Thema der Woche

Ausgabe Nr. 49 · 5. Dezember 2001

Bürgerengagement: Da tut sich was

Das Internationale Jahr der Freiwilligen neigt sich dem Ende zu - Heute, 5. Dezember, ist Tag der Freiwilligen


Vor genau einem Jahr, am 5. Dezember 2000, sprach Oberbürgermeisterin Beate Weber im Spiegelsaal des Prinz Carl zum Auftakt des Internationalen Jahrs der Freiwilligen 2001. In diesen zwölf Monaten ist in Sachen Bürgerschaftliches Engagement in Heidelberg einiges angestoßen worden.

Doch Jahresende bedeutet nicht Schluss der Aktivitäten. 2001 wurden vor allem Strukturen in der Stadt aufgebaut, um die Effektivität der Freiwilligenarbeit zu erhöhen. In Zukunft sollen die Ehrenamtlichen bei ihrer für die Stadt so wichtigen Arbeit noch bessere Rahmenbedingungen vorfinden. Die Stadt will vor allem dafür sorgen, dass Freiwilligenarbeit mehr Anerkennung und Würdigung findet.

Im kommenden Jahr stehen unter anderem folgende Ereignisse und Veranstaltungen an:

  • Von Januar bis Juni veranstaltet die Freiwilligenbörse gemeinsam mit Stadt und Paritätischem Wohlfahrtsverband eine Kursreihe "MentorInnen für Bürgerengagement in Heidelberg". In den Kursen sollen Menschen geschult werden, andere für Bürgerengagement zu gewinnen, ihnen Orientierung zu vermitteln. Dazu findet am 15. Januar um 17 Uhr eine Informationsveranstaltung in der Volkshochschule, Bergheimer Straße 76, statt.

  • Die Volkshochschule bietet ab sofort einen Preisnachlass an, wenn Ehrenamtliche einen Kurs belegen, den sie für ihre Arbeit brauchen. 20 Prozent weniger verlangt die vhs, wenn der Verein oder die Institution, in der der Kursteilnehmer mitarbeitet, ebenfalls mindestens 20 Prozent der Kursgebühr übernimmt.

  • Im kommenden Jahr wird erstmals die Bürgerplakette "zur Förderung von Zivilcourage und Verantwortung der Bürgerinnen und Bürger für das solidarische Zusammenleben in Heidelberg und als Anerkennung des persönlichen Einsatzes für das Gemeinwohl, insbesondere für bürgerschaftliches Engagement" verliehen, so der Stiftungstext. Alle Heidelbergerinnen und Heidelberger können über die Gemeinderäte, Bezirksbeiräte, Stadtteilvereine und die Verwaltung Vorschläge einbringen.

  • Auf dem Markt der Möglichkeiten wollen im Juni Vereine und Initiativen über ihr bürgerschaftliches Engagement informieren. Als Veranstaltungsort ist der Universitätsplatz vorgesehen.

  • Eine Studie soll Auskunft über Stärken und Schwächen bürgerschaftlichen Engagements in Heidelberg geben.

Diese Liste ist natürlich unvollständig, aber sie belegt: Es tut sich was in Sachen bürgerschaftliches Engagement in Heidelberg.

 

Malwettbewerb

Zum "Internationalen Tages der Freiwilligen" hat die Stadt Heidelberg einen Malwettbewerb für alle Heidelbergerinnen und Heidelberger unter dem Motto "Engagiert in und um Heidelberg" ausgeschrieben. 20 Personen haben 27 Arbeiten eingereicht, die das Thema Ehrenamt gegenständlich oder abstrakt darstellen. Bürgermeister Dr. Jürgen Beß wird die Preisverleihung am heutigen Mittwoch, 5. Dezember, vornehmen. Das Siegerbild wird Motiv für die diesjährige städtische Weihnachtskarte. Die Arbeiten sind noch bis 21. Dezember im Rathausfoyer zu sehen.
   

 

Wirtschaft und Engagement

Am Donnerstag, 6. Dezember, hat Oberbürgermeisterin Beate Weber Vertreter Heidelberger Unternehmen und bürgerschaftlich Engagierte zu einem Austausch eingeladen. Es geht darum, neue Formen der Zusammenarbeit von Unternehmen und gemeinnützigen Institutionen vorzustellen. Die Oberbürgermeisterin wird unter anderem mit Bernhard Schreier, dem Vorstandsvorsitzenden der Heidelberger Druckmaschinen sowie Rolf Baumgarth vom Paritätischen Wohlfahrtsverband über bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen diskutieren.
   

Christine Huber

Koordination bürgerschaftlichen Engagements

Christine Huber ist im Referat der Oberbürgermeisterin für die Koordination bürgerschaftlichen Engagements in der Stadt zuständig.

STADTBLATT: Was machen Sie konkret in Sachen bürgerschaftliches Engagement?

Huber: Ich vernetze und das mit System. Die Stadt Heidelberg ist dafür bekannt, dass sie seit vielen Jahren die Eigeninitiative von Bürgerinnen und Bürgern fördert. Hierzu zählen sowohl Partizipationsprojekte als auch die Unterstützung von Vereinen und Initiativen. Dies geschieht meist themenbezogen, zum Beispiel für Frauen, Kinder, Jugend, Sport, Umweltschutz oder Senioren. Die Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements wird jedoch als gesamtpolitische Aufgabe verstanden. Einige Städte, insbesondere in Baden-Württemberg, haben deshalb an zentraler Stelle in der Verwaltung Koordinatoren eingerichtet. Mir kommt es dabei darauf an, die Interessen der Bürgerschaft, der Politik und der Verwaltung unter einen Hut zu bekommen - keine leichte, aber eine sehr spannende Aufgabe.

STADTBLATT: Wenn ich mich ehrenamtlich betätigen möchte, an wen wende ich mich?

Huber: Die beste Anlaufstelle in Heidelberg ist die FreiwilligenBörse. Das gilt besonders dann, wenn man nicht so recht weiß, was man machen will. Die Beratungsgespräche mit den Mitarbeiterinnen dort öffnen Türen, an die man nie gedacht hätte - Engagement in Heidelberg kann so vielfältig sein.

STADTBLATT: Was ist dieses Jahr in Sachen bürgerschaftliches Engagement in der Stadt gelaufen, was bringt die Zukunft?

Huber: Es war uns wichtig, Strukturen aufzubauen, die wir in Zukunft brauchen, um die Freiwilligenarbeit in Heidelberg attraktiver zu machen. Große Veranstaltungen, Ehrungen und Qualifizierungsangebote sind im Jahr 2002 dran. Rechnet man die Ergebnisse der Bundesstudie auf Heidelberg um, so gibt es noch rund 40.000 Menschen für bürgerschaftliches Engagement zu gewinnen - wenn das keine Zukunftsaufgabe ist!
   
 

Ein Netzwerk entsteht

Ein kleiner Rückblick auf das Internationale Jahr der Freiwilligen in Heidelberg


Der Höhepunkt fand nicht hier, sondern in Mainz statt. Am 3. Oktober wurde die Stadt Heidelberg dort mit einem Preis ausgezeichnet, weil sie bürgerschaftlich Engagierten gute Rahmenbedingungen für ihre ehrenamtliche Arbeit geschaffen hat und diese in vieler Hinsicht fördert und begleitet.

Den Wettbewerb hatte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ausgerichtet. Heidelberg war auf der offiziellen Veranstaltung zum "Tag der deutschen Einheit", an dem der Preis verliehen wurde, am Stand der Preisträger natürlich vertreten. Christine Huber als Vertreterin der Stadt sowie Ralf Baumgarth und Marion Schutt vom Heidelberger Selbsthilfe- und Projektebüro informierten über die vielfältigen Möglichkeiten des Engagements in der Stadt. Bürgermeister Dr. Jürgen Beß nahm den mit 5.000 Mark dotierten Preis entgegen.

Doch ansonsten fanden die Ereignisse zum Internationalen Jahr der Freiwilligen durchweg in Heidelberg statt. Eine Auswahl:

  • Als erste Amtshandlung richtet die Stadt Heidelberg Anfang des Jahres eine Koordinationsstelle Bürgerschaftliches Engagement im Referat der Oberbürgermeisterin ein.

  • Die Volkshochschule feiert im Februar das europäische Jahr der Sprachen und das Freiwilligenjahr gemeinsam mit einem Sprachen-Mitmachfest.

  • Alle ehrenamtlich in den Seniorenzentren Tätigen sind zu einem Empfang der Oberbürgermeisterin im Spiegelsaal eingeladen.

  • 300 Jungen und Mädchen aus katholischen Jugendorganisationen engagieren sich "72 Stunden ohne Kompromiss" in Heidelberg.

Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. "Bürgerengagement ist in Heidelberg lebendig", bestätigte auch Oberbürgermeisterin Beate Weber bei der Eröffnung des Internationalen Jahrs der Freiwilligen vor genau einem Jahr. Wer mit dabei sein möchte, kann sich an einen der folgenden Ansprechpartner wenden.

Stadt Heidelberg, Referat der Oberbürgermeisterin, Christine Huber, Marktplatz 10, 69117 Heidelberg, Telefon 58-1010, E-Mail: christine.huber@heidelberg.de.

FreiwilligenBörse Heidelberg, Alte Eppelheimer Straße 38, 69115 Heidelberg, Telefon 619 444, E-Mail: freiwilligenboerse@paritaet-hd.de.

Heidelberger Selbsthilfe- und ProjekteBüro, Alte Eppelheimer Straße 38, 69115 Heidelberg, Telefon 184290, E-Mail: selbsthilfe@paritaet-hd.de. (neu)

   
 

Ehrenamts-Hotline

  Am Internationalen Tag der Freiwilligen, Mittwoch, 5. Dezember, hat die Landesregierung eine Telefon-Hotline von 18 bis 20 Uhr eingerichtet. Minister, Staatssekretäre und andere Experten beantworten Fragen zu Ehrenamt und bürgerschaftlichem Engagement. Bürger/innen des Landes erhalten Auskünfte zu: Frauen und Ehrenamt, Freiwilliges Soziales Jahr, Europa und Ehrenamt, Steuern und Ehrenamt, Gewinnung von Ehrenamtlichen, Qualifizierung, gesellschaftliche Anerkennung, Öffentlichkeitsarbeit und anderes.

Folgende Nummern (Ortstarif) sind geschaltet:
Staatssekretärin Johanna Lichy, Frauenbeauftragte der Landesregierung, Tel. 0180/ 267 27 30;
Dr. Christoph E. Palmer, Minister des Staatsministeriums und für Europäische Angelegenheiten, Tel. 0180/ 267 27 30;
Staatssekretär Helmut Rau, Ehrenamtsbeauftragter der Landesregierung, Tel. 0180/ 267 27 32

GEMA und öffentliche Musiknutzung im Ehrenamt:
Gaby Schilcher und Bernd Huber, GEMA Augsburg, Tel. 0180/ 267 27 33

Vereinssteuerrecht und Ehrenamt, Finanzministerium Stuttgart:
Uwe Banzhaf, Tel. 0180/ 267 27 34; Oberamtsrat Bernhard Baur, Tel. 0180/ 267 27 35

Landesbüro Ehrenamt und Interministerielle Arbeitsgruppe Ehrenamt/Bürgerschaftliches Engagement: Regierungsdirektor Dr. Hans-Ingo von Pollern, Tel. 0180/ 267 27 36

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Stand: 4. Dezember 2001