend versicherten, lernten sie dabei Berührungsängste abzubauen und den Menschen Respekt und Wertschätzung entgegenzubringen. Viele berichteten zudem, nach der Projektwoche offener und kontaktfreudiger als zuvor zu sein. Zurück im Arbeitsalltag können sie Bestehendes jetzt mit anderen Augen sehen, neu bewerten und mit guten Ideen zu Reformen beitragen.

Mit der Projektwoche bereite die Stadt ihre Auszubildenden auf veränderte Anforderungen in der Arbeitswelt vor, betonte Bürgermeister Dr. Joachim Gerner: „Es zählen nicht mehr nur fachliche Qualifikationen. Vielmehr werden Faktoren wie Teamarbeit, Offenheit und Rücksichtnahme, soziale und persönliche Kompetenzen immer wichtiger.“ Die Stadt Heidelberg lege darauf großen Wert und unterstütze ihre Auszubildenden beim Erwerb dieser Qualifikationen.

Ralf Baumgarth hob für die Freiwilligenbörse hervor, dass auch die beteiligten sozialen Einrichtungen von der Projektwoche profitierten: „Auch sie können durch Anregungen und Impulse der Heidelberger Auszubildenden neue Sichtweisen erfahren, so dass alle Beteiligten durch die Aktion gewinnen.“

Folgende Einrichtungen nahmen teil: Altenpflegeheim Haus Philippus, Sozialpsychiatrischer Dienst des Diakonischen Werks, Heidelberger Werkstätten, Jugendhof Heidelberg, Kindergarten Pusteblume, Kindertagesstätte an der Freien Waldorfschule, Ökumenische Krankenhaushilfe, Seniorenzentren Pfaffengrund, Rohrbach und Ziegelhausen sowie der SKM (Katholischer Verein für soziale Dienste).

Von den Auszubildenden beteiligten sich Sandra Babatz, Arnel Balingcos, Viola Eberhardt, Philipp Gerhäuser, Manuela Hildenbeutel, Timo Keipert, Carina Mergenthaler, Melissa Neidig, Sven Reinhardt, David Schiller, Marvin Schneider, Bianca Schreiner, Markus Steiger, Laura Ueberrhein und Christopher Wolf an der Projektwoche. (rey)