Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 30 · 23. Juli 2003



Schon am Eröffnungstag vor 50 Jahren gut besucht: das Tiergartenschwimmbad (Foto: Stadtarchiv)

Spiel und Spaß im Tiergartenbad

Das Freibad am Zoo wird 50 Jahre alt - Großes Kinder- und Familienfest am Sonntag, 27. Juli


Das Heidelberger Freibad an der Tiergartenstraße feiert in diesem Sommer sein fünfzigjähriges Bestehen mit einem großen Kinder- und Familienfest am Sonntag, 27. Juli. Von 10 bis 19 Uhr ist jede Menge Spiel und Spaß geboten.

Das Sport- und Bäderamt der Stadt hat mit tatkräftiger Unterstützung verschiedener Vereine ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. So wird unter anderem der Sportkreis Heidelberg und der Schwimmverein Nikar den Kindertriathlon "Ironkids" veranstalten. Zudem geplant ist ein Basketball- und ein Beachvolleyball-Turnier, ein Schwimmwettkampf für Kinder ab sechs Jahren, ein Wasserballspiel und eine Street-Dance-Vorführung. Mit dabei ist auch die Springerschule Mannheim, die ein historisches Turmspringen vorführen wird, die Berufsfeuerwehr mit ihren Tauchern, die Freiwillige Feuerwehr Neuenheim mit einem Feuerwehrwagen, der SMC Rhein-Neckar e.V. mit Modellboot-Vorführungen, die Aerobic-Dance-Fusion, das Sport- und Bäderamt mit Aquajogging zum Mitmachen und die Jugendkunstschule Heidelberg, die Kinder und Jugendliche unter fachlicher Anleitung zum Bemalen einiger Wände des Südflügels mit Meerestieren einlädt.

Eine besondere Attraktion ist die sieben Meter hohe Riesen-Erlebnis-Rutsche Titanic. Für Kaffeehausmusik sorgt die Band "Salon-Ensemble Caprice". Nachmittags spielt die Rock'n Roll-Band "Blue Rockin". Das Kinder- und Familienfest findet mit Unterstützung der Sparkasse Heidelberg, der Stadtwerke Heidelberg, der Heidelberger Brauerei, des MSL Schuckert Spiel- und Lehrmittelhandel, der Rhein-Neckar-Zeitung, der Gloria Filmtheaterbetriebe, des Schwimmbad-Musik-Clubs, von Langnese, Capri Sonne und insbesondere der IRIS Schwimmbad-Gastronomie statt.

Einlass ins Bad ist bereits um 9 Uhr. Der Eintritt kostet an diesem Tag einheitlich 1 Euro, Jahreskarten- und Saisonkarteninhaber/innen haben wie immer freien Eintritt.
   
 

Rekordversuch fürs Guinessbuch

  Beim Kinder- und Familienfest soll ein neuer Rekord im Bereich Wassergymnastik aufgestellt werden. Dazu sucht das Sport- und Bäderamt 500 große und kleine Wasserratten, die im Nichtschwimmerbecken zehn Minuten lang Wassergymnastik machen. Alle, die ins Guinessbuch der Rekorde kommen wollen, sollten sich am Sonntag ab 10 Uhr in Listen im Eingangsbereich eintragen. Wenn sich 500 (oder mehr!) Personen gemeldet haben, kann mit dem Rekordversuch gegen 16 Uhr begonnen werden.
   
 

Das Programm (Auszüge)

 
10 Uhr: Eröffnung durch den Ersten Bürgermeister
10.15 - 10.45 Uhr:
Springerbecken
Historisches Turmspringen (Springerschule Mannheim)
11 - 12.20 Uhr:
Schwimmerbecken
Kindertriathlon "Ironkids" für 7- bis 14-jährige (Sportkreis Heidelberg/SV-Nikar),
Anmeldung und Info unter Tel.: 402246
12.20 - 12.45 Uhr:
Springerbecken
Tauchvorführungen (Berufsfeuerwehr Heidelberg)
13.15 - 13.30 Uhr:
Springerbecken
Aquajogging zum Mitmachen (Sport- und Bäderamt)
13.30 - 14 Uhr:
Schwimmerbecken
Wasserballspiel (SV Nikar)
14 - 16 Uhr:
Schwimmerbecken
Schwimmwettkampf für Kinder ab sechs Jahren (SV Nikar)
15.30 - 15.50 Uhr:
vor dem Südflügel
Street Dance Vorführung (Sportkreis Heidelberg)
14 - 17 Uhr:
nördliche Liegewiese
Beachvolleyball - und Basketballturnier (Sportkreis Heidelberg), Anmeldungen ab 13.30 Uhr am Spielfeld
15 - 15.20 Uhr:
Springerbecken
Modellbootvorführungen (SMC Rhein-Neckar )
11 - 17 Uhr:
vor dem Südflügel
Bemalen von Wänden (Jugendkunstschule Heidelberg)

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Im Rollstuhl, mit dem Altersimulator (Mitte) oder mit Simulationsbrillen in der Stadt unterwegs: städtische Mitarbeiter/innen erfuhren Behinderungen am eigenen Leib. (Foto: Rieck)

Einschränkungen am eigenen Leib erfahren

Stadtverwaltung veranstaltete für Mitarbeiter/innen Erfahrungstag zum Thema Barrierefreiheit im öffentlichen Raum


Wie erleben ältere Menschen, Geh- oder Sehbehinderte ihren Alltag in der Stadt Heidelberg? Auf welche Hindernisse stoßen sie bei ihren täglichen Wegen durch den Stadtverkehr oder durch öffentliche Gebäude und Einrichtungen? Wie fühlt es sich an, wenn Sehkraft, Hörvermögen oder Muskelkraft nachlassen?

Vor dem Hintergrund der steigenden Zahl älterer Menschen in unserer Gesellschaft stehen zunehmend auch die Mitarbeiter/innen der Stadtverwaltung vor einem Umdenkprozess. Insbesondere die Verantwortlichen bei der Stadtplanung, im Bauwesen und im sozialen Bereich sind hier zukünftig noch stärker gefordert, Wege zu finden, um Barrierefreiheit zu gewährleisten.

Die Stadt Heidelberg hat sich daher ein besonderes Schulungsangebot einfallen lassen: Bei einem Erfahrungstag im Rahmen des Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderung (EJMB) konnten die städtischen Mitarbeiter/innen am eigenen Leib erfahren, welchen Schwierigkeiten Ältere und Behinderte im Alltag ausgesetzt sind. Mit einem Alterssimulator, einer Simulationsbrille oder im Rollstuhl ließ sich die Umwelt einmal ganz anders wahrnehmen.

Die Rollstuhlfahrer unter der Leitung von Henry de Vries von der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen stießen auf zu schmale Gehwege, die zudem noch von Autos zugeparkt waren. Probleme gab es beim Rathausbriefkasten, der zu hoch hängt, oder im Theater, das zwar einen Aufzug hat, aber damit aus Gewichtsgründen keine Elektrorollstühle transportieren kann.

Diejenigen, die mit Beate Baltes den Alterssimulator der Firma Meyer-Hentschel ausprobierten, wurden mit den Beschwerden des Alters konfrontiert: eingeschränkte Bewegungsfähigkeit durch Gewichte und Versteifen der Gelenke, eingeschränkte Hörfähigkeit durch Ohrenschützer, eingeschränkte Sehfähigkeit durch einen Sichthelm, eingeschränkte Feinmotorik durch Arthritis simulierende kratzige Handschuhe.

So behindert fielen eigentlich leichte Aufgaben, wie die Zeitung umblättern oder Münzen aus dem Geldbeutel holen, gleich viel schwerer. Auf einem kleinen Rundgang durch die Altstadt zeigten sich die Tücken von Treppen mit unvermutet endendem Geländer und nur schwer wahrnehmbare Bordsteinen und Stufen. Beklagt wurden fehlende Sitzgelegenheiten, um sich zwischendurch mal auszuruhen.

Die Gruppe der Sehbehinderten unter Führung von Annemarie Weltin-Kern von Pro Retina versuchte sich mit Simulationsbrillen zurechtzufinden, die Grauen Star oder Röhrenblick simulierten. Bei ihnen erwiesen sich unebener Boden, auf dem man Hindernisse wie Stufen schlecht sieht, oder schlecht sichtbare Glastüren, beispielsweise von Telefonzellen, als Problem.

Indem sie körperliche Einschränkungen selbst erlebten, konnten die beteiligten städtischen Mitarbeiter/innen wertvolle Erfahrungen sammeln, die ihnen bei ihrer täglichen Arbeit helfen, auch aus dem Blickwinkel älterer oder behinderter Menschen zu planen oder zu entscheiden. (en)

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Fördermittel fließen an den Neckar

600.000 Euro aus dem EU-Strukturfonds für das Gemeinschaftsprojekt "Lebendiger Neckar"


Die gemeinsame Bewerbung des Nachbarschaftsverbandes Mannheim-Heidelberg und des Regionalverbands Rhein-Neckar-Odenwald um Fördergelder für das europäische Gemeinschaftsprojekt "Flusslandschaften der Zukunft als Lebensader der Region" ("ARTery") war von Erfolg gekrönt. Bei einem Gesamtvolumen von 1,2 Millionen Euro übernimmt die Europäische Union die Hälfte der Projektkosten.

Dass es "in einer Zeit, in der bei den Kommunen jeder Euro umgedreht wird, gelungen ist, 600.000 Euro Fördermittel für die Region - und damit für die Gemeinden - einzuwerben, ist ein großer Erfolg für die regionale Kooperation", freute sich Verbandsdirektor Christian Specht. Zusammen mit dem Kommunalverband Ruhrgebiet, der englischen Mersey Bassin Campaign, der Provinz Süd-Holland und dem Verband Region Stuttgart, die alle an Projekten zur Entwicklung von Flusslandschaften arbeiten, haben Regionalverband und Nachbarschaftsverband das ARTery-Projekt entwickelt, wobei Artery frei übersetzt für Lebensader steht.

"Von diesem Projekt profitieren 500.000 Menschen im Einzugsbereich des Neckars", so Specht. "Die Lebensqualität der Menschen und die ökologische Qualität einiger Flussabschnitte wird verbessert. Das ist deshalb besonders interessant, weil in der Konkurrenz der Regionen die Lebensqualität und die weichen Standortfaktoren immer wichtiger werden."

Mit dem Projekt sollen die Naherholungsmöglichkeiten verbessert werden, gleichzeitig will man den Menschen die Flusslandschaft nahe bringen, wie Planer Norbert Bensch erläuterte. Die Mittel werden dazu verwendet, die Flussauen zu stärken, damit sie sich selbst erhalten können. Die Möglichkeiten zum Wandern und Radfahren am Neckar werden verbessert. Für Kinder sollen Stellen geschaffen werden, an denen sie gefahrlos ans Wasser können.

"Flüsse sind für die Städte von unglaublicher Bedeutung, aber sie sind degeneriert zu Verkehrswegen; Staustufen haben den Landschaftswert beeinträchtigt", so Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg. Heidelberg will mit den Fördermitteln unter anderem einen Wasserspielplatz auf der Neckarwiese anlegen, den Schlierbach öffnen und einen Zugang zum Fluss schaffen, aber auch Wege verlegen, um die Natur zu schützen. "Wir brauchen am Fluss auch Bereiche, in denen die Menschen nicht direkt ans Wasser können, um Tiere und Pflanzen zu schützen", betonte von der Malsburg.

Edingen-Neckarhausen will mit den Projektmitteln den Zugang zum Neckar verbessern, wie Bürgermeister Roland Marsch erklärte. Ladenburg verwendet das Geld für Maßnahmen im Bereich des Kanzelbachs, der Schiffsanlegestelle und der Neckarterrassen. "Das EU-Projekt wird Ladenburg aufwerten und passt hervorragend zu unserem Projekt "Natur in Stadt und Land", das manche auch "kleine Landesgartenschau" nennen", betonte Bürgermeister Rainer Ziegler.

Mannheim ist gleich zweimal dabei: Die Stadtverwaltung will dem Neckar "etwas von seinen ursprünglichen Strukturen zurückgeben", so Josef Krah, und das Landesmuseum für Technik und Arbeit wird die Mittel für eine Flusserlebnisstation auf dem Museumsschiff an der Kurpfalzbrücke einsetzen, teilte Direktor Jakob Messerli mit. (rie)

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Polizeihauptkommissar Bruno Heilmann, Polizeirat Thomas Bastian und Oberkommissar Detlev Haas (v.l.) mit einem sichergestellten Motorroller und dem mobilen Geschwindigkeitsmessgerät (im Vordergrund) (Foto: Rothe)

Zum Geschoss umfrisiert

Polizei will verstärkt gegen Jugendliche auf zu schnellen Motorrollern vorgehen


Eigentlich nur für 25 zugelassen, dann aber mit 80 Stundenkilometern durch die Stadt gerauscht - und erwischt worden. Die Heidelberger Verkehrspolizei hat im Sommer wieder verstärkt mit Motorrollern Probleme, die von ihren meist jugendlichen Haltern in gefährliche Geschosse verwandelt wurden. Für so hohe Geschwindigkeiten sind aber weder Fahrwerk noch Bremsen ausgelegt.

Jetzt geht die Polizei in die Offensive und will verstärkt die modischen Zweiräder kontrollieren. Die Zahlen sprechen dafür: Mussten die Beamten 2001 noch 400 Roller aus dem Verkehr ziehen, so waren es 2002 schon 700. 2003 wurden in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis auch schon immerhin 115 solcher Zweiräder beschlagnahmt, weil Motor, Vergaser oder Auspuff zur Steigerung der Geschwindigkeit manipuliert wurden. Aus harmlosen Rollern werden so technisch hoffnungslos überforderte Geschosse, die den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen. Die Polizei, so Oberkommissar Detlev Haas, sei immer auf dem Stand der Technik und erkenne jede geschwindigkeitssteigernde Manipulation.

Ziemlich alt sehen die jugendlichen Tüftler allerdings aus, wenn sie mit den Konsequenzen ihres Tunings konfrontiert werden. Der Roller wird beschlagnahmt, die Betriebserlaubnis entzogen. Der Halter muss das Fahrzeug in den ursprünglichen Zustand zurückversetzen und dies von einem Gutachter bestätigen lassen. Zusammen mit der erneuten Zulassung kostet das nicht selten um die 600 Euro. Außerdem gibt es in der Regel eine Anzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Die wird auch noch einmal ziemlich teuer. Zusätzlich werden sieben Punkte auf dem Flensburger Konto "gut geschrieben". Bei massiven oder wiederholten Verstößen werden die Jugendlichen auch nicht zum Autoführerschein zugelassen. Wer mit den manipulierten Rollern einen Unfall baut, bekommt von der Versicherung den Schaden nicht ersetzt.

"Wir werden im Stadtgebiet und im Landkreis verstärkt Motorrollerkontrollen durchführen", kündigte der Leiter der Verkehrspolizei, Bruno Heilmann, an. Dadurch wolle man die Sicherheit auf den Straßen der Region erhöhen. Bei den Kontrollen werde man zudem auch die Besitzverhältnisse genauer prüfen: "Im ersten Halbjahr 2002 hatten wir 66 Zweiraddiebstähle, im gleichen Zeitraum 2003 sind es bereits 151", verdeutlicht Polizeirat Thomas Bastian den sprunghaften Anstieg der Motorrollerdiebstähle. Schuld daran seien auch die nicht ausreichenden serienmäßigen Lenkrad- und Zündschlösser. "Wir wollen darauf hinwirken, dass die Besitzer zusätzliche Sicherungen verwenden", so Thomas Bastian. (neu)

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Geburtstagsfeier für einen Jugendstilbau: Vor hundert Jahren wurde das Schulhaus an der Mönchhofstraße fertig gestellt. (Foto: Rothe)

Lob auf eine Hundertjährige

Johannes-Kepler-Realschule feierte Jubiläum - Jugendstil-Schulhaus besteht seit 1903


Alte Schulgebäude haben Charakter. Sie zeigen eine "Baugesinnung", die man bei modernen Schulhäusern so nicht mehr findet. Dieses Lob von Oberbürgermeisterin Beate Weber galt einer Hundertjährigen: Dem 1903 errichteten Jugendstil-Schulhaus an der Mönchhofstraße, in dessen historische Turnhalle die Johannes-Kepler-Realschule jetzt zur Feier des Schulhaus-Geburtstages eingeladen hatte.

Im April 1903 wurde die an der Mönchhofstraße neu errichtete Neuenheimer "Knabenschule" bezogen und zwei Jahre später der östlich anschließende Trakt der "Mädchenschule". Mehr als 50 Jahre war das Haus Volksschule, bevor sich innerhalb des Knabentraktes die erste Heidelberger Mittelschule etablierte.

Diese bildet seit 1958 unter dem Namen Johannes-Kepler-Realschule eine eigenständige Schuleinheit, die von Schülerinnen und Schülern aus allen Heidelberger Stadtteilen und aus dem Umland besucht wird. Sehr bald wurde eine bauliche Erweiterung notwendig. Seit 1975 ist die Realschule sowohl in einem an die Rückseite angegliederten Neubau untergebracht als auch im hundertjährigen Schulhaus an der Mönchhofstraße.

Die Stadt ist für die äußeren Rahmenbedingungen der Schulen zuständig, betonte Oberbürgermeisterin Weber in ihrer Ansprache zur Jubiläumsfeier der Realschule und sie verwies auf die umfangreichen Dachsanierungs- und Fensterarbeiten, die während der zurückliegenden drei Jahre an dem historischen Schulgebäude vorgenommen wurden. Auch die Flachdachbereiche der neueren Gebäudeteile mussten abgedichtet und mit einer Wärmedämmung versehen werden.

Weil erst im Zuge der Fenstererneuerungen sichtbar wurde, dass auch Sandsteinreparaturen - unter anderem wegen gebrochener Fensterstürze - dringend erforderlich sind (sie sollen bis Ende der Sommerferien abgeschlossen sein), störte ein Baugerüst die Gesamtansicht der Jugendstilfassade während der Hundertjahrfeier.

Mehr als 1,8 Millionen Euro hat die Stadt Heidelberg für die Instandsetzung des Mönchhof-Schulhauses aufgewendet. "Die Schule ist die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen", betonte Beate Weber. Und: "Wir wollen, dass es der Schule gut geht, und die Stadt trägt das ihr Mögliche dazu bei." Ein stets offenes Ohr der Stadt Heidelberg für die Belange der Kepler-Realschule hatte deren Schulleiterin Monika Riedel bereits in ihrer Begrüßung zur Jubiläumsfeier bestätigt.

Über die Fortschritte von Wissenschaft und Technik seit 1903 und über "100 Jahre Kindheiten in diesem Schulhaus", sprach Schulrätin Doris Bretzer. Sie lobte die "gute pädagogische Arbeit" an der Kepler-Realschule. Eine Hommage an das eigentliche "Geburtstagskind" war der Festvortrag von Dr. Dietrich Bahls. Er führte mit Hilfe von Lichtbildern eine Reihe liebens- und beachtenswerter Details der Jugendstilfassade vor Augen.

Verschiedene Auftritte des Schulchors umrahmten die Jubiläumsfeier, zu deren Abschluss Schulsprecher Manuel Müller allen Mitwirkenden dankte. Dem Festakt in der Turnhalle schloss sich das Schulfest im Foyer und auf dem Hof der Johannes-Kepler-Realschule an. (br.)

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Sommerakademie zum Schnuppern

Neues Programmheft der Akademie für Ältere liegt vor - Mitgliederwerbung


Die Akademie für Ältere hat ihr neues Programmheft für das zweite Halbjahr 2003 vorgelegt. Es enthält 96 Seiten voller Informationen über die Möglichkeiten im Alter aktiv zu bleiben: durch Weiterbildung und EDV, durch Reisen, Sport und Bewegung.

Rund 3.700 Frauen und Männer über 60 Jahren aus Heidelberg und den Umlandgemeinden machen von diesen Möglichkeiten Gebrauch. Obwohl dies eine durchaus beachtliche Zahl ist, wünscht sich Manfred Massinger, der erste Vorsitzende der Akademie für Ältere, noch deutlich mehr Teilnehmer/innen.

Denn, so Massinger in einem Pressegespräch zur Vorstellung des neuen Programms, auch die Akademie für Ältere spüre die angespannte Lage der öffentlichen und der privaten Haushalte. Mehr zahlende Mitglieder könnten ausbleibende Spenden wenigstens teilweise ausgleichen. Auf keinen Fall aber sei daran gedacht, dafür den Jahrsbeitrag von derzeit 62 Euro zu erhöhen.

Einen Zuwachs bei den Teilnehmerzahlen erhofft sich die Akademie mit einer Geschenkgutschein-Aktion: Kinder könnten solche Gutscheine an ihre Eltern verschenken, Firmen an (ausscheidende) Mitarbeiter/innen und so weiter. Der Gutschein kann sich auf eine ganze Jahresmitgliedschaft ebenso beziehen wie vielleicht auf eine Reise oder eine andere Veranstaltung.

Ein anderer Weg der Mitgliederwerbung ist die "Sommerakademie mit Schnupperangeboten". Sie beginnt am kommenden Freitag, 25. Juli, und sieht bis Ende der Sommerferien rund 35 Veranstaltungen aus allen Bereichen des Akademieprogramms (Wandern, Radtouren, Kunstfahrten, Vorträge, Lernen am PC, Führungen und Besichtigungen, Sport, Wohlbefinden und so weiter) vor.

Die Angebote sind für Nichtmitglieder kostenlos - lediglich für Fahrten mit Bus oder Bahn werden die Selbstkosten berechnet. An allen Veranstaltungen können natürlich auch Mitglieder der Akademie teilnehmen. Die Sommerakademie endet mit einem Tag der offenen Tür am Freitag, 5. September, bei dem alle Interessierten die Arbeit der Akademie für Ältere kennen lernen können.

Weil nicht nur die Akademie für Ältere versucht, finanzielle Kürzungen mit Programmerweiterungen in den Griff zu bekommen, sondern auch die Volkshochschule, wächst im Haus Bergheimer Straße 76 die Raumnot. Die Akademie weicht nach den Worten ihres Vorsitzenden deshalb mit ihren Angeboten verstärkt auf die Seniorenzentren in den Stadtteilen aus. Zum Beispiel: EDV in Pfaffengrund, Musik in Bergheim, Sport in der Weststadt, Vorträge in der Altstadt. Allerdings, so Massinger, soll das nicht die eigenen Programme der Seniorenzentren beeinträchtigen.

Das Angebot der Akademie für Ältere umfasst bis Dezember 2003 rund 200 Vorträge (Naturwissenschaften, Literatur, Geschichte) und etwa 160 Kurse in (rund zehn) Fremdsprachen, in Philosophie, Kunstgeschichte und elektronsicher Datenverarbeitung (EDV). Hinzu kommen Tagesfahrten, Kunstfahrten, Betriebsbesichtigungen und Studienreisen. Einen Ausblick auf das Reiseprogramm des nächsten Jahres bietet die Reisebörse am 11. November von 10 bis 16.30 Uhr.

Auf großes Interesse stößt der Fachbereich Gesundheit, Sport und Erholung, dessen Aktivitäten oftmals in Kooperation mit Vereinen und anderen Institutionen angeboten werden. Die Schwerpunkte der Veranstaltungen im Bereich Geschichte/Kulturgeschichte liegen auf der Zeit der Renaissance, bei den Leiningern und der Geschichte der Badischen Eisenbahn.

Das Programmheft erhält man bei der Akademie für Ältere in der Bergheimer Straße 76, bei der Stadtbücherei, den Seniorenzentren und in den Bürgerämtern. Es liegt außerdem in fast allen Bürgermeisterämtern der Nachbargemeinden aus. Denn, so Manfred Massinger abschließend: "Gut die Hälfte unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus dem Umland." (br.)

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Jubiläumsständchen der Hendsemer Herolde - unter den Zuhörern (von rechts): Heidelbergs Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg, Waldbrunns Bürgermeister Klaus Schölch und der Vorsitzende des Vereins Landhaus Oberdielbach e.V., Gesamtpersonalratsvorsitzender Norbert Schweigert. (Foto: GPR)

Bildungsstätte im Odenwald

Das Landhaus Oberdielbach der Stadt Heidelberg besteht seit 25 Jahren


Seit 25 Jahren gibt es das Landhaus Oberdielbach: eine Bildungs-, Erholungs- und Begegnungsstätte für die Mitarbeiter/innen der Stadtverwaltung Heidelberg. Ebenso lange besteht der gleichnamige Trägerverein, der jetzt - verbunden mit der diesjährigen Mitgliederversammlung und unter musikalischer Begleitung des Fanfarenzugs "Hendsemer Herolde" - im Landhaus Oberdielbach sein Jubiläum feierte.

Oberdielbach ist ein Ortsteil der Odenwaldgemeinde Waldbrunn. In dem Dorf mit Blick auf die höchste Erhebung des Odenwalds, den Katzenbuckel, erwarben im November 1977 die Stadtverwaltung Heidelberg und ihr Gesamtpersonalrat einen später als Gasthaus ("Dielbacher Hof") genutzten Bauernhof und bauten ihn um: In der ehemaligen Scheune entstanden Schulungsräume mit über 100 Plätzen (sowie zwei Kegelbahnen), im Haupthaus Gästezimmer und Gemeinschaftsräume.

Finanziert wurde das Projekt aus den Mitteln des einstigen Sozialen Erholungswerks für die städtischen Mitarbeiter/innen. Dessen angesammelte Beiträge, die aufgrund der tarifvertraglichen Einigung über das Urlaubsgeld 1977 nicht weiter ausbezahlt werden durften, ermöglichten mit zusätzlicher Unterstützung der Stadt den Erwerb des Anwesens mit Haupthaus, Scheune und einem Gelände von 5.400 Quadratmetern.

Als das Landhaus am 9. Juni 1978 feierlich übergeben wurde, hatte sich bereits auf Initiative des städtischen Gesamtpersonalrats der Trägerverein Landhaus Oberdielbach e.V. konstituiert. Vereinsvorstand und Gesamtpersonalrat sind identisch und ebenso der Vereins- und Personalratsvorsitzende. Das war damals Heinz Blum. Ihm folgten in beiden Funktionen Michael Schwarz und dann Klaus Hummel. Derzeit ist Norbert Schweigert Vorsitzender des Gesamtpersonalrats und wie seine Vorgänger auch Vorsitzender des Vereins Landhaus Oberdielbach.

Dem gehören derzeit rund 820 Mitglieder - durchweg Beschäftigte, Rentner und Pensionäre der Stadtverwaltung - an. Etwa jeden Zehnten von ihnen konnte Schweigert zur Jubiläumsfeier begrüßen, unter ihnen Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg, der die Grüße der Oberbürgermeisterin überbrachte. Seine Aussage, die Stadt Heidelberg werde jederzeit hinter dem Landhaus Oberdielbach stehen, nahm der Vereinsvorsitzende als besonders wertvolles Jubiläumsgeschenk entgegen.

Waldbrunns Bürgermeister Klaus Schölch gratulierte ebenfalls dem Landhaus Oberdielbach zum 25-jährigen Bestehen und wünschte sowohl dem Verein als auch der eigenen Gemeinde, dass sich dieser Zeitraum noch einige Male wiederholen möge. Besondere Dankesworte richteten alle Redner an das Ehepaar Rosi und Michael Holzapfel, die das Landhaus im Auftrage des Vereins seit mehr als zwei Jahrzehnten erfolgreich verwalten. (br.)

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Verdienste um Kunst und Kultur

Dr. Peter Volz, Freundeskreis des Kurpfälzischen Museums, erhielt die Landesehrennadel


Dem Vorsitzenden des Freundeskreises des Kurpfälzischen Museums, Dr. Peter Volz, ist von Ministerpräsident Erwin Teufel die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg verliehen worden.

Bürgermeister Dr. Jürgen Beß überreichte die Auszeichnung am vergangenen Mittwoch, 16. Juli, im Rahmen der Finissage der Andy-Warhol-Ausstellung im Kurpfälzischen Museum. Es gebe dafür wohl keinen würdigeren Ort als diesen, der seit 1969 im Zentrum der zahlreichen Aktivitäten von Dr. Volz stehe, sagte Dr. Beß. Denn 1969 habe er den Vorsitz des Freundeskreises des Kurpfälzischen Museums übernommen "und seitdem zum Wohl des Vereins, des Museums und damit der Stadt gewirkt." Und zwar ehrenamtlich - so der Bürgermeister - "wie es die Verleihung der Ehrennadel voraussetzt".

Seit 44 Jahren gebe es den Freundeskreis, seit 34 Jahren werde er von dem zweifach promovierten - Dr. phil. und Dr. jur. - Peter Volz geleitet. Unter seinem Vorsitz stieg die Mitgliederzahl stetig auf nunmehr über 700 an. Heidelberg verdanke ihm unter anderem die Museumsabende, die seit 1970 Kunstfreunde und Musikinterpreten aus dem In- und Ausland zusammenführten. Besondere Verdienste kämen Dr. Volz bei der Mehrung der Sammlungen des Kurpfälzischen Museums zu, betonte Dr. Beß und wies unter anderem auf das im vergangenen Jahr durch den Freundeskreis erworbene Tafelsilber der Kurfürstin Elisabeth Auguste hin, das von der Kulturstiftung der Länder als nationales Kulturgut eingestuft werde.

Am 8. April dieses Jahres beging Dr. Peter Volz seinen 70. Geburtstag. Dr. Beß: "Einen Tag später haben wir gemeinsam die Ihnen gewidmete Andy-Warhol-Ausstellung eröffnet", deren "zehn Porträts von Juden des 20. Jahrhunderts" aus dem Besitz der Mitteleuropäischen Kulturstiftung Bratislava zuvor in Europa noch nicht gezeigt worden waren. Bei jener Gelegenheit habe er das Engagement von Dr. Volz ausführlich würdigen können, sagte Dr. Beß, weshalb er seine Worte von damals jetzt in einem Kernsatz zusammenfassen wolle: "Ihr Wirken für die Kultur geschah immer auch im Interesse künftiger Nutznießer der angesammelten Museumsschätze und damit zum Nutzen aller Bürgerinnen und Bürger."

Er freue sich über den Gruß des Ministerpräsidenten aus Stuttgart und darüber, dass er so lange in einer der schönsten Städte des Landes wirken dürfe, dankte Dr. Volz für die Auszeichnung. Den Mitgliedern des Freundeskreises rief er zu: "Bleiben Sie der Gesellschaft treu. Es ist eine gute Gesellschaft mit großem Erfolg." (br. )

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Kleinkunstpreis

Baden-Württemberg sucht die besten Kleinkünstler im Land

Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und die Staatliche Toto-Lotto GmbH haben den Wettbewerb um den Kleinkunstpreis Baden-Württemberg 2004 ausgeschrieben.

Er richtet sich an den künstlerischen Nachwuchs sowie an professionelle Künstlerinnen und Künstler. Teilnahmeberechtigt sind Einzelinterpreten und Gruppen. Die Wettbewerbsteilnehmer sollen mindestens 16 Jahre alt sein und ihren Wohnsitz in Baden-Württemberg haben.

Der Kleinkunstpreis ist mit insgesamt 15.000 Euro (je 5.000 Euro für die drei Hauptpreise) dotiert. Die Lotto-Gesellschaft lobt zusätzlich einen Förderpreis von 2.000 Euro aus. Eine Jury aus namhaften Interpreten, Kritikern und Veranstaltern prämiert die drei besten Kleinkünstler ohne Spartenfestlegung.

Informationen und Ausschreibungsunterlagen können über die Akademie Schloss Rotenfels, Postfach 121116, 76560 Gaggenau (Telefon 07225/9799-0, Fax 9799-30) sowie im Internet unter www.kleinkunstpreis-bw.de bezogen werden.

Bewerbungsschluss ist am 28. November 2003. Die Preisverleihung findet im Frühjahr 2004 im Europa-Park Rust statt.

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  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



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Stand: 22. Juli 2003