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CDU

Kristina Essig

Fastnachtsumzug

Kristina Essig

Als begeisterte Fastnachterin freue ich mich jedes Jahr auf den Fastnachtsumzug als eigentlichen Höhepunkt der Kampagne. Es ist wunderbar zu erleben, wie viele Menschen sich diesem Brauchtum verschrieben haben, vor allem wie viele Kinder und Jugendliche das ganze Jahr trainieren und üben, um dem breiten Heidelberger Publikum nicht nur in zahlreichen Prunksitzungen, sondern insbesondere auch mit einem bunten fröhlichen Aufzug von Garden, Musikzügen und vielen bunten zauberhaft verkleideten Gruppen eine Freude zu bereiten. Nebenbei bedanken sich die Aktiven beim Publikum durch das Zuwerfen von Süßigkeiten für die Unterstützung und die Aufmerksamkeit, die ihnen vom Publikum gezollt wird, alle sind fröhlich und guter Dinge.

Wie Max Reinhard Fels es die Tage in seinem Leserbrief bereits formuliert hat, ist es aber leider nicht mehr ganz so rosig und fröhlich, Teile des Publikums haben sich sehr verändert und scheinen die Aktiven als Freiwild zu betrachten, das man im wahrsten Sinne des Wortes abschießen kann – mit Bonbons, mit leeren Pflümli-Flaschen und vielem mehr. Ob dabei Menschen zu Schaden kommen, scheint diese Menschen überhaupt nicht zu interessieren. Auch dass die Süßigkeiten riesige Summen von Geld kosten, die die Mitwirkenden am Umzug aus eigener Tasche bezahlen, interessiert diese Menschen nicht. Äußerungen, wie „den Schei… kannst du alleine fressen“, sind noch die harmlosesten. Wirft man nicht gleich und nicht genug, wird man beschimpft und beworfen – siehe oben –. Eine erstaunlich große Mehrheit der Zugteilnehmer kommt zu dem Schluss, dass ein nicht unerheblicher Teil des Publikums von Jahr zu Jahr unangenehmer wird und damit anderen Zuschauern und vor allem den Aktiven wirklich den Spaß an der Sache nimmt. Es gibt nicht nur bei den Aktiven immer mehr, die eigentlich keine Lust mehr haben, sich am Umzug zu beteiligen, sondern auch das langjährige treue Publikum verliert langsam den Spaß an der Sache, da es sich zunehmend gefährdet fühlt.

Ich wünsche der Stadt Heidelberg, dass dieser Trend wieder gedreht werden kann, dass es nächstes Jahr wieder viele Mitwirkende und Zuschauer beim Umzug geben wird. Denn: alle die aufgeben, überlassen das Feld den anderen.