Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 40 · 1. Oktober 2003

 

Mieten weitgehend stabil

Ab heute gilt der neue Mietspiegel - Durchschnittsmiete: sieben Euro pro Quadratmeter


Der neue Mietspiegel 2003 tritt am heutigen 1. Oktober in Kraft. Er ist - nach 1997 und 2001 - "erstmals in eigener Regie erstellt", wie Oberbürgermeisterin Beate Weber bei der Vorstellung des Mietspiegels im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss mitteilte.

Der Heidelberger Mietspiegel 2003 wurde nach anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen erstellt und von Interessenvertretern der Vermieter (Verband der Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer Heidelberg und Umgebung e.V.) und der Mieter (Mieterverein Heidelberg und Umgebung e.V.) anerkannt. "Beide Verbände haben dem Mietspiegel zugestimmt", betonte die Oberbürgermeisterin. Es handelt sich damit um einen so genannten "qualifizierten Mietspiegel" nach dem BGB. Er gilt bis zum 30. September 2005.

Der Mietspiegel gibt eine Übersicht über die ortsübliche Vergleichsmiete. Sie wird nach der gesetzlichen Definition daraus gebildet, was für Wohnraum vergleichbarer Art, Größe, Ausstattung, Beschaffenheit und Lage ohne Nebenkosten bezahlt wird. Die ermittelte durchschnittliche Miete liegt in Heidelberg bei 7,05 Euro je Quadratmeter. Dieser Wert errechnet sich nicht aus allen bestehenden Mietverträgen, sondern nur aus denen der so genannten "mietspiegelrelevanten Wohnungen". Das sind Wohnungen, für die in den letzten vier Jahren ein Mietvertrag geändert oder neu abgeschlossen wurde. Nicht mietspiegelrelevant sind unter anderem Sozialwohnungen, preisgebundene Wohnungen, Dienst- und Werkswohnungen, Einfamilienhäuser und Wohnraum in Heimen.

Mit einem Quadratmeterpreis von über sieben Euro liegt Heidelberg bundesweit mit München, Düsseldorf und Hamburg in der Spitzengruppe, wie verschiedene Städte-Rankings in der Vergangenheit gezeigt haben. Auch Auswertungen des Rings Deutscher Makler belegen immer wieder das hohe Mietniveau. Regelmäßig zählt Heidelberg zu den teuersten zehn Städten Deutschlands.

Während die durchschnittliche Mietsteigerung vom Mietspiegel 1998 zum Mietspiegel 2001 vierzehn Prozent betrug, hat die aktuelle Befragung ergeben, dass sich die Mieten in Heidelberg seit 2001 je nach Marktsegment unterschiedlich entwickelt haben. Sie haben sowohl leicht zu- als auch abgenommen, die Durchschnittsmiethöhe stagniert. Für Wohnungen bis etwa 30 Quadratmeter wurden etwas höhere Mieten festgestellt. Leicht erhöht haben sich auch die Mieten großer Wohnungen über 80 Quadratmeter. Im Gegensatz hierzu sind Wohnungen mittlerer Größe geringfügig günstiger geworden. (rie)
   
 

Erstmals ist der Mietspiegel ...

  ... auch als CD-ROM erhältlich. Die CD enthält neben der elektronischen Form der Mietspiegel-Broschüre auch einen Mietspiegel-Rechner, der die Ermittlung der ortsüblichen Vergleichsmiete deutlich vereinfacht. Informationen zum Mietspiegel gibt es im Technischen Bürgeramt, Prinz Carl, Kornmarkt 1, Telefon 58-2510 und -2511. Die Broschüre "Mietspiegel 2003" ist für fünf Euro, die CD für zehn Euro (bei Versand zuzüglich Versandkosten) erhältlich bei allen Bürgerämtern, beim Mieterverein Heidelberg und Umgebung e.V., Poststraße 46-48, 69117 Heidelberg, und bei Haus & Grund, Rohrbacher Straße 43, 69115 Heidelberg. Mieter und Vermieter können sich außerdem beim Mieterverein oder bei Haus & Grund beraten lassen.

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Konflikte meist gelöst

Heißer Sommer begünstigte Gaststättenlärm - Branchentreffen im Spiegelsaal


"Die Branche hat das Wohlwollen der Politik, wird aber oft im Stich gelassen", beschrieb Bernd Fellmer, Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Baden-Württemberg, die Situation des Hotel- und Gaststättengewerbes. Anlass war das Branchentreffen, zu dem Oberbürgermeisterin Beate Weber die Hotel- und Gaststättenbetreiber in den Spiegelsaal eingeladen hatte.

Das Motto der von der Stadt Heidelberg veranstalteten Branchentreffen (die es auch für den Einzelhandel, das Handwerk und andere Wirtschaftszweige gibt) heißt: "Sich treffen und miteinander reden." Denn, so die Oberbürgermeisterin, nur im Dialog und im gemeinsamen Handeln könne die Attraktivität Heidelbergs erhalten und gesteigert werden.

Der Dialog sei in wirtschaftlich schwierigen Zeiten besonders wichtig: "Gastronomie und Hotelbetriebe spüren die Auswirkungen knapper Kassen." Die Oberbürgermeisterin wies in diesem Zusammenhang die Kritik an vorübergehend störenden Baustellen zurück: "Baustellen bedeuten Arbeit und Einkommen, ohne das diese Menschen nicht Ihre Gäste sein könnten."

Auch wenn äußere Ereignisse die Reiselust der Gäste aus den USA und Fernost dämpften, sei das Jahr 2002 nach Gästezahl und Übernachtungen ein Spitzenjahr gewesen, dessen Ergebnisse sich 2003 nicht wiederholen lassen. Dafür habe der "Jahrhundertsommer" ein Umsatzhoch in der "Freiluftgastronomie" beschert.

Der Sommer habe auch gezeigt, dass der Dialog in Heidelberg funktioniert. Offene Fenster, Außenbewirtschaftung und höhere Lärmempfindlichkeit der Anwohner heizten die Diskussion über "Gaststättenlärm" an. "Gastwirte, Anwohner und die Mitarbeiter des Amts für öffentliche Ordnung fanden jedoch meist Wege, die Konflikte zu lösen," lobte Beate Weber die Gesprächsbereitschaft und den Willen aufeinander zu zugehen.

Dass beides in dieser Stadt vorhanden sei, zeige die zwischen Gastwirten, Anwohnern und Ordnungsbehörden getroffene Vereinbarung zur Reduzierung des Gaststättenlärms. Sie habe Vorbildfunktion und finde als so genannter "Heidelberger Weg" das Interesse vieler anderer Städte.

Bezug nehmend auf die "Rolli-Gastro-Tour", die kürzlich die Zugänglichkeit der Gaststätten für Behinderte testete, forderte die Oberbürgermeisterin eine Verbesserung der Verhältnisse: "Gaststätten sind Treffpunkte der Menschen. Es muss selbstverständlich sein, das jeder Mensch daran teilhaben darf, egal welcher Rasse er angehört, wie alt er ist oder ob er eine Behinderung hat."

Die Probleme des Hotel- und Gaststättengewerbes nicht nur in Heidelberg machte Dehoga-Geschäftsführer Fellmer deutlich: In ganz Baden-Württemberg gingen die Übernachtungszahlen zurück, die durchschnittlich Bettenauslastung liege bei 37 Prozent. Auch die Gastronomie habe an Umsatz verloren und bundesweit rund 50.000 Arbeitsplätze abgebaut.

Fellmer warnte vor der Belastung mit einer Ausbildungsabgabe: "Die Gastronomie kommt ihrer Verpflichtung zur Ausbildung nach," betonte er und schätzte die Zahl der Ausbildungsverhältnisse in den Gaststätten der Heidelberger Altstadt auf circa hundert.

Zur Außenbewirtschaftung in der Altstadt meinte Fellmer: "Bei Temperaturen über 30 Grad begreifen die Gästen nicht, warum sie ab 23 Uhr nicht mehr draußen sitzen dürfen." Von den Parkhäusern forderte er "ein attraktives Abendangebot". Schließlich nannte er die Mensa ein "Ärgernis", weil auch Nicht-Studierende zum Essen eingeladen würden: "Das kann man nicht hinnehmen." (br.)

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Szene aus der Bühnenpräsentation von "Instant Acts" (Foto: Pippel)

Kunst gegen Gewalt und Rassismus

Jugendtheaterprojekt an der Internationalen Gesamtschule Heidelberg (IGH)


Für rund 100 Schülerinnen und Schüler der IGH fiel jüngst an einem Schultag der gewöhnliche Unterricht einmal aus. Doch hatten sie nicht etwa schulfrei, sondern nahmen am Internationalen Jugendtheaterprojekt "Instant Acts gegen Gewalt und Rassismus" teil.

Ein Ensemble von Schauspielern, Tänzern, Musikern und Malern aus aller Herren Länder veranstaltete einen Vormittag lang Workshops, in denen sich die Jugendlichen mit Gewalt und Rassismus auseinander setzten. Bei Modern Dance, Trommeln, Körpertheater oder Capoeira, einem brasilianischen Kampftanz, hatten sie einmal die Chance, mit ihnen oft fremden Theater- und Kunstformen in Verbindung zu treten. Die erlernten Fähigkeiten präsentierten sie anschließend ihren Mitschülerinnen und Mitschülern.

Der Höhepunkt dieses Aktionstages war jedoch die 90-minütige Bühnenshow, in der die Profis von "Instant Acts" die Schülerinnen und Schüler mit Tanz, Theater, Musik und Akrobatik in Staunen versetzten. Kleine Theatersequenzen, in denen sich beispielsweise eine unscheinbare Putzfrau als feurige Tänzerin entpuppte, variierten Themen wie Gewalt, Unterdrückung und ethnische oder soziale Unterschiede. Auch Akrobatikeinlagen wie ein Tanz mit rhythmisch geschlagenen Klangstöcken oder waghalsige Flickflacks beeindruckten die rund 350 Zuschauer.

Ziel des Projektes ist es, bei Jugendlichen die Akzeptanz für Ausländer und ethnische Minderheiten sowie körperlich Schwächere und Behinderte zu stärken. Die vielfältigen künstlerischen Angebote des internationalen Ensembles sollen helfen, Vorurteile abzubauen, die eigene Angst zu überwinden und Achtung aufzubauen. Hierbei sucht "Instant Acts" den direkten Kontakt zu den Jugendlichen. Verbindendes Kommunikationsmittel ist die Kunst.

Der Veranstalter von "Instant Acts", Interkunst e.V. aus Berlin, konzentriert sich vor allem auf multikulturelle Projekte, innovative Begegnungs- und interdisziplinäre Theater- und Kunstformen. Mit seinem Theaterprojekt, das seit 1993 bereits dreihundert Mal in Deutschland durchgeführt wurde, sorgte er auch in der IGH für Begeisterung. Voller Energie und Lebensfreude kam es daher - eben gegen Gewalt und Rassismus. (np)

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Pass auch fürs Baby

Ab heute neue Einreisebestimmungen in die USA


Wer in die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) reisen möchten, benötigt einen bis mindestens zum Tage der Ausreise gültigen Reisepass.

Darauf weist das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland hin und ebenso darauf, dass ab dem heutigen 1. Oktober 2003 alle Reisende (auch Babys und Kinder) für die Einreise in die USA einen eigenen maschinenlesbaren Reisepass brauchen. Vorläufige grüne Reisepässe, Kinderausweise und die Eintragung in den Pass der Eltern werden nicht mehr akzeptiert.

Maschinenlesbare Reisepässe müssen beim Bürgeramt beantragt werden. Hergestellt werden sie bei der Bundesdruckerei in Berlin. Das dauert in der Regel etwa vier Wochen. Deshalb empfiehlt das Bürgeramt, den maschinenlesbaren Reisepass frühzeitig vor der Reise zu beantragen. Nur in Eilfällen ist eine Expressbestellung möglich, nach der ein Reisepass erfahrungsgemäß schon nach drei Arbeitstagen abgeholt werden kann.

Fragen zur Einreise in die USA sollten rechtzeitig mit der zuständigen amerikanischen Auslandsvertretung (www.usembassy.de/travel/dindex.htm) geklärt werden. Während des USA-Aufenthalts ist jeder Besucher verpflichtet, seinen Pass stets bei sich zu führen.

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Bildungsmarkt im Überblick

Arbeitsgemeinschaften für berufliche Fortbildung legen neue Broschüre vor


Der Wandel der wirtschaftlichen Strukturen und der Um- und Abbau ganzer Branchen zieht eine hohe Reduzierung von Arbeitsplätzen nach sich. Deshalb gewinnt die berufliche Weiterbildung immer größere Bedeutung.

Berufliche Fortbildung muss sich heute nach internationalen Standards ausrichten. Denn nicht nur die großen, sondern auch klein- und mittelständische Unternehmen haben sich in wachsendem Maße einer globalisierenden Wirtschaftsentwicklung zu stellen.

Die Mitarbeiter/innen der Unternehmen sichern sich ihre Beschäftigungsfähigkeit am besten, indem sie ihre berufliche Kompetenz durch Weiterbildung stets auf dem neuesten Stand halten. Dabei hilft der Veranstaltungskalender "fit durch fortbildung" 2003/2004, den die Arbeitsgemeinschaften für berufliche Fortbildung herausgeben.

Er enthält die Angebote der regionalen Anbieter zu folgenden Themen:

  • Berufsbezogene Allgemeinbildung
  • EDV-Informations- und Kommunikationstechik
  • Betriebswirtschaftliche und juristische Themen
  • Fachthemen für besondere Berufsgruppen und Fachrichtungen
  • Anerkannte Prüfungsabschlüsse

    Ziele der Broschüre sind:

  • Informationen über die regionalen beruflichen Bildungsangebote und über die qualifizierten Bildungsträger verbessern,
  • mehr Transparenz des regionalen Bildungsmarktes schaffen,
  • Interesse und Anreize für die berufliche Weiterbildung erhöhen.

Der Veranstaltungskalender liegt bei den großen Weiterbildungsinstituten aus oder kann über das Regionalbüro für berufliche Fortbildung (Beatrice Winkler, Telefon 0621/1226725, E-Mail: b.winkler@abendakademie.mannheim.de, Internet: www.fortbildung.bw) bezogen werden.

Die Arbeitsgemeinschaften für berufliche Fortbildung sind regionale Zusammenschlüsse der Weiterbildungsträger in allen Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg und werden durch das Landesgewerbeamt gefördert.


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Partner Qindao

Chinesische Stadt neuer Partner des Technologieparks


Der Qingdao Hi-Tech Industrial Park und der Technologiepark Heidelberg haben ein Abkommen über die zukünftige Zusammenarbeit vor allem in den Bereichen Biotechnologie und Informationstechnologie vereinbart.

Dadurch werden die Verbindungen zwischen dem Technologiepark Heidelberg und den wichtigsten chinesischen Technologiezentren weiter gestärkt. Bisher arbeitet der Technologiepark Heidelberg vor allem mit Shanghai und Jinan zusammen. Ein reger Austausch findet auch mit dem Zhongguancun Science Park in Peking statt, dem größten Wissenschafts- und Technologietransferzentrum in China.

Der Qingdao Hi-Tech Industrial Park ist wie der Technologiepark Heidelberg auf die Lebenswissenschaften und Informationstechnologie ausgerichtet. Als weiterer Schwerpunkt kommt noch die Oberflächentechnik hinzu. "China ist einer der wichtigsten Zukunftsmärkte. Der Technologiepark Heidelberg ist durch zahlreiche Verbindungen in China als interessanter Standort für Zukunftstechnologien bekannt. Wir freuen uns sehr, dass mit Qingdao ein weiterer wichtiger Partner unser Netzwerk stärkt und erweitert", sagte Dr. Klaus Plate, Geschäftsführer der Technologiepark Heidelberg GmbH.

Qingdao liegt am Gelben Meer, hat rund 2,1 Millionen Einwohner und ist Sitz von 16 Hochschulen und 54 Forschungseinrichtungen. Besonders bekannt ist die Stadt als Brauereistandort. Die Brautechnik brachten die Deutschen ins Land: von 1897 bis 1914 war die Stadt deutsche Kolonie.

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Stand: 30. September 2003