Umwelt

Ausgabe Nr. 46 · 17. November 1999

Schneepflug und Streuautomat in Wartestellung

Die Stadtreinigung ist für den Winter gerüstet


Die ersten Flocken werden bald fallen. Schal und Handschuhe werden aus der Versenkung geholt, die Autos bekommen Winterreifen aufgezogen. Schlitten und Skier werden für den ersten Schnee bereitgestellt: Der Winter steht vor der Tür.

Auch die Heidelberger Stadtreinigung ist für die kalte Jahreszeit gewappnet. An sechs LKW und sechs Unimogs können in kürzester Zeit Schneepflug, Streuautomat und Zwischenachskehrmaschine angebaut werden. Außerdem stehen vier Kehrmaschinen und sechs Traktoren mit Winterdienstausrüstung für die Rad- und Gehwege an unbebauten städtischen Grundstücken und Brücken zum Einsatz bereit. Die städtischen Streumittellager sind gefüllt. 250 Tonnen Streusalz, 150 Tonnen Splitt, 15 Tonnen Sand und 18.000 Liter Calciumchloridlauge helfen, den Winter hoffentlich ohne großes Chaos auf den Straßen zu überstehen.

Ebenso ist der Bereitschaftsdienst eingeteilt. Denn ohne die Mitarbeiter, die Schnee und Eis auf Heidelbergs Straßen zu Leibe rücken, nutzt auch die beste Technik nichts. Unterstützung erhalten die Männer von der Stadtreinigung von den Kollegen aus dem Landschaftsamt, dem Tiefbauamt und dem Vermessungsamt. An besonders kritischen Stellen des Straßennetzes sind die Streugutkisten zur Selbsthilfe wieder gefüllt. Das Streugut ist nur für die Straße, nicht für die Gehwege gedacht.

Vorrangig räumt und streut die Straßenreinigung die Hauptverkehrs- und Durchgangsstraßen, die Straßen für den öffentlichen Nahverkehr, die Zufahrten zu Krankenhäusern und Schulen sowie zu Gewerbegebieten. Außerdem werden die wichtigsten Radwege frei gehalten. Danach können weitere wichtige Wohnsammelstraßen und Verbindungsstraßen versorgt werden. Für alle anderen Wohnstraßen besteht für die Stadt keine Räum- und Streupflicht. Trotzdem wird die Stadtreinigung wie gewohnt nach und nach auch alle anderen Wohnstraßen vom Schnee befreien. Allerdings bitten die Mitarbeiter um Verständnis, dass diese Nebenstraßen erst dann an die Reihe kommen, wenn die wichtigen Verkehrswege gefahrlos befahrbar sind.

Um die Umwelt zu schonen, verwendet das Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung möglichst wenig Salz. Normalerweise reichen Sand und Split, nur an besonders gefährlichen Stellen, wie etwa Straßenkreuzungen, wird auch Salz gestreut. Ansonsten kommt es nur bei Glatteis zum Einsatz. Verwendet wird Salz, das vorher mit flüssiger Calciumchloridlauge befeuchtet wurde. Die einzelnen Salzkörner können jetzt nicht mehr von vorbeifahrenden Autos oder von einem Windstoß in die Vorgärten geweht werden. Auch die Schmelzwirkung des Feuchtsalzes ist deutlich besser gegenüber dem Trockensalz. Dadurch wird nur noch etwa die halbe Menge an Salz benötigt.

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Die neue Brücke, begutachtet von Martin Hornig (li.), Vorsitzender des Stadtteilvereins Handschuhsheim und Forstamtsleiter Dr. Ernst Baader (re.), wurde gebaut von Jörg Friedrich, Revierleiter Andreas Ullmann und Jürgen Kohn (v.li.). (Foto: Rothe)

Neue Holzbrücke

Auf Kastanienholz quert man nun das Siebenmühlental


Eine neue Brücke aus Kastanienholz verbindet seit kurzem die Süd- und Nordseite des Siebenmühlentals miteinander. 20 Jahre hatte die alte Holzbrücke gehalten, die von englischen Pionieren erbaut wurde.

Unter Leitung von Revierförster Andreas Ullmann bauten die Forstwirte Jochen Kohn und Jörg Friedrich eine neue Verbindung zwischen den Talseiten. Dabei griffen sie ausschließlich auf Edelkastanienholz zurück, das von Bäumen aus dem Heidelberger Stadtwald stammt. Das Holz der Esskastanie ist sehr witterungsbeständig und eignet sich daher besonders für Bauten im Außenbereich.

Zehn Kubikmeter Holz wurden für das neue Bauwerk zugeschnitten. Rund 370 Stunden nahm der Neubau der rund 20 Meter langen Brücke in Anspruch. Insgesamt hat der Bau etwa 25.000 Mark gekostet. Forstamtsleiter Dr. Ernst Baader geht davon aus, dass die neue Brücke mindestens 20 Jahre halten wird. Martin Hornig, Stadtteilvereinsvorsitzender von Handschuhsheim, dankte den Forstleuten für den Bau und erinnerte daran, dass der Verein den Bau der ersten Brücke vor über 20 Jahren angeregt hatte, um vor allem älteren Menschen den Spaziergang auf der weniger steilen Nordseite des Tals zu ermöglichen. (neu)

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Stand: 16. November 1999