Stadt & Leute

Zum Volkstrauertag 2007

Der Volkstrauertag wurde 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge als Gedenktag für die gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkrieges vorgeschlagen. 1922 fand die erste Gedenkstunde im Reichstag statt.

Wir in Deutschland leben mittlerweile seit über einem halben Jahrhundert mit unseren europäischen Nachbarn in Frieden und Freiheit. Die Zahl der direkt von einer oder gar beiden Kriegskatastrophen betroffenen Menschen wird immer kleiner. Dieses Leben in Frieden verdanken wir hauptsächlich unserer stabilen Demokratie auf der Basis des Grundgesetzes und den Fortschritten der europäischen Einigung.

Macht nicht diese Entwicklung den Volkstrauertag überflüssig? Ganz im Gegenteil! Sicher gibt es auch heute noch in vielen Teilen der Welt kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Völkern oder zwischen verfeindeten Gruppen. Denken wir nur an die Besorgnis erregende Entwicklung in Afghanistan oder im Irak.

Deshalb sollten wir den Volkstrauertag ganz bewusst als „Friedenssonntag“ und als „Tag gegen das Vergessen“ wahrnehmen. Er gibt uns einerseits Gelegenheit, gemeinsam mit den Älteren um den Verlust geliebter Menschen in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und des Zweiten Weltkriegs zu trauern, und erinnert uns andererseits an das furchtbare Leid der Opfer aller gegenwärtigen Kriege weltweit.

Gleichzeitig lenkt er den Blick nach vorne: Friede ist das, was in der Vergangenheit nicht war und in der Zukunft sein soll und zwar überall auf der Welt. Ohne Erinnerung kann es keine Zukunft geben, und ohne solidarisches Handeln lässt sich eine gerechtere Zukunft nicht denken. Wir trauern um die Toten aus Verantwortung für die Lebenden und für die Zukunft unserer Kinder.

Wir alle sind aufgerufen, an dieser Zukunft mitzuarbeiten.

Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister

Prof. Dr. Raban von der Malsburg, Erster Bürgermeister und Vorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Heidelberg

Dr. Joachim Gerner, Bürgermeister

Wolfgang Erichson, Bürgermeister

Gedenkstunde

Am Sonntag, 18. November, 11 Uhr, legt die Stadt Heidelberg zum Volkstrauertag auf dem Ehrenfriedhof einen Kranz nieder im Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt und als Mahnung zur Versöhnung. In Vertretung für den Oberbürgermeister wird Erster Bürgermeister Prof. Dr. von der Malsburg teilnehmen.

Die Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen. Ein Sonderbus fährt ab 10.30 Uhr vom Hauptbahnhof (10.31 Uhr Stadtwerke, 10.33 Uhr Römerstraße, 10.34 Uhr Thibautstraße, 10.37 Uhr Bismarckplatz, 10.38 Uhr Hans-Böckler-Straße, 10.39 Uhr Kaiserstraße, 10.40 Uhr Alois-Link-Platz) über Steigerweg, Bierhelderhofweg zum Parkplatz Bierhelderhofweg. Die Rückfahrt erfolgt etwa 15 Minuten nach Ende der Veranstaltung.