Arbeit und Wirtschaft

Ausgabe Nr. 43 · 23. Oktober 2002



Begehung des Sudhauses mit (von links) Brauerei-Geschäftsführer Michael Mack, KliBA-Geschäftsführer Dr. Klaus Kessler, Diplom-Braumeister Thomas Eichhorn und dem Leiter des Umweltamtes, Dr. Hans-Wolf Zirkwitz. (Foto: privat)

Nachhaltiges Wirtschaften

Zweite Phase des erfolgreichen Kooperationsprojektes hat begonnen


Das erfolgreiche Kooperationsprojekt "Nachhaltiges Wirtschaften für kleine und mittlere Unternehmen" ist mit neuen Teilnehmer/innen in die zweite Phase gegangen. Erste Workshops und Betriebsbegehungen haben schon stattgefunden.

In der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses berichtete Oberbürgermeisterin Beate Weber über den Sachstand des Projekts. Es trägt bei die Umwelt zu entlasten, Ressourcen zu schonen und gleichzeitig den Standort zu sichern. Zum Abschluss der ersten Phase waren im Juli elf Betriebe ausgezeichnet worden.

An der zweiten Phase nehmen neun neue Betriebe teil. Das Projekt, das mit Hilfe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) finanziert wird, vermittelt in einer vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (ifeu) moderierten Workshopreihe mittelständischen Firmen das Know-how zum Aufbau eines eigenen Umweltmanagementsystems zur umweltfreundlichen Optimierung der Betriebsabläufe.

Ergänzt wird diese Reihe durch individuelle Betriebsbegehungen die aus zwei Teilen bestehen: ein Umwelt- und Rechtscheck durch die Gesellschaft für Arbeitssicherheits- und Qualitätsmanagement (Arqum) sowie ein Energiecheck der Klimaschutz- und Energieberatungsagentur Heidelberg-Nachbargemeinden gGmbH (KliBA).

Kürzlich fand der Energiecheck bei der Heidelberger Brauerei am Kurpfalzring statt. Ihr Geschäftsführer Michael Mack betonte, sein Unternehmen nehme vor allem aus Verantwortung gegenüber der Umwelt an dem Projekt teil, zumal die Brauerei auf reine Naturprodukte (Malz, Hopfen, Wasser) angewiesen sei. Braumeister Thomas Eichhorn bestätigte diese Sichtweise und bemerkte, die Mischung der verschiedenen beteiligten Branchen sei Anlass, bisher unberücksichtigte Dinge zu hinterfragen und neue Ideen aufzugreifen.

Im Verlauf des Projektes habe sich gezeigt, so der Geschäftsführer der KliBA, Dr. Klaus Kessler, dass sich im Bereich der Energieverwendung schon durch geringe Investitionen oder einfach nur durch geändertes Verhalten erhebliche Einsparungen erreichen ließen. Das unterstrich der Leiter des Amts für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung, Dr. Hans-Wolf Zirkwitz: Keine der bisher getroffenen Umweltschutzmaßnahmen habe zur Kostensteigerung geführt, alle hätten geholfen Kosten zu sparen.
   
  Die teilnehmenden Betriebe (Phase II):
Auto Joncker, Baier Digitaldruck, Bung GmbH, Heidelberger Brauerei GmbH, Mathilde-Vogt Haus, Orth Bauschutt Recycling GmbH, Philipp Becker GmbH, Schmitthelm GmbH, U.S. Army - Directorate of Public Works, 411th Base Support Battalion.

An der Phase I waren beteiligt:
Alfa Romeo Windisch GmbH, Auto Kocher, Autohaus Opel Dechent, Auto-Mai GmbH, Collins & Aikman, H. u. G. Schulz Ingenieure Heizungsbau, Jelinek-Automobile GmbH, Lang Holzbau, Linse GmbH, Raschke Elektrotechnik, Winterbauer GmbH.

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Unterzeichnung des Kooperationsabkommens Louisville-Heidelberg: Bürgermeister David Armstrong (2.v.l.) im Gespräch mit Oberbürgermeisterin Beate Weber, eingerahmt von den Geschäftsführern des Louisville Medical Center, Steven Spalding (l.), und der Technologiepark Heidelberg GmbH, Dr. Klaus Plate. (Foto: Rothe)

"Networking at its best"

Heidelberg und Louisville (USA) wollen in Medizin und Biotechnologie zusammenarbeiten


Das Louisville Medical Center und der Technologiepark Heidelberg haben ein Kooperationsabkommen geschlossen. Das Abkommen wurde anlässlich eines Besuchs einer Delegation von Wissenschaftlern und Wirtschaftsvertretern aus Louisville unter der Leitung von Bürgermeister David Armstrong in Heidelberg bei einem Empfang durch Oberbürgermeisterin Beate Weber am 7. Oktober unterzeichnet. Louisville/Kentucky ist wie Heidelberg eine Partnerstadt von Montpellier.

Das Louisville Medical Center gehört zu den bedeutendsten medizinischen Zentren in den USA. Durch die bisherigen Kontakte ergaben sich - vor allen in den Bereichen klinischer Studien - zahlreiche Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Institutionen in Heidelberg und mit Firmen im Technologiepark. Deshalb standen während des Besuches Gespräche im Universitätsklinikum und im Deutschen Krebsforschungszentrum im Mittelpunkt. Präsentationen im Technologiepark zu den besonderen Schwerpunkten Medizin und Life Sciences (zu den so genannten "Lebenswissenschaften" zählen Medizinwissenschaft, Pharmakologie und Biotechnologie) an den beiden Standorten Heidelberg und Louisville bildeten den Rahmen für weitere Kontakte.

Oberbürgermeisterin Beate Weber und Bürgermeister David Armstrong betonten bei der Unterzeichnung des Kooperationsabkommens die besondere Bedeutung internationaler Zusammenarbeit vor allem im Bereich der Lebenswissenschaften. Die Städte Louisville und Heidelberg unterstützen daher die Kooperation des Medical Center mit dem Technologiepark.

Beide Stadtoberhäupter erklärten, dass von der Partnerschaft, die beide Städte mit Montpellier pflegen, weitere Impulse ausgehen und sich wichtige Chancen eröffnen können. Beate Weber bekräftigte: "Unsere Städte sind international bekannte Zentren einer exzellenten Wissenschaft vor allem in der Medizin und in den gesamten Lebenswissenschaften. Die nunmehr begonnene Zusammenarbeit ist 'Networking at its best'".

Der Technologiepark Heidelberg besteht seit 1985. Mit elf Gründerfirmen und 6.000 Quadratmetern Labor- und Bürofläche war er der erste Biopark in Deutschland. Heute bietet er über 17.000 Quadratmeter Mietfläche. In den fünf neuen Gebäuden des dritten Bauabschnitts werden weitere 30.000 Quadratmeter hinzukommen.

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Stand: 22. Oktober 2002