Stadt & Leute

Selbstbestimmt wohnen im Alter

Das Technische Bürgeramt bietet umfassende Beratung zu allen Fragen des Wohnens im Alter und bei Behinderung

Die Wohnberatung der Stadt Heidelberg, die zuvor als „Wohnservice für Ältere“ dem Amt für soziale Angelegenheiten und Altenarbeit angegliedert war, ist jetzt im Technischen Bürgeramt am Kornmarkt zu finden. Die Sozialarbeiterin Ulla Weiß bietet dort umfassende Beratung zu allen Fragen des senioren- und behindertengerechten Wohnens.

Ulla Weiß (Foto: privat)
Ulla Weiß (Foto: privat)

Oberbürgermeisterin Beate Weber stellte jetzt gemeinsam mit dem Ersten Bürgermeister und Baudezernenten Prof. Dr. Raban von der Malsburg sowie dem Leiter des Amtes für Baurecht und Denkmalschutz (und gleichzeitig Leiter des Technischen Bürgeramtes) Walter Bender die Wohnberatungsstelle der Öffentlichkeit vor.

Früher gab es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: zuhause wohnen bleiben oder ins Altersheim gehen. Heute ist die Lage wesentlich differenzierter, das Angebot vielfältiger. Das Pflegeheim ist schon längst keine Alternative zum selbständigen Wohnen mehr – selbst wenn auf eine solche Einrichtung auch künftig nicht verzichtet werden kann. Es gibt nicht die Seniorin oder den Senior oder den Menschen mit einer Behinderung. So verschieden die Menschen sind, so individuell müssen die Angebote und Alternativen zum Wohnen zu Hause sein, wenn eine Veränderung erwünscht oder erforderlich ist.

Was muss, was kann die Kommune tun, damit Seniorinnen und Senioren so lange wie möglich selbständig bleiben können? Die Stadt Heidelberg hat auf diesem Sektor Wegweisendes geleistet. Heidelberg war im Modellprojekt des Bundes „Selbstbestimmt wohnen im Alter“ von 1999 bis 2001 Vertreterin Baden-Württembergs. Als ein Ergebnis des Modellprogramms entstand der Wohnservice für Ältere beim Amt für Soziale Angelegenheiten und Altenarbeit, der über Wohnformen und -möglichkeiten informierte, aber auch Umbaumaßnahmen zum Erreichen der Barrierefreiheit plante, begleitete und zu Finanzierungsmöglichkeiten Auskunft gab.

In den Arbeitsgruppen zum Demographischen Wandel wurde der Wohnservice für Ältere neu überdacht. Er sollte heraus aus dem Umfeld „Soziales“ und hinein in den Beratungsbereich „Planen, Bauen, Wohnen“. Seit März 2006 ist die Fachstelle „Barrierefreies Bauen und Wohnen“ als „Wohnberatung“ bei der Wohnbauförderung im Technischen Bürgeramt zu finden.

Oberbürgermeisterin Beate Weber: „Eine Sozialarbeiterin im Technischen Bürgeramt, das ist für Baden-Württemberg ein Novum und ein Experiment, das viele Chancen in der Vernetzung der Bereiche „Bauen“ und „Soziales“ bietet. Ich freue mich sehr, dass unser „Leuchtturmprojekt“ so schnell umgesetzt werden konnte und mit der Umsetzung des gemeinschaftlichen Wohnprojekts des Vereins OASE („Offen, Alternativ, Selbstbestimmt, Engagiert“) einen ersten Höhepunkt erreichen wird.“

Ein soeben erschienenes Faltblatt informiert über das Angebot der Wohnberatungsstelle. Es liegt im Technischen Bürgeramt aus und ist auch im Internet unter www.heidelberg.de, Suchbegriff „Wohnberatung“, zu finden. Die Wohnberatung ist im Technischen Bürgeramt, Prinz Carl, Kornmarkt 1, Telefon 58-25300, E-Mail wohnberatung@heidelberg.de, zu erreichen (Terminvereinbarung empfohlen). (rie)