Kinder und Kultur

Ausgabe Nr. 33 · 13. August 2003



Weiterhin im Repertoire des Zwingers: "Prinzessin Regenbogen", hier mit Nicole Janze und Mira Müller (Foto: Theater)

Theater als lebendiger Prozess

Theaterpädagogisches Programm im Zwinger 3 - Büschelberger: "Wir lassen die Kinder zum Zuge kommen"


Annette Büschelberger, seit einem Jahr Leiterin des Kinder- und Jugendtheaters der Stadt Heidelberg "Zwinger 3", kann auf eine erfolgreiche Spielzeit 2002/03 zurückblicken. Mit neu konzipierten theaterpädagogischen Maßnahmen integriert sie Kinder und Jugendliche in die Theaterarbeit.

Seit Büschelberger 2002 die Stelle des zwölf Jahre amtierenden Jugendtheaterleiters Hubert Habig übernommen hat, hat sich im Zwinger 3 einiges verändert. Zusammen mit dem Theaterpädagogen Lorenz Hippe hat sie ein Programm auf die Beine gestellt, das mit insgesamt 224 Aufführungen aufwarten kann. Diese wurden um zahlreiche theaterpädagogische Maßnahmen erweitert.

Büschelberger startete nach einer Übernahme von bewährten Konzepten und erfolgreichen Produktionen mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche aller Altersschichten mit einem breiten Spektrum an kindernahen Angeboten direkt an der Theaterarbeit zu beteiligen.

Die Integration reicht von der frühen Beteiligung an den Theaterproben über rund 40 Workshops und 65 theaterpädagogische Maßnahmen bis hin zum Club 3, der in Eigenregie kreative Theaterproduktionen entwickelt. Ergänzt werden solche Veranstaltungen durch die Kooperation mit sozialen und kulturellen Trägern, um Angebote für Kinder und Jugendliche besser zu vernetzen.

Gleichberechtigte Kommunikation, die das Team vom Zwinger 3 ganz groß schreibt, "vermittelt den Kindern das Gefühl, ernst genommen zu werden", erklärt die Intendantin. In dem engen und persönlichen Kontakt zu den jungen Leuten wird nicht etwa der didaktische Zeigefinger erhoben. Vielmehr "lassen wir besonders die Kinder zum Zuge kommen", so die engagierte Leiterin. Eine regelmäßige Zuschauerbefragung gibt dem Publikum außerdem die Möglichkeit zur Kritik und damit zur aktiven Mitgestaltung. "Denn wir verstehen das Theater vor allem als lebendigen Prozess", fügt Büschelberger hinzu.

Mit dem Motto der letzten Spielzeit, "Geheime Welten", präsentierte das Team seine neue Konzeption. "Das Theater ist ein Ort von Rätseln", gibt Hippe zu bedenken, "an dem die Welt vielschichtig und eben nicht einfach schwarz-weiß ist." Besonders Stücke wie "Die Schaukel" oder "Prinzessin Regenbogen" fanden beim Publikum großen Anklang. Dieser Erfolg bestätigt die Theaterleiterin in ihrer Absicht, in der kommenden Spielzeit das Konzept weiterzuführen. Unter dem für Kinder und Jugendliche wichtigen Thema des "Dazugehörens" oder des "Draußenbleibens" wird mit den "Bremer Stadtmusikanten" über "Anne Frank" bis hin zu Lessings "Philotas" ab Herbst wieder eine breite Palette an Theaterstücken geboten. (np)

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Stand: 12. August 2003