Verkehr

Ausgabe Nr. 47· 24. November 1999



Ruftaxi Bärenbach: Mit "Bärenbach Nord", "Mitte", "Süd" und "Haaf" gibt es nahezu vor jeder Haustür eine Haltestelle. Doch wird diese Linie bisher nur selten genutzt. (Foto: Rothe)

Taxi im Takt

Mit dem Ruftaxi Anschluss auch fernab von Bus und Bahn


Wer abseits jeder Straßenbahn- oder Bushaltestelle wohnt, kann trotzdem guten Anschluss haben. Ruftaxi heißt das Zauberwort. In Heidelberg, wo kürzlich die fünfte Linie den Betrieb aufnahm, bestiegen im vergangenen Jahr über 13.000 Fahrgäste ein Ruftaxi.

Der Aufwand, ein Ruftaxi zu benutzen, ist ein klein wenig höher als bei Linienbus oder Straßenbahn, wo man spontan zur nächsten Haltestelle gehen und einsteigen kann. Im Unterschied zu Bus und Bahn verkehrt das Ruftaxi zwar nach Fahrplan, aber nur wenn jemand fahren möchte und sich angemeldet hat.

Die Ruftaxi-Nutzung bedarf deshalb mindestens einer halben Stunde Vorausplanung und des Griffs zum Telefon. Die Fahrt auf einer Heidelberger Ruftaxi-Linie meldet man bei der Funktaxi-Zentrale unter der Nummer 302030 an. Für andere Ruftaxi-Linien im Verkehrsverbund erfolgt die Anmeldung bei örtlichen Taxiunternehmen. Die Telefonnummer findet man in den Fahrplanbüchern bei der jeweiligen Linie.

In Heidelberg gibt es fünf Ruftaxi-Linien, die im Auftrag der Stadt und der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG von der Funktaxi-Zentrale bedient werden. Sie haben unterschiedliche, bedarfsorientierte Fahrpläne. Teilweise ist das Ruftaxi die einzige Verbindung in ein bestimmtes Gebiet, teilweise ersetzt es bestehende Busverbindungen in Zeiten schwächerer Nachfrage. Im folgenden ein Überblick über das Angebot:

Linie 2901 Bismarckplatz - Kernphysikalisches Institut
Tägliche Abendverbindung im Stundentakt vom Bismarckplatz über Alois-Link-Platz, Speyererhof und Bierhelderhof zum Max-Planck-Institut für Kernphysik in Ergänzung der Buslinie 21.

Linie 2902 Hausackerweg - Schlierbach Bahnhof
Ganztägig verkehrende Schlierbacher Hanglinie im Halbstunden- bis Stundentakt. Am Hausackerweg Anschluss an die Busse 33 und 35.

Linie 2903 Ziegelhausen - Bärenbach
Ganztägig verkehrende Linie im Stundentakt (mit zusätzlichen Ergänzungsfahrten) ab Ziegelhausen Neckarschule (Bus 33 und 34) zum Wohngebiet Bärenbach / ehemalige Schokoladenfabrik Haaf.

Linie 2904 Bismarckplatz - Kohlhof Fachklinik
Tägliche Abendverbindung im Stundentakt vom Bismarckplatz über Friedrich-Ebert-Platz, Molkenkur, Sternwarte, Königstuhl, Max-Planck-Institut für Astronomie zur Fachklinik Kohlhof in Ergänzung der Buslinie 21.

Linie 2905 Handschuhsheim OEG-Bahnhof - Mühltal
Die Anfang November zusammen mit dem Handschuhsheimer Hangbus (Linie 38) eingerichtete Ruftaxi-Linie befährt dieselbe Strecke wie der Bus. In Zeiten stärker Nachfrage verkehrt der Bus, sonst das Ruftaxi. Halbstunden- bis Stundentakt.

Die Zahl der Fahrgäste auf den einzelnen Linien ist sehr unterschiedlich. Sie liegt zwischen 400 und 5000 pro Jahr. Insgesamt fuhren im vergangenen Jahr 13.400 Fahrgäste mit einem Ruftaxi, Tendenz steigend, wie die Zahlen für die ersten beiden Quartale 1999 mit jeweils rund 4.000 Fahrgästen zeigen.

Großen Auftrieb hat der Ruftaxi-Verkehr dadurch erhalten, dass Inhaber einer VRN-Jahres- oder Halbjahreskarte nicht mehr zuzahlen müssen. Der Verkehrsverbund sieht in dieser Regelung einen Anreiz zum Kauf solcher Karten und damit die Chance, Kunden dauerhaft für den öffentlichen Nahverkehr zu gewinnen. Denn vielerorts macht erst das Ruftaxi die Nutzung von Bussen und Bahnen möglich. Wer keine Jahres- oder Halbjahreskarte besitzt, zahlt in Heidelberg den Einheitspreis von drei Mark pro Fahrt. Eine kostenlose Mitnahmemöglichkeit weiterer Personen besteht beim Ruftaxi nicht. (rie)

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In der Box ist das Rad sicher

Wer häufiger zum Hauptbahnhof radelt und sein wertvolles Gefährt wettergeschützt und sicher vor Diebstahl oder Beschädigung abstellen möchte, hat bereits seit einigen Monaten die Möglichkeit, eine Fahrradbox dauerhaft zu mieten. Die Boxen am Nordausgang des Hauptbahnhofs, die die Stadt Heidelberg dort mit Förderung durch die Europäische Union im Rahmen des EU-Projekts JUPITER-2 aufgestellt hat, werden über das DB-Reisezentrum vermietet. Die Jahresmiete beträgt 120 Mark. Neu hinzugekommen ist jetzt die Kurzzeitvermietung. Zehn der insgesamt dreißig Boxen stehen ab sofort für tage- oder stundenweise Nutzung bereit. Die Radabstellung bis zu 24 Stunden kostet zwei Mark. Bezahlt wird durch Münzeinwurf in der Boxentür.

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Stand: 23. November 1999