Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 32 · 7. August 2002



Die Großübung der Feuerwehr im Königstuhltunnel vergangenes Jahr machte Sicherheitsdefizite deutlich. (Foto: Rothe)

Sechs Großbrände waren zu löschen

Der Jahresbericht 2001 der Feuerwehr verzeichnet eine durchschnittliche Brandhäufigkeit


Regelmäßig gibt die Berufsfeuerwehr Heidelberg einen Jahresbericht heraus, in dem die wichtigsten Daten und Fakten zu ihren Aufgaben und Einsätzen zusammen gefasst sind.

Keine außergewöhnlichen Ereignisse und auch keine Katastrophen sind im vergangenen Jahr in der Stadt passiert. Das geht aus dem Jahresbericht 2001 der Feuerwehr Heidelberg hervor. 827 Brände zählt der Bericht, "für eine Stadt dieser Größe ganz normal", kommentiert Hans-Joachim Henzel, der Leiter der Berufsfeuerwehr. Nur sechs Großbrände waren zu löschen, zwei allein in der Rottmannstraße. Bemerkenswert aus Sicht der Feuerwehr war auch die Explosion in einer Pizzeria auf dem Boxberg im September 2001. Zwei Menschen starben bei Bränden, 54 konnte die Feuerwehr aus der Gefahr retten.

Zu Hilfeleistungen rückte die Berufsfeuerwehr vergangenes Jahr 1.743 Mal aus. Darunter fallen beispielsweise Einsätze bei Verkehrsunfällen, das Auspumpen von Kellern bei Hochwasser genauso wie Umwelt- und Gefahrstoffeinsätze oder das Retten von Tieren. Bei diesen Hilfeleistungen konnte die Berufsfeuerwehr 174 Personen retten, neun Tote waren zu beklagen.

Eine größere Aktion war im vergangenen Jahr die Übung im Königstuhltunnel, durch den die Eisenbahn fährt. Sie deckte gravierende Sicherheitsmängel auf, die nun offensichtlich behoben werden sollen. Branddirektor Hans-Joachim Henzel berichtet, dass die Deutsche Bahn AG kürzlich ein Ingenieurbüro beauftragt hat, die Mängel in alten deutschen Eisenbahntunneln zusammen zu fassen, damit sie auf ein gleiches Sicherheitsniveau saniert werden können. Auch die Sicherheit im Schlossbergtunnel hat die Feuerwehr überprüft. Auf ihren Bericht hin wird die Stadtverwaltung den Autotunnel unter anderem mit einem Fluchtstollen ausrüsten.

Auf den Terroranschlag am 11. September hat die Feuerwehr mit der Einrichtung einer Stabsstelle Katastrophenschutz in der Feuerwache reagiert. Im Ernstfall ist sofort ein Büro mit der notwendigen Infrastruktur besetzbar.

Im Jahre 2001 konnte die Berufsfeuerwehr auf 55 Jahre und die Freiwillige Feuerwehr auf 125 Jahre Bestehen zurück blicken. Die Stärke der Freiwilligen Wehren - es gibt neun Einheiten in der Stadt - geht seit Jahren kontinuierlich zurück. 2001 waren 338 aktive Männer und Frauen bei den ehrenamtlichen Brandbekämpfern organisiert, neun weniger als im Jahr davor. Allerdings konnten die Jugendfeuerwehren ihre Stärke leicht erhöhen: 141 Jugendliche gehörten ihnen an, acht mehr als im Jahr 2000. Feuerwehrchef Henzel hofft, dass möglichst viele bei den Freiwilligen Wehren bleiben und deren Mitgliederzahl erhöhen.

Das neue Feuerwehrhaus an der Speyerer Straße nimmt konkrete Formen an. Am 1. August endete der Architektenwettbewerb für die Gestaltung des Gebäudes, im September wird eine Jury den besten Entwurf auswählen. Hans-Joachim Henzel rechnet Mitte 2003 mit dem Baubeginn. Zu klein ist das alte Feuerwehrhaus am Czernyring geworden, denn wachsende Aufgaben der Feuerwehr machen immer mehr und größere Geräte und Fahrzeuge notwendig. (neu)

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Kompetenz bündeln - Netzwerke nutzen

Offizielles Treffen von Mietinteressenten für den UmweltPark


Das Konzept des neuen UmweltParks Heidelberg stand im Mittelpunkt des ersten offiziellen Treffens von Mietinteressenten, das kürzlich im Technologiepark stattfand. In enger Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Wissenschaft entwickelt die Stadt Heidelberg unter dem Dach des Technologieparks einen Umwelttechnologiepark

Geplant ist eine zentrale Einrichtung, in der umwelttechnologisch orientierte Firmen ausreichend Raum für Dienstleistungsangebote sowie Forschung und Entwicklung finden und dabei in ein regionales Netzwerk eingebettet sind. Die interessierten Unternehmen kommen aus den Bereichen Energie- und Automatisierungstechnik, Geo-Informationstechnologie, Umwelt-Geotechnik, ökologische Wirtschaftsforschung sowie technischer Umweltschutz. Im Sommer 2003 ist der Bezug der Räumlichkeiten am Wieblinger Weg vorgesehen.

Dr. Klaus Plate, Geschäftsführer des Technologiepark Heidelberg, erläuterte die Anbindung des UmweltParks an den Technologiepark. Alle Mieter werden automatisch assoziierte Mitglieder im Technologiepark und können dessen Dienste in Anspruch nehmen. "Im Umfeld des Technologieparks hat sich inzwischen ein hochwertiges Netzwerk aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik entwickelt, das insbesondere den Technologiepark-Mietern wichtige Wettbewerbsvorteile verschafft", so Plate.

Bürgermeister Dr. Eckart Würzner betonte die guten städtischen Kontakte im Bereich Umwelt, von denen die Mieter im UmweltPark profitieren werden: "Die Stadt garantiert eine mittel- und langfristige Betreuung." Mit dem Schwerpunkt Umwelttechnologie und den hervorragenden Rahmenbedingungen könne es gelingen, den Standort regional, landes- und bundesweit zu profilieren. "Die Verknüpfung von Umwelttechnologie mit dem IT-Bereich ist neu und aktuell", unterstrich Dr. Würzner. Bereits jetzt unternehme die Stadt erhebliche Anstrengungen, das Projekt voranzutreiben. So werde die in der Region vorhandene Kompetenz im Bereich Umwelttechnologie zusammengeführt, Kooperationen mit Universität und Fachhochschulen seien ebenso in Vorbereitung wie Veranstaltungen mit externen Spezialisten zu umwelttechnologischen Kompetenzzentren und Netzwerken.

Bauträger und Investor Jörg Kraus skizzierte die Infrastruktur mit Autobahnanbindung und die geplante Gebäudeausstattung. Den Mietern des UmweltParks werde ein eigener Konferenzraum zur Verfügung stehen. Außerdem sind öffentliche Gastronomie und Möglichkeiten für Veranstaltungen vorgesehen. Optimale IT-Ausstattung wird über einen eigenen Netzwerk-Betreiber garantiert. "Wir haben jetzt noch die Möglichkeit, in Bezug auf Raumaufteilung auf die Wünsche der Mieter einzugehen", so Kraus. Das Vorhaben UmweltPark hat sich inzwischen über die Stadtgrenzen hinaus herumgesprochen.

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Begrüßung der Teilnehmer/innen der Europäischen Sternradtour "bike+10 Südroute" durch Oberbürgermeisterin Beate Weber (l.) auf dem Kornmarkt. (Foto: Rothe)

Radeln für das Weltklima

Europäische Sternradtour "bike+10 Südroute" startete in Heidelberg


Oberbürgermeisterin Beate Weber begrüßte am vergangenen Donnerstag zusammen mit Sebastian Dern von der Landesleitung der BUNDjugend die jugendlichen Teilnehmer/innen der internationalen Sternradtour "bike+10" vor dem Rathaus.

Mit der Sternradtour soll die Aufmerksamkeit auf den UN-Gipfel zur nachhaltigen Entwicklung in Johannesburg gelenkt werden. Auf dem Weltgipfel wird zehn Jahre nach der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro Bilanz gezogen, wie weit die Länder und Regierungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung gekommen sind ("Rio +10").

Beate Weber nimmt selbst an dem Gipfel in Johannesburg als Vorstandsmitglied von ICLEI und als Mitglied der deutschen Delegation teil. Sie betonte beim Startschuss zur Radtour, wie wichtig es sei, dass sich Jugendliche aus allen Teilen der Welt aktiv an den Entscheidungen beteiligen, die ihr heutiges Leben beeinflussen und Auswirkungen auf ihre Zukunft haben. Auch Kapitel 25 der Agenda 21 geht ausdrücklich auf die große Bedeutung junger Menschen für den langfristigen Erfolg der Agenda ein.

In diesem Sinne wünschte die Oberbürgermeisterin den Teilnehmer/innen alles Gute für die Verwirklichung der selbst gesetzten Ziele und neben aller Arbeit auch viel Spaß in den kommenden Tagen und Wochen. "Ich würde mich sehr freuen", sagte die Oberbürgermeisterin, "wenn Ihre Fahrt die Aufmerksamkeit auf Inhalte des Gipfels in Johannesburg lenkt." Beate Weber versprach, die Anregungen der Tourteilnehmer/innen in Johannesburg einzubringen.

Die Teilnehmer/innen der Tour aus Süddeutschland und Serbien fahren mit dem Rad in zehn Tagen über Darmstadt, Frankfurt, Gießen und Marburg nach Göttingen, wo ein fünftägiges Abschlusscamp stattfindet. Das Programm gestalten die Jugendlichen selbst. Sie werden sich in Workshops über aktuelle Umweltprobleme informieren und mit spektakulären Aktionen auf sich aufmerksam machen. Die Jugendlichen werden Forderungen für den Johannesburg-Gipfel erarbeiten, die auf dem Abschlusscamp an Umweltminister Jürgen Trittin übergeben werden.

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21 Tipps zur Lokalen Agenda

Broschüre zeigt, dass nachhaltiges Handeln Spaß macht


Wer kennt die Kombi-Tickets des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar? Wer weiß, wo man teure Geräte ausleihen kann? Oder ist Car-Sharing eine Alternative zum eigenen Auto?

Zu diesen und weiteren Themen hat das Agenda-Büro der Stadt Heidelberg jetzt die Broschüre "21 Tipps zur Lokalen Agenda" herausgebracht. Sie gibt Heidelberger Bürgerinnen und Bürgern konkrete, praktisch umsetzbare Tipps für ihr eigenes Handeln im Sinne von Nachhaltigkeit. Dadurch soll der Gedanke der Lokalen Agenda für den Einzelnen "greifbarer" werden. Die Broschüre berücksichtigt dabei unterschiedliche Lebensbereiche, beispielsweise "Freizeit", "Leihen, Tauschen, Kaufen", "zu Hause" und "unterwegs".

Nachhaltig handeln bedeutet, heute so mit den natürlichen Ressourcen unserer Erde umzugehen, dass auch künftige Generationen noch gut auf ihr leben können. Dazu kann jede/r einen kleinen Beitrag leisten. Zudem entlastet nachhaltiges Handeln auch oft den Geldbeutel und macht Spaß. Die "21 Tipps zur Lokalen Agenda" geben jede Menge Anregungen, wie dies im Alltag umgesetzt werden kann.

In Heidelberg beteiligen sich viele Gruppen, Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen an der Umsetzung der Lokalen Agenda. Ihnen ist es zu verdanken, dass diese Broschüre entstanden ist.

Die 26-seitige Broschüre ist kostenlos erhältlich beim Agenda-Büro, Kornmarkt 5, 69117 Heidelberg, Tel.: 58-2121, E-Mail: agenda-buero@heidelberg.de

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Stand: 6. August 2002