Kultur

Ausgabe Nr. 31 · 31. Juli 2002



Schülerinnen der Jugendkunstschule bei der Einweihung der Heidelberger Pyramide. (Foto: Rothe)

Farbtupfer zum Landesjubiläum

Jugendkunstschule realisiert Großprojekt zum 50-jährigen Bestehen von Baden-Württemberg

Am 19. Juli, pünktlich um 18 Uhr, wurden in 50 Städten Baden-Württembergs gleichzeitig 50 künstlerisch gestaltete Betonpyramiden eingeweiht. Die Jugendkunstschule Heidelberg hatte zum Landesjubiläum dieses künstlerische Großprojekt entwickelt und in Zusammenarbeit mit Schulen und Jugendeinrichtungen des Landes, gesponsert durch Heidelberg Cement, einen landesweiten Skulpturenpark verwirklicht.


Bei der feierlichen Einweihung gratulierte Kulturamtsleiter Hans-Martin Mumm der Gewinnerin des Heidelberger Gestaltungswettbewerbs, Marijke Domscheit. Ihr Entwurf mit dem Titel "Der Sturm" war von Schülerinnen und Schülern der Jugendkunstschule Heidelberg umgesetzt worden. Die dreiseitige Pyramide auf dem Vorplatz von Heidelberg Cement in der Berliner Straße zeigt jeweils ein junges Paar bei Regen, bei Sonne und bei Sturm. Die drei Seiten der Pyramide stehen symbolisch für die drei Löwen im Wappen Baden-Württembergs.

Die Leiterin der Jugendkunstschule, Cornelia Dodt, dankte allen, die zur Realisierung dieses Jugendkunstprojektes beigetragen haben. Diese Aktion habe Jugendlichen Gelegenheit gegeben, öffentlichen Raum künstlerisch zu gestalten.

Zugleich sollte dieses landesweite Großprojekt als gemeinsames Kulturereignis Städte und Gemeinden des Landes miteinander verbinden und Baden-Württemberg einen spektakulären Farbtupfer zum Jubiläum verleihen. Die Pyramiden haben eine Höhe von 2,40 Metern und eine Bodenseitenlänge von 1,20 Metern, die ihnen eine schlanke, fast elegante Erscheinung gibt. Trotzdem bringen die in Waghäusel gegossenen Zement-Skulpturen stolze 4 Tonnen auf die Waage. Darum erhielt jede Pyramide eine Spitze aus Edelstahl, unter der sich ein Transporthaken verbirgt, damit sie nach Heidelberg, Leimen, Ladenburg, Walldorf, Wiesloch, Neckargemünd und vielen anderen Städten transportiert werden konnten, wo sie jetzt auf öffentlichen Plätzen zu sehen sind. (ric/doh)

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(Foto: Liedtke)

Taeter Theater im August

Am Wochenende heißt es "Vorhang auf!"


Wer die Ferien in Heidelberg verbringt, kann sich auf ein abwechslungsreiches Sommerprogramm im TaeterTheater freuen. Nach den Umbauarbeiten im Juli öffnet die freie Bühne im Landfriedkomplex im August wieder ihre Pforten und präsentiert einige ihrer beliebtesten Stücke.

Zum Auftakt am Freitag, 2. August, und Samstag, 3. August, wird Wilfried Happels Familienfarce "Mordslust" gespielt. Es sollte ein gemütlicher Abend werden, da spitzt sich das Leben einer "ganz normalen Familie" auf groteske Weise zu. - Seine komödiantischen Fähigkeiten stellt Theaterleiter Wolfgang Graczol in "Die Sternstunde des Josef Bieder" unter Beweis. Die Revue für einen Theaterrequisiteur ist jeweils am Sonntag, den 4., 11. und 18. August zu sehen.

"Die geliebte Stimme", mit Anne Steiner-Graczol solo, steht am Freitag, 9. und Samstag, 17. August, auf dem Taeter-Spielplan. In dem Psychodrama von Jean Cocteau wird das letzte Telefongespräch einer Frau mit ihrem früheren Geliebten gezeigt. "Der Herr Karl", eine Satire auf den sogenannten "kleinen Mann", ist am Samstag, 10. August, und Freitag, 16. August, zu sehen.

Seit über zwölf Jahren gibt es das Taeter Theater nun auf dem Gelände der ehemaligen Tabakfabrik Landfried in der Bergheimer Straße 147. Bis heute wurden über 50 eigene Inszenierungen und mehr als 60 Gastspiele anderer freier Gruppen aufgeführt.

Der künstlerische Leiter des Hauses, Wolfgang Graczol, hat in diesen Jahren eine Gruppe engagierter Laienschauspieler um sich versammelt. Das ambitionierte Ensemble im Alter von 7 bis 70 Jahren versteht es, Bühnenbilder zu bauen, Kostüme zu fertigen, Bühnentechnik zu bedienen und vieles mehr. "Gerade das ist ein Aspekt, der das Taeter Theater einzigartig macht", sagt Werner Graczol: "Hier geht es um Spielfreude, Gruppengefühl, Solidarität und besonders wichtig, um die Entdeckung eigener, bislang verborgener Talente." (doh)

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Stand: 30. Juli 2002