Thema der Woche

„Regionaler politischer Meinungsführer“

Der Verband Region Rhein-Neckar legt Strategiepapier „Positionierung des Verbandes Region Rhein-Neckar“ vor

Die Verbandsversammlung des Verbandes Region Rhein-Neckar (VRRN) hat am 1. Dezember einstimmig ein Strategiepapier beschlossen, das die Grundlage für die künftige Arbeit des Verbandes bildet. Verbandsdirektor Stefan Dallinger und sein Stellvertreter Dr. Hans-Jürgen Seimetz stellten es jüngst der Öffentlichkeit vor.

Die Metropolregion Rhein-Neckar ist mit knapp 2,4 Millionen Einwohnern und einer Fläche von über 5.600 Quadratkilometern der siebtgrößte Ballungsraum Deutschlands. (Karte: VRRN)
Die Metropolregion Rhein-Neckar ist mit knapp 2,4 Millionen Einwohnern und einer Fläche von über 5.600 Quadratkilometern der siebtgrößte Ballungsraum Deutschlands. (Karte: VRRN)

Der Verband versteht sich als „regionaler politischer Meinungsbildner und Meinungsführer“. Die Erstellung eines einheitlichen Regionalplanes werde nach wie vor die Kernaufgabe des Verbandes sein, so Dr. Seimetz. „Dieser länderübergreifende Plan, ein Masterplan für die Region, wird aber mit den bisherigen Plänen nicht vergleichbar sein“, betonte Seimetz. Ziel sei, die Metropolregion so zu positionieren, dass sie im Wettbewerb der Regionen bestehen könne. Dazu müssten die unterschiedlichen Länderregelungen harmonisiert werden. Der Regionalplanung werde ein Regionalmonitoring (Raumbeobachtungssystem) an die Seite gestellt werden, das für Vergleiche, Rankings und Benchmarks erforderlich sei.

Noch bevor der Regionalplan vorliegt, will sich der VRRN zwei Verkehrsprojekten zuwenden und erreichen, dass sie als „vordringlicher Bedarf“ in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden. Denn, so Dallinger, die Region habe „deutliche Erreichbarkeitsdefizite“. Notwendig seien eine neue Rheinquerung bei Altrip sowie die Wiederaufnahme der Planungen für die B 37 Z, später B 535 genannt.

Die Parallelverbindung zur B 37, die den Neckar-Odenwald-Kreis mit den Oberzentren Mannheim und Heidelberg verbinden und das Neckartal entlasten soll, würde an das bestehende Teilstück der B 535 anknüpfen und über das südliche Heidelberg in Richtung Bammental und Wiesenbach führen. „Ich denke, dass Heidelberg von einer solchen Lösung profitieren könnte“, betonte Dallinger. Der Verband gibt sich dabei sehr selbstbewusst. Nötigenfalls will man Planungen, die der VRRN als zwingend für die Metropolregion erachtet, auch gegen lokale Widerstände durchsetzen.

Der Zeitplan für den „Einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar 2020“ sieht vor, dass der Aufstellungsbeschluss noch in diesem Frühjahr gefasst wird. 2009 oder 2010 soll der Plan dann in Kraft treten. (rie)