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SPD

Irmtraud Spinnler

Tiefbaustelle in Kirchheim läuft nicht rund

Irmtraud Spinnler

Der fast fertig gestellte Kirchheimer Weg zeigt, wie die Straßenbahnstrecke künftig aussehen wird. Zügig und im Zeitplan, trotz widriger Witterung, wurden dort die Tiefbauarbeiten erledigt, Gleise verlegt, die Oberfläche bis auf wenige Bereiche fertig gestellt und bepflanzt. Gut so, dachten wir, die Baustelle ist in guten Händen. Warum es ausgerechnet beim kniffligen Teil im Herzen Kirchheims zu peinlichen Pannen gekommen ist, die den Baufortschritt bremsen und die massive Belästigung der Anwohner, der Geschäfte und Gaststätten verlängern, ist nicht zu verstehen. Von der beauftragten Baufirma falsch verlegte Leerrohre müssen laut Baubürgermeister v.d. Malsburg „auf bis zu 900 Meter“ ausgetauscht werden, das erfuhren wir auf der städtischen Informationsveranstaltung in Kirchheim, trotzdem wird die Bahn wie geplant am 9. Dezember 2006 ihren Betrieb aufnehmen. Die betroffene Firma schickte leider keinen Vertreter.

Doch nicht nur die festgestellten Baumängel waren ein Thema. Insbesondere kritisiert wurden die fehlenden Informationen der direkt Betroffenen, die ständig mit Überraschungen vor ihren Häusern und Einfahrten rechnen mussten. Große Defizite wurden in der chaotischen Führung von Fußwegen und Fahrbahnen gesehen. Oft würde die Beschilderung den aktuellen Umleitungen nicht angepasst.

Auch die Baustellenabsicherung wurde stellenweise als mangelhaft beschrieben, an etlichen Stellen gäbe es Sicherheitsprobleme. Zudem wäre die Baustelle unaufgeräumt und es gäbe jede Menge Stolperfallen. Diese Missstände wurden schon im Vorfeld vom Baustellenbeauftragen, Herrn Optiker Rehm, immer beharrlich weitergegeben, dem wir für seine ehrenamtliche Tätigkeit sehr danken!

Weshalb kam es zu diesen üblen Zuständen? Für den nächsten Bauausschuss hat die SPD-Fraktion einen Bericht beantragt, der die Zuständigkeiten in der Bauüberwachung darlegen soll. Wir wollen wissen, wie die geschilderten Mängel behoben werden und wer verantwortlich für die Einhaltung der Problemlösungen einsteht.

Fehler wurden von der RNV zugegeben, Besserung versprochen und Konsequenzen angekündigt. So werden alle Betroffenen den aktuellen verbindlichen Bauzeitenplan erhalten und er wird zudem ausgehängt. Das Personal vor Ort wird verstärkt eingesetzt und es wird im Baubüro, Türmergasse, auch noch nach 16 Uhr einen Ansprechpartner geben. Tatsächlich war das Büro am Samstag besetzt. Ein Sicherheitsrisiko für Radler wurde bereits am nächsten Tag behoben: Die überstehenden Gullydeckel auf dem benutzbaren Radweg Carl-Benz-Straße wurden provisorisch eingeteert. Das war ein gutes Zeichen!