Planen und BauenVerkehr

Ausgabe Nr. 38 · 18. September 2002



Das ausgebrannte Stadtgarten-Casino aus dem Jahre 1936 wird restauriert. (Foto: Rothe)

Originalgetreue Rekonstruktion

Stadtgarten-Casino wird restauriert - Wände einst "mit feinem Stoff in Blau und Silber" bespannt


Der Pavillon am Adenauerplatz, der zuletzt den Verkehrsverein, die Galerie Heller und ein italienisches Restaurant beherbergte, wird zurzeit von der Stadt Heidelberg restauriert. Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg führte mit Xenia Hirschfeld, Leiterin des städtischen Gebäudemanagements, und Architekt Alexander Hardegger über die Baustelle.

Das am Ostermontag durch zwei Brände in der Pizzeria schwer beschädigte Gebäude entstand im Jahre 1936 innerhalb von drei Monaten. "Es wurde aus einfachen Materialien gebaut und ist keine gute Qualität", so der Baubürgermeister. Aus diesem Grunde wurde nach dem Brand sogar über den Abriss nachgedacht - ein Gedanke, der wieder verworfen wurde. Schließlich sollte das Casino nach den Vorstellungen seiner Erbauer eine der "Visitenkarten Heidelbergs" werden. Anlass für seine Errichtung waren das 550. Universitätsjubiläum und die Schlossfestspiele.

Die Denkmalpflege hätte dem Abriss nicht widersprochen, sie gehe "mit Bauten aus dem "Dritten Reich" sehr stiefmütterlich um", so von der Malsburg. Was für gewöhnlich als nationalsozialistischer Stil bezeichnet werde, sei aus fachlicher Sicht "Reduktions-Klassizismus" zu nennen. Nicht zu vergessen sei auch, dass das Gebäude heute eine Schallschutzfunktion hat. Es schirmt den Stadtgarten vor dem Lärm der in den Gaisbergtunnel einfahrenden Autos ab.

Xenia Hirschfeld und Alexander Hardegger haben sich die alten Baupläne des Stadtgarten-Casinos besorgt, auf deren Grundlage die Restaurierung erfolgt. "Wir wollen den ursprünglichen Zustand konstruktiv wieder herstellen", so Hardegger. Die Räume erhalten ihre ursprüngliche Höhe zurück, die nachträglich mehrschichtig angebrachten Deckenabhängungen wurden teilweise bereits beseitigt.

Auch der Saal erhält seine ursprüngliche Größe zurück. Die in späteren Jahren für Büro- und sonstige Nutzungen eingezogenen zahlreichen Zwischenwände werden entfernt. Nach der Beseitigung mehrerer Schichten feuer- und löschwassergeschädigter Fußbodenbeläge stieß man zuunterst auf den ursprünglichen Klinkerboden (siehe Kasten unten), der aber nicht mehr vollständig erhalten ist.

Über die künftige Nutzung des Gebäudes, das eine Grundfläche von 717 Quadratmetern hat, ist noch nicht entschieden. Der Verkehrsverein will dem Vernehmen nach nicht mehr zurück ins Stadtgarten-Casino. Er wolle in seinem derzeitigen Domizil an der Alten Brücke bleiben und später in das zukünftige Kongresszentrum umziehen. (rie)

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Innovative Fahrzeuge gehen beim Challenge Bibendum am kommenden Sonntag an den Start. (Foto: Michelin)

Vom Karlsplatz zum Pariser Autosalon

Rallye Challenge Bibendum startet in Heidelberg - Ideenbörse für innovative Autos


Das Auto der Zukunft steht im Mittelpunkt des Challenge Bibendum, den der französische Reifenhersteller Michelin gemeinsam mit dem ADAC veranstaltet. Die außergewöhnliche Rallye startet am Sonntag, 22. September, am Heidelberger Rathaus und endet am 25. September in Paris - rechtzeitig zur dortigen Automobilausstellung, die am 26. September beginnt.

Der Challenge Bibendum versteht sich als Herausforderung für innovative Ideen rund um das umweltfreundliche Auto und dokumentiert die Fortschritte bei der Herstellung zukunftsweisender, umweltschonender Autos und deren Alltagstauglichkeit. Die Teilnehmer/innen erwartet ein umfangreiches Programm. Vier Tage lang werden die größten Automobilhersteller und Zulieferer der Welt die Fortschritte bei der Entwicklung zukunftsweisender Fahrzeuge unter Beweis stellen.

Die etwa 50 bis 60 Fahrzeuge treffen am Sonntag ab 13.30 Uhr auf dem Karlsplatz ein und können dort vom Publikum besichtigt werden. Oberbürgermeisterin Beate Weber, der Präsident der Michelin-Gruppe, Edouard Michelin, und der Vizepräsident des ADAC, Dr. Erhard Oehm, werden die Teilnehmer/innen um 16.30 Uhr auf dem Karlsplatz begrüßen. Von 15 bis 18 Uhr wird das Design der Autos von einer mit zehn internationalen Experten besetzten Jury bewertet. Um 18.30 Uhr setzt sich die Karawane dann in Richtung Hockenheimring in Bewegung, wo am nächsten Tag die technischen Tests beginnen.

Auf den Hockenheimring besteht im Technischen Informationszentrum Gelegenheit zum Gespräch mit Experten und zum Kennen lernen der verschiedenen Technologien. Am Dienstag Vormittag werden die Tests fortgesetzt. Mittags brechen die Fahrzeuge dann auf in Richtung Schwarzwald zur Fahrt nach Straßburg. Dort präsentiert sich der Challenge Bibendum vor dem Europaparlament. Nach einem Gedankenaustausch mit Abgeordneten des Parlaments wird die Rallye offiziell gestartet und macht sich auf den Weg nach Nancy.

Am Mittwoch geht es über Epernay in der Champagne nach Paris. Dort findet der Challenge Bibendum mit der Preisverleihung seinen Abschluss. Im eindrucksvollen Musée des Arts Forins werden die Sieger gekürt. Am Tag danach beginnt der Pariser Autosalon. Bis zum 13. Oktober präsentiert sich der Challenge Bibendum hier in Halle 2, Stand 400 und 401.

Challenge Bibendum wurde 1998 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Michelin-Männchens, Bibendum genannt, ins Leben gerufen. Er fand 1998 und 2000 in Frankreich statt.

Im vergangenen Jahr wurde der Challenge Bibendum in Kalifornien durchgeführt. Los Angeles und Las Vegas waren Start- und Zielpunkte der Rallye, es ging durch die Wüsten von Kalifornien und Nevada. Die Bandbreite der Autos reichte vom Serienfahrzeug, das bereits seit einiger Zeit auf dem Markt ist, bis zum Prototypen, der die allerneueste Entwicklung in sich birgt. Im Jahr 2003 wird der Challenge Bibendum nach Amerika zurückkehren.

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Grenzhöfer-Weg-Brücke (Foto: Rothe)

Grenzhöfer-Weg-Brücke wird erneuert

In dieser Woche werden die noch verbliebenen Bögen der Grenzhöfer-Weg-Brücke entfernt. Das geschieht in Nachtarbeit, denn dazu muss die Bahnstrecke gesperrt und der Strom in den Oberleitungen abgeschaltet werden. Die Brücke aus dem Jahre 1913 hat die Stadt Heidelberg im Zuge der Privatisierung der früheren Deutschen Bundesbahn in bereits marodem Zustand übernehmen müssen. Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg informierte sich jetzt bei den Bauleitern Norbert Penninger (Tiefbauamt) und Peter Ringler vor Ort über den Stand der Bauarbeiten. Bis September 2003 entsteht anstelle der Bogenbrücke für drei Millionen Euro eine markante Zügelgurtbrücke.

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Flugplatz-Areal am Diebsweg (Foto: Rothe)

Diebsweg wieder frei

Seit dem vergangenen Wochenende steht der Diebsweg als direkte Verbindung zwischen den Stadtteilen Kirchheim und Pfaffengrund wieder zur Verfügung. Die Sperrung im Bereich des amerikanischen Flugplatzes ist aufgehoben. Ihre Flugzeuge haben die amerikanischen Streitkräfte bereits in die Standorte Mannheim und Wiesbaden verlegt. Die Hubschrauber werden folgen. "Es wird erwartet, dass alle Hubschrauber Heidelberg Mitte Oktober verlassen haben", teilte Peter Dressler, Pressesprecher der US-Army, mit. Über die zukünftige Nutzung des Flugplatz-Areals sei noch nicht entschieden, so Dressler.

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Stand: 17. September 2002