Umwelt

Ausgabe Nr. 33 · 13. August 2003



Kehrmaschine mit Spezialauftrag: der "Oil Hunter" der Feuerwehr beseitigt Ölspuren. (Foto: Rothe)

"Oil Hunter" gegen Ölschlieren

Heidelberger Feuerwehr setzt neuartiges Spezialgerät zur Beseitigung von Ölspuren und anderen Flüssigkeiten ein


Rund 150 Mal im Jahr kommt es im Straßenverkehr zu Unfällen, bei denen oft umweltgefährdende Flüssigkeiten auf die Fahrbahn gelangen. Verkehrsteilnehmer, besonders Zweiradfahrer, können auf dem schmierig gewordenen Untergrund leicht ins Schlingern geraten und ausrutschen.

Um solche Verunreinigungen künftig schneller und sicherer als bisher beseitigen zu können, hat sich die Heidelberger Feuerwehr für rund 100.000 Euro ein neues Spezialgerät angeschafft, den so genannten "Oil Hunter". Bürgermeister Dr. Eckart Würzner und der Leiter der Feuerwehr, Hans-Joachim Henzel, stellten jüngst die Neuerwerbung der Öffentlichkeit vor. Dabei wurde auf dem Gelände der Feuerwehr am Czernyring eine Ölspur ausgelegt, die vom Oil Hunter wieder aufgenommen wurde.

Der Oil Hunter ist eigentlich eine Kompaktkehrmaschine, die mit einem speziellen Nassreinigungsverfahren arbeitet. Mit einem vierhundert Liter fassenden Frischwassertank wird Wasser unter Beimengung des biologisch abbaubaren Reinigungsmittels Aquaquick zu den Frontbürsten der Maschine geleitet. Diese massieren, hydraulisch angetrieben, die Tankflüssigkeit in die Fahrbahnoberfläche ein. Die dadurch gelöste Verschmutzung wird direkt abgesaugt und in einen Schmutzwasserbehälter geleitet. Bei äußerst langen Ölspuren greift man häufig auf das Recyclingsystem der Maschine zurück, mit dem die schon einmal aufgenommene Flüssigkeit gefiltert und weiterverwendet wird. Bei ganz hartnäckigen Verschmutzungen kommt die mitgeführte Hochdrucklanze zum Einsatz.

Die Vorteile des innovativen Gerätes liegen auf der Hand. Während bei dem bisherigen Säuberungsverfahren mit dem Besen häufig umwelt- und sicherheitsgefährdende Spuren hinterlassen wurden, ist der Oil Hunter wesentlich umweltfreundlicher und reinigt gleichzeitig personal- und zeitsparender. Entgegen dem bisherigen Verfahren, das oft ein Sicherheitsrisiko mit sich brachte, wenn die Fahrbahn unmittelbar nach der Beseitigung weniger griffig war oder gar zu Aquaplaning führte, können die Verschmutzungen mit dem Oil Hunter rascher und effizienter beseitigt werden.

Nach monatelangen Tests hat sich die Feuerwehr für das Gerät des französischen Herstellers Mathieu Yno entschieden. Verkaufsleiter Reiner Ludmann und technischer Leiter Stefan Geissler betonen die Vorzüge der Reinigungsmaschine: "Sicherheit und Komfort für den Fahrer waren bei der Zusammenarbeit mit der Feuerwehr vorrangig". Auch Hans-Joachim Henzel und seine Mitarbeiter sind vom Oil Hunter überzeugt: "Wir wollen den gestiegenen Ansprüchen an eine fachgerechte Beseitigung gerecht werden. Mit dem neuen Gerät sind wir in der Lage, Straßenverunreinigungen rund um die Uhr schnell und fachgerecht zu entfernen."

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Auch diese Robinien am Ende der Hauptstraße sind vom Pilz befallen und müssen gefällt werden. Ersatzpflanzungen sind vorgesehen. (Foto: Neudert)

Ein Pilz plagt die Robinien

Im Heidelberger Stadtgebiet müssen ab Oktober kranke Robinienbäume gefällt werden


Im gesamten Stadtgebiet Heidelbergs müssen in diesem Herbst kranke Robinien gefällt werden, da sie nicht mehr stand- und somit auch nicht mehr verkehrssicher sind. Ursache für die Erkrankung ist ein Pilz, der Eschenbaumschwamm, der sich durch Bakterien im bereits geschädigten Wurzelbereich ausbreitet.

Schädigungen der Wurzeln können schon beim Pflanzen der Bäume oder bei Grabarbeiten im Straßenraum erfolgen. Auch eine hohe Stickstoffkonzentration, etwa durch den Urin von Vierbeinern, kann den Wurzeln Schaden zufügen.

Da die Robinie einer der wenigen Baumarten ist, die nicht mit Pilzen zusammen leben können, ist es dem Eschenbaumschwamm möglich, sich im gesamten Wurzelbereich auszubreiten und dadurch die Robinie standunsicher zu machen. Der Stamm bleibt von dem Pilz unberührt, so dass die Bäume auch nach der Fällung für Laien gesund aussehen. Das äußere Krankheitsbild lässt sich neben der durchgeführten Messkontrolle durch Baumfachleute nur am außergewöhnlich schlanken hohen Wuchs von Robinien sowie in der sehr ausgedünnten Krone erkennen. Zurzeit werden durch das städtische Landschaftsamt bei den am stärksten geschädigten Robinien die Kronen ausgedünnt und zurückgeschnitten, um die Verkehrssicherheit bis zur Vegetationspause im Herbst zu gewährleisten.

Sobald mit Beginn der Vegetationspause am 1. Oktober mit den Fällarbeiten begonnen werden kann, müssen noch im Herbst/Winter 2003 folgende Robinien gefällt werden: in der Hauptstraße in Höhe Haus Nr. 248 vier Robinien. Ersatz: vier Feldahornbäume; in der Bismarckstraße in Höhe des Kaufhauses Woolworth eine Robinie. Ersatz: eine Säulen-Hainbuche; in der Bergheimer Straße drei Robinien. Ersatz: drei Gleditschien; am Czernyring Ost eine Robinie. Ersatz: eine Säulen-Hainbuche; am Czernyring West zwei Robinien. Ersatz: zwei Hybrid-Ulmen; in der Richard-Kuhn-Straße eine Robinie. Ersatz: eine Stadt-Linde; im Kapellenweg eine Robinie. Ersatz: ein Säulen-Ahorn; in der Schurmannstraße drei Robinien. Ersatz: drei Berg-Ahornbäume; am Theaterplatz drei Robinien. Ersatz: drei Säulen-Hainbuchen.

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UKOM im Internet

Neue (Internet-) Adresse für Umweltfragen in der Region


"Vernetzen, bündeln, integrieren - mit diesem Anspruch haben wir im Frühjahr diesen Jahres unser Akteursnetzwerk für Umwelttechnologien formiert", sagt Dr. Eckart Würzner, Bürgermeister und 1. Vorsitzender des Umweltkompetenzzentrums Heidelberg Rhein-Neckar (UKOM). Jetzt hat es auch eine Internetadresse: www.umweltkompetenz.org.

Partner aus dem Umweltsektor - Techniker, Planer, Berater, Kommunikationsfachleute - haben zusammen mit Wissenschaftseinrichtungen der Region ein Innovationsnetzwerk gebildet, das Beschäftigung und Umweltschutz zu verbinden sucht. Neben der Erschließung neuer technologischer Entwicklungspfade versteht sich UKOM auch als Informationsforum, um Umwelttechnologien aus dem Rhein-Neckar-Dreieck stärker im nationalen und internationalen Raum bekannt zu machen.

Um den Wissensaustausch intern wie auch extern effizient zu gewährleisten, sei die Nutzung des Internets essentiell, weiß Helge Thomas, der als Teil des regionalen Kommunikationsnetzwerks "die komplizen" UKOM-Mitglied ist. So war es nun Aufgabe der neu gegründeten Geschäftsstelle unter Leitung von Marc Massoth, den Aufbau einer entsprechenden Plattform zu koordinieren. Vor kurzem wurde sie den Mitgliedern und Interessenten vorgestellt. Unter der Internetadresse verfolgt UKOM das ehrgeizige Ziel, zum kompetentesten regionalen Informationsmedium in Sachen Umwelt zu werden. Die Internetplattform bietet außerdem in einem Online-Forum Mitgliedern die Gelegenheit, aktuelle Themen zu erörtern, Projekte zu koordinieren sowie Fakten und Informationen auszutauschen. Schließlich stellt sie die Verbindung her zu nationalen und internationalen Datenbanken im Sektor Umwelttechnologie.

Aber auch regionale Fachkompetenzen in der Informationstechnik sollten nicht unterschätzt werden. "Über bereits bestehende Netzwerkstrukturen im Umweltsektor können wir immer neue Fachleute mit ins Boot holen", erläutert das Vorstandsmitglied Günter Schulz die neue Verlinkung zur eco-select-Datenbank der Technologie-Transfer GmbH aus Heidelberg.

Alle Unternehmen und Institutionen der Region, die im Zukunftsfaktor Umwelt eine Chance sehen, werden jederzeit gerne in das Netzwerk aufgenommen. Ansprechpartner ist die UKOM-Geschäftsstelle, die übergangsweise von der Stadt Heidelberg gestellt wird und im Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung angesiedelt ist. Telefon 58-1800.

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Stand: 12. August 2003