Kultur

Ausgabe Nr. 31 · 2. August 2000



"The Student Prince", eröffnet am Freitag, 4. August, die Schlossfestspiele mit Kevin Tarte als Prinz Karl Franz und Dawn Marie Flynn als Kathie. (Foto: Hein)

Die Schlossfestspiele beginnen

Vom 4. bis 27. August im Schlosshof und im Königsaal


Sommer in Heidelberg heißt seit einem Vierteljahrhundert: Opern und Konzerte vor der malerischen Kulisse der berühmten Ruine über dem Neckar. Am Freitag, 4. August, um 20 Uhr werden die Schlossfestspiele mit "The Student Prince" eröffnet, der musikalischen Romanze von Sigmund Romberg nach dem Stück "Alt Heidelberg" von Wilhelm Meyer-Förster.

Die Schlossfestspiele in der heutigen Form mit Opern, Konzerten und im Mittelpunkt der "Student Prince" feierten 1974 Premiere. Die Geschichte des legendären Prinzen, der seine Liebe zu einer Heidelberger Kellnerin entdeckt, und die humorvolle Darstellung des vermeintlich sorglosen Studentenlebens zieht jährlich Besucher von nah und fern an.

"Mehr und mehr Heidelberger finden Freude an dieser Heidelberg-Story", berichtet Festspielleiter Helmut Hein. Zu seinem Bedauern erlaubt das reduzierte Budget jedoch keine eigenen Opernproduktionen mehr. Heute sind nur noch 15 Aufführungen drin. "In den Jahren zuvor konnten mit 25 Veranstaltungen und zwei eigenen Opernproduktionen Besucherzahlen bis zu 13.000 erreicht werden", erinnert er sich.

Doch auch das reduzierte Programm hat einige besondere Attraktionen und ansprechende Konzerte zu bieten. Mit Kevin Tarte als Prinz konnte für die Schlossfestspiele Deutschlands erster Musical-Star gewonnen werden, der zur Zeit die Hauptrolle in "Vampire" im Stuttgarter Musical-Haus spielt. Das Eastman Philharmonia Orchestra, seit 1980 "orchestra in residence" während der Schlossfestspiele in Heidelberg, wird auch in diesem Jahr die musikalische Seite der Inszenierung bestreiten.

Ein Wiedersehen mit TV-Star Manon Straché und Peer Jäger, der zuletzt in der Operette "Im weissen Rössl" zu erleben war, gibt es bei der literarisch-musikalische Soirée "Rossini à la carte". Für Rossini-Liebhaber kann auch die selten gespielte Oper "La Gazetta - Das Inserat" zu einer lohnenden Entdeckung werden.

Einen weiteren Höhepunkt bietet das Abschlusskonzert "Klänge der Nacht" mit einem Gastspiel der Mezzosopranistin Stella Doufexis, vielen Heidelbergern aus ihrer Zeit am Theater der Stadt in den Jahren 1995 bis 1997 gut bekannt. An diesem Abend stehen unter anderem Bachs "Orcherstersuite" und Berlioz "Sommernachtslieder" auf dem Programm. Bei Regen finden die Veranstaltungen im Königssaal statt. (doh)
   
 

Eintrittskarten...

  ... gibt es für 15 bis 55 Mark an der Konzertkasse, Theaterstraße 4, Telefon 583521, bei der Tourist-Information am Schloss und am Hauptbahnhof und bei Zigarren-Grimm am Bismarckplatz. Das Kombi-Ticket berechtigt drei Stunden vor und nach den Veranstaltungen zur kostenlosen Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im VRN, einschließlich der zuschlagfreien DB-Züge sowie der Bergbahn.
   
 

Die Bergbahn ...

  ... verkehrt vom 4. bis zum 27. August an den Veranstaltungstagen der Schlossfestspiele jeweils 30 Minuten nach Veranstaltungsende von der Station Schloss zum Kornmarkt.

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Architektur in Algier

Eine Ausstellung im Montpellier-Haus


Das Montpellier-Haus zeigt einen Querschnitt durch die Architekturgeschichte der Hauptstadt Algeriens. Im Jahre 950 von Berbern gegründet, blickt die nordafrikanische Metropole auf eine rund 1000-jährige Stadtgeschichte zurück und kann ein reiches architektonisches und städtebauliches Erbe aufweisen.

Drei große Abschnitte dokumentiert die Ausstellung: von 1500 bis 1830 - die Architektur der ottomanischen Zeit mit der Kashbah - der Altstadt, von 1830 bis 1930 den französischen Kolonialbaustil und von 1930 bis 1960 die Moderne.

Zauberhafte Innenhöfe spiegeln islamische Lebensart und stehen prächtigen Fassaden französischer Kolonialbauweise und experimentierfreudiger Architektur der Moderne gegenüber. Montpellier und die Hafenstadt Algier verbindet das Schicksal ehemaliger Industrie-Metropolen, die sich heute auf der Suche nach einer neuen Identität befinden. Dieser Wandel findet in der Architektur und der Stadtplanung seinen Ausdruck.

"Die Stadt Montpellier versteht sich als Brückenkopf zu Europa", erläuterte Karla Jauregui, Leiterin des Montpellier-Hauses bei der Ausstellungseröffnung. "Die Verbreitung von Kultur und Lebensart des Mittelmeerraumes in Nordeuropa hat sich die Partnerstadt Heidelbergs zur Aufgabe gemacht." Dazu gehört auch die Förderung von Architekturprojekten.

Die Ausstellung "Architektur und Städtebau in Algier" dokumentiert die Bauweise und -Geschichte der heute 1,5 Millionen Einwohner zählenden Metropole. Sie ist Ergebnis einer zehnjährigen Hochschul-Partnerschaft zwischen der Ecole Polytechnique d'Architecture et d'Urbanisme in Algier, der Stadt Montpellier und dem Städtebau-Institut der Universität Stuttgart unter der Leitung von Prof. Eckmart Ribbeck. Sie war von Lissabon bis Straßburg in zahlreichen europäischen Städten zu sehen und wird im Montpellier-Haus, Kettengasse 19, bis voraussichtlich September gezeigt. (doh)

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Stand: 1. August 2000