Stadt & Leute

Zehn Jahre Kriminalprävention

In Heidelberg arbeiten Stadt und Polizei in Fragen der Sicherheit eng zusammen

Das Innenstadtverbot für vier Schläger, das kürzlich vom Bürgeramt nach einem schnellen und detaillierten Informationsaustausch mit dem Polizeirevier Mitte erlassen wurde, macht deutlich: Stadt Heidelberg und Polizei arbeiten eng zusammen und ziehen beim Thema Sicherheit an einem Strang.

Vor zehn Jahren entschlossen sich die damalige Oberbürgermeisterin Beate Weber und der damalige Leiter der Polizeidirektion Heidelberg Bernd Schmalz, eine Sicherheitspartnerschaft einzugehen und diese mit der Gründung des Lenkungsgremiums Kommunale Kriminalprävention auf ein festes Fundament zu stellen. Inzwischen tagt das Lenkungsgremium unter Vorsitz von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und dem Leiter der Polizeidirektion Bernd Fuchs ein- bis zweimal im Jahr.

Es analysiert die Sicherheitslage und trifft strategische (Grundsatz-) Entscheidungen. Dabei stehen Stadt und Polizei nicht allein. Ein breit gefächertes Netzwerk hat im Laufe der Jahre immer mehr Persönlichkeiten in die Kriminalprävention eingebunden. Ein wichtiger Meilenstein war die Gründung eines Präventionsvereins im Jahre 1999, dessen Ziel es ist, vorbeugende Aktivitäten zu unterstützen, um das Sicherheitsgefühl der Menschen in der Stadt zu verbessern.

Zu den im Lenkungsgremium gefassten wichtigen Entscheidungen gehört das präventive Begleitkonzept für die Heidelberger Haupt- und Förderschulen ebenso wie die Schulsozialarbeit. Heidelberg übernahm in vielen die Prävention betreffenden Bereichen eine Vorreiterrolle. Auch bei der Beteiligung am so genannten Modellprojekt häusliche Gewalt, das mittlerweile zum „Heidelberger Interventionsmodell gegen Gewalt in Beziehungen“ geworden ist:

Gewalttätige Ehemänner oder Partner werden von Polizei und Ordnungsamt der gemeinsamen Wohnung verwiesen. Sowohl Opfern wie Tätern sollen danach Möglichkeiten angeboten werden, die Gewaltspirale zu durchbrechen. Dafür wurden zwei Interventionsstellen eingerichtet, die – von der Stadt finanziert – durch die Vereine Frauen helfen Frauen e.V. und JederMann e.V. betrieben werden. Mit dem Beschluss, die Mittel für die beiden Stellen zu erhöhen, hat auch der Gemeinderat ein deutliches Signal gegen Gewalt gesetzt.

Kriminalprävention ist kein einmaliges Projekt, sondern ein ständig laufender Prozess. Sie muss einer sich verändernden Bevölkerungsstruktur ebenso Rechnung tragen wie städtebaulichen Herausforderungen. Ganz wichtig ist inzwischen der Transfer interkultureller Kompetenz. Die Spitzen von Stadt und Polizei sind sich einig darin, dass aufgrund der sich verändernden Rahmenbedingungen auch weiterhin gezielte Anstrengungen erforderlich sind, um den hohen Sicherheitsstandard, der Heidelberg auszeichnet, aufrecht zu erhalten.

Informationen

Wer mehr über die kommunale Kriminalprävention in Heidelberg wissen möchte, erhält Informationen bei der Polizeidirektion (Telefon 06221 99-1241) oder beim Bürgeramt (Telefon 06221 58-17810).