Umwelt

Hochallergene Pflanze gefunden

Das beifußblättrige Traubenkraut ist jetzt auch in Heidelberg angekommen

Bei einer vom Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie in Auftrag gegebenen Untersuchung wurden jüngst erstmals zwei Exemplare der aus Nordamerika eingeschleppten Pflanzenart Ambrosia artemisiifolia im Stadtgebiet gefunden.

Das beifußblättrige Traubenkraut
Hochallergener Neuling in Heidelbergs Pflanzenwelt: das beifußblättrige Traubenkraut (Foto: Reuter)

Die Pollen des beifußblättrigen Traubenkrauts können starke Allergien hervorrufen. Die Stadt Heidelberg möchte vorsorglich auf die Pflanze aufmerksam machen und einer weiteren Verbreitung entgegenwirken.

Die einjährige Pflanze hat unscheinbare grüne und gelbliche Blüten und doppelt bis dreifach gefiederte Blättern. Sie ist leicht mit einheimischen Beifuß-Arten der Gattung Artemisia zu verwechseln. Ambrosia kann jedoch anhand der Blätter im unteren Bereich des Stängels erkannt werden. Sie stehen einander zu zweit direkt gegenüber. Von oben betrachtet sind diese Blattpaare kreuzweise angeordnet. In Nordamerika wird Ambrosia bis anderthalb Meter groß, hierzulande bleibt sie meistens deutlich kleiner.

Ambrosia gedeiht bevorzugt an Stellen mit nacktem Boden oder spärlichem Bewuchs, wie Schuttplätze und Straßenränder, aber auch in Gärten und Grünanlagen. Ambrosia hat sich bereits in Südostfrankreich, Norditalien und auf dem Balkan ausgebreitet. „Importquellen“ sind verunreinigtes Saatgut und Vogelfutter. Experten vermuten, dass sich die wärmeliebende Art, begünstigt durch die Klimaänderung, auch in Deutschland verbreiten wird. Im Raum Mannheim-Ludwigshafen existieren bereits größere, sich fortpflanzende Bestände.

Das beifußblättrige Traubenkraut lässt sich leicht bekämpfen. Einfaches Ausreißen (mit der Wurzel!) genügt, giftige Spritzmittel sind überflüssig und auch nicht immer wirksam. Das Jäten sollte möglichst frühzeitig stattfinden, denn sobald sich ihren Blüten öffnen setzen die Pflanzen Millionen Pollenkörner frei und werden so zu Quälgeistern für Heuschnupfen-Geplagte. Da eine Sensibilisierung eventuell auch über die Haut möglich ist, sollten blühende Exemplare nur mit Schutzhandschuhen ausgerissen werden. Die Blüte beginnt in unseren Breiten normalerweise Anfang August. In diesem Jahr könnte sie, begünstigt durch das warme Sommerwetter, schon früher einsetzen.

Informationen 

Auskünfte zur Verbreitung und Bekämpfung gibt es unter Telefon 58-18250 (Dirk Hofmann), 58-18170 (Rüdiger Becker), beim Gesundheitsamt, Telefon 522-1834, beim BUND, Telefon 25817, und beim NABU, Telefon 600705.