Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 28 · 10. Juli 2002



Die Ernennung zum Leiter des Kurpfälzischen Museums nahm Dr. Frieder Hepp von Oberbürgermeisterin Beate Weber entgegen. (Foto: Rothe)

"Eine gute Entscheidung"

Dr. Frieder Hepp jetzt offiziell als Leiter des Kurpfälzischen Museums ins Amt eingeführt


Dr. Frieder Hepp ist jetzt ganz offiziell Leiter des Kurpfälzischen Museums. Oberbürgermeisterin Beate Weber übertrug dem 45-Jährigen am vergangenen Montag die Stelle des Museumsleiters per Urkunde rückwirkend zum 1. Juli, nachdem der Gemeinderat am 27. Juni einstimmig den bisherigen stellvertretenden Leiter zum Chef des Museums gewählt hatte.

Zweimal schon leitete Dr. Hepp das Museum der Stadt Heidelberg kommissarisch: von Februar bis September 1998 und von Beginn dieses Jahres bis jetzt. Die Anerkennung Dr. Hepps durch den Gemeinderat sei "sehr eindeutig" gewesen, sagte Beate Weber. "Alle erwarten, dass das Kurpfälzische Museum jetzt noch lebendiger wird." Dr. Hepp sei nicht nur ein guter Kenner der Stadtgeschichte, sondern auch in der Lage, Stadtgeschichte gut zu vermitteln.

Die Fachkompetenz eines Museumsleiters müsse eben nicht aus einer bestimmten Richtung kommen, erklärte die Oberbürgermeisterin im Hinblick auf gerade diese in öffentlicher Diskussion erhobene Forderung. Wichtiger sei, dass der Mensch an der Spitze in der Lage sei, die verschiedenen Fachrichtungen innerhalb des Museums zusammen zu führen: "Ich vermute, dass Sie das können".

Frieder Hepp wurde 1957 in Hardheim geboren. 1976 bestand er das Abitur in Wertheim und studierte in Heidelberg Geschichte, Politische Wissenschaften, Germanistik und Erziehungswissenschaften. Er war Lehrer in Sandhausen und Wiesloch und kam 1986 zum Kurpfälzischen Museum.

1988 wurde er als Museumspädagoge angestellt, 1990 übernahm er die Leitung der Abteilung Stadtgeschichte/Museumspädagogik udn1997 die stellvertretende Museumsleitung. Dazwischen promovierte er 1992 über das Thema "Religion und Herrschaft in der Kurpfalz um 1600. Aus der Sicht des Heidelberger Kircherates Dr. Marcus zum Lamm."

Dr. Hepp war und ist Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule und an der Universität Heidelberg, Beiratsmitglied im Heidelberger Geschichtsverein und seit kurzem auch Vorsitzender des Vereins Alt-Heidelberg.

Er fühle sich erleichtert und froh, das Kurpfälzische Museum ins 21. Jahrhundert führen zu dürfen, sagte Dr. Hepp. Seine Amtseinführung sei auch eine Belohung für seine Mitarbeiter/innen, denen man damit zeige, "dass man ihnen den modernen Kurs zutraut".

Lob erhielt der neue Museums-Chef schließlich auch von Bürgermeister und Kulturdezernent Dr. Jürgen Beß: "Eine gute Entscheidung des Gemeinderates". Und der Vorsitzende des Gesamtpersonalrats, Norbert Schweigert, ergänzte: "Eine gute Wahl, die die fachliche und soziale Kompetenz berücksichtigt."

Ein Interview des STADTBLATTs mit Dr. Frieder Hepp lesen Sie in der Rubrik Kultur dieser Ausgabe. (br.)

  Zum Seitenanfang

 

Frauen auf politischem Parkett

Am 18. Juli startet das städtische Gleichstellungsamt eine neue Seminarreihe


Frauen sind in der Politik noch immer nicht entsprechend ihres Bevölkerungsanteils vertreten. "Gleichberechtigte Teilhabe in Politik und Öffentlichkeit ist nicht nur eine Grundfrage der Gerechtigkeit, sondern auch eine des Erhaltes von Demokratie", sagt Dörthe Domzig, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt.

Das Amt für die Gleichstellung von Frau und Mann ein Angebot entwickelt, das sich an interessierte Frauen richtet. Denn politische Beteiligung erfordert inzwischen mehr Wissen über Zusammenhänge und zunehmend auch soziale und methodische Kompetenzen. Eine entsprechende Qualifizierung schafft Selbstvertrauen, bestärkt Menschen in ihrem Engagement und beugt Überforderung und Resignation vor.

Frauen, die herausfinden wollen, ob das politische Ehrenamt auch eine persönliche Entwicklungsperspektive sein kann, sind zur Auftaktveranstaltung "Gewusst wie! Frauen auf dem politischen Parkett" eingeladen. Oberbürgermeisterin Beate Weber wird an diesem Abend über ihre Gründe, in die Politik zu gehen, sprechen und auch darüber, welche Möglichkeiten sie im aktiven politischen Ehrenamt sieht.

Welches die wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg sind, kann anschließend im persönlichen Gespräch mit Heidelberger Stadträtinnen in Erfahrung gebracht werden. Warum sich Frauen auf dem politischen Parkett immer noch rar machen, darüber spricht die Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Caja Thimm.

Wie sich das ändern kann und mit welchem Seminarangebot Heidelbergerinnen sich auf das politische Ehrenamt vorbereiten können, erläutert Dörthe Domzig gemeinsam mit Christine Herfel von der Landeszentrale für politische Bildung. Sie stellen die inhaltliche Gewichtung der Seminarreihe "Chance politisches Ehrenamt" vor, zu der von September bis Dezember dieses Jahres zehn Abende über "Rhetorik und Selbstpräsentation", "Diskussion und Argumentation", "Politisches Grundwissen", "Besprechungen leiten und moderieren", "Ziel- und Zeitmanagement" in der Zeit angeboten werden.

Weitere Auskunft und Anmeldung zu dem Seminar beim Amt für die Gleichstellung von Frau und Mann, Marktplatz 10, Telefon 581550.

Die Auftaktveranstaltung "Gewusst wie! Frauen auf dem politischen Parkett" zu der Seminarreihe "Chance politisches Ehrenamt" findet am Donnerstag, 18. Juli, um 19 Uhr im Deutsch-Amerikanischen Institut, Sofienstraße 12, statt. Der Eintritt ist frei.

  Zum Seitenanfang

 

Auch künftig eng

Gregor-Mendel-Realschule blickt bereits nach Kirchheim


Der geplante Schulhausneubau im Stadtteil Kirchheim stand im Mittelpunkt der jüngsten Elternbeiratssitzung der Gregor-Mendel-Realschule in Rohrbach.

Realschulrektor Hans Rüger informierte über die derzeitige Situation an der Schule: Aufgrund der hohen Zahl von 456 Schülern in 17 Klassen hat die Schulleitung eine Aufnahmesperre verhängt. In fast allen Klassen sind 30 Schüler. Wegen fehlender Klassenräume gibt es drei "Wanderklassen", die erhebliche Unruhe verursachen. Nach den bisherigen Neuanmeldungen hofft der Rektor, im kommenden Schuljahr nur zwei Wanderklassen bilden zu müssen.

Zum Neubau im Stadtteil Kirchheim sagte Rüger, dass er zu Beginn des Schuljahres 2004/05 bezugsfertig sein soll. Nach dem jüngsten Schulbericht der Stadt sei - entgegen dem Landestrend - mit einer Zunahme der Schülerzahlen an den Heidelberger Realschulen zu rechnen. Laut Oberschulamt werde jedoch nur ein zweieinhalbzügiger Neubau genehmigt.

Wenn die Schule heute in den Neubau umzöge, müssten - so Elternbeiratsvorsitzender Hans-Ulrich Thiel - sofort wieder zwei Wanderklassen gebildet werden. Schule und Elternschaft möchten deshalb, dass die fehlenden drei Klassenzimmer in die Ausschreibung aufgenommen werden, damit ein notwendiger Anbau bei Bedarf schnell realisiert werden kann.

Für Mai 2004 planen Schule, Elternbeirat und Freundeskreis ein Fest zum Abschied vom alten Schulgebäude in Rohrbach. Ein Ehemaligen-Treffen soll früheren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, noch mal ihre alte Schule zu besuchen.

  Zum Seitenanfang

 

Karte ab 60-Glückwunsch Abo

Stadt Heidelberg und Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) starten gemeinsame Aktion


Für alle, die im Jahr 2002 ihren 60. Geburtstag feiern oder bereits gefeiert haben, gibt es ein interessantes Angebot von der Stadt Heidelberg und dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN): das "Karte ab 60-Glückwunsch Abo". Die Jubilare haben dieser Tage ein persönliches Anschreiben erhalten (oder bekommen es in Kürze) mit einer Infobroschüre zum Glückwunsch-Abo.

Das Glückwunsch-Abo ist - wie das reguläre Abo "Karte ab 60" - eine verbundweit gültige Jahreskarte, die gegenüber dem normalen Abonnement jedoch einen vorteilhafteren Einstieg bietet. Wer bis zum 31. Dezember 2002 das Karte ab 60-Glückwunsch Abo bestellt, fährt einen Monat gratis in allen Bussen, Bahnen und auf allen Ruftaxilinien der insgesamt 34 am VRN beteiligten Verkehrsbetriebe. Innerhalb dieses ersten Monats kann das Glückwunsch-Abo getestet und auch gekündigt werden. Erfolgt in dieser Zeit keine Kündigung, läuft das Jahresabonnement einfach weiter.

Das Karte ab 60-Glückwunsch Abo kostet 253 Euro im Jahr. Im Vergleich zum Preis des regulären Karte ab 60-Abonnements von 276 Euro pro Jahr, sparen die Abonnenten 23 Euro. Es kann jeweils ab dem Ersten des Monats, in dem der 60. Geburtstag gefeiert wird, bestellt werden. Dazu wird einfach der Bestellschein zusammen mit der Einzugsermächtigung, die alle Jubilare per Post erhalten, ausgefüllt und an das zuständige Verkehrsunternehmen zurückgeschickt.

Der Erwerb des Karte ab 60-Glückwunsch Abos ist zunächst bis zum 31. Dezember 2002 befristet. "Wir überlegen jedoch, ob der Schnuppermonat auch über das Jubiläumsjahr 2002 hinaus für alle gelten kann, die im Jahr ihres 60. Geburtstages die Karte ab 60 abonnieren", sagt Dr. Wolfgang Wagner, der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar.

  Zum Seitenanfang

 

Tunes for Teens und Young Writing in Halle_02

Jugendrat und "Atelier Kontrast" starten Veranstaltungsreihe mit einer Party für Jüngere


Am Freitag, 12. Juli, können Teenies ab 12 endlich mal richtig "abdancen": "Tunes for Teens" heißt es an diesem Tag von 18 bis 22 Uhr in einer Veranstaltung von Jugendrat und Atelier Kontrast in der Halle_02 in der Güteramtsstraße 2.

Für tanzfähige Musik sorgt DJ cool. Aphrodisia und Hat Sensation, Siegerinnen des Jugendtanztags 2001, werden mit Tanzeinlagen die Stimmung aufheizen. Es gibt nur alkoholfreie Getränke und besorgten Eltern sei zur Beruhigung gesagt, dass das städtische Kinder- und Jugendamt als Mitveranstalter darauf achten wird, dass alles im grünen Bereich bleibt. Der Eintritt kostet drei Euro, wer den Flyer dabei hat, zahlt nur zwei. "Der Bedarf bei den 12- bis 14-Jährigen nach einer solchen Tanzveranstaltung ist riesengroß, weil sie in dem Alter sonst eigentlich nirgendwo hingehen können", erklärt Silke Berkholz von der Kinder- und Jugendförderung.

Insgesamt vier Veranstaltungen für Jugendliche organisiert der Jugendrat in Kooperation mit Atelier Kontrast, dem Pächter der Halle_02. Im Zusammenhang mit der Diskussion um eine Halle für Jugendliche in Heidelberg kam die Idee auf, Jugendlichen übergangsweise etwas anzubieten und sie selbst vier eigene Veranstaltungen organisieren zu lassen. Das Atelier Kontrast stelle die Räumlichkeiten und die Infrastruktur zur Verfügung, halte sich aber sonst aus der Organisation weitgehend heraus, erklärt Hannes Seipold vom Atelier Kontrast. Für den Jugendrat sei die Veranstaltung eine Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und zu experimentieren, sagt dessen Mitglied Felix Fellmer.

Eine Woche später, am 18. und 19. Juli wird die Halle_02 zum Treffpunkt derer, die gerne mal schreiben oder dichten wollen. Mit Unterstützung der Stadtbücherei findet am ersten Tag ab 14 Uhr unter fachkundiger Anleitung von Christian Wenning der Schreibworkshop "Young Writing" statt. Anmeldung erforderlich! Aus skurrilen Bildern können die maximal 30 Teilnehmer Geschichten entwickeln, ob in Prosa oder Lyrik. Ab 19 Uhr werden die Ergebnisse öffentlich vorgestellt. Außerdem liest die Jungautorin Freddy Hansmann aus ihrem Werk.

Am zweiten Tag gibt es ab 14 Uhr einen Poetry Slam Workshop. Auch dafür ist eine Anmeldung erforderlich. Hier steht das gesprochene Wort im Vordergrund, die maximal 30 Teilnehmer können reimend, schlagwortartig, mit Witz oder wie auch immer lernen, mit Sprache umzugehen. Ab 19 Uhr ist die Veranstaltung öffentlich und das Mikro steht jedem offen.

Für beide Workshops sind je drei Euro zu bezahlen, beide zusammen kosten fünf Euro. Am 18. Oktober ist in der Halle_02 eine Party für die 15- bis 19-Jährigen und am 7. November ist eine Diskussion zum Thema "Selbstverwaltete Jugendräume in Heidelberg" geplant. (neu)
   
  Anmeldung
Zu den beiden Workshops muss man sich bis 12. Juli beim Jugendrat, Plöck 2a, 69117 Heidelberg, Telefon 58-3157, E-Mail: silke.berkholz@heidelberg.de anmelden. Zur Halle_02 kommt man mit der Linie 2, Haltestelle Czernybrücke, oder mit den Bussen 41, 42 und 11, Haltestelle Carl-Benz-Straße. Mehr zum Veranstaltungsort im Internet: www.halle02.de.

  Zum Seitenanfang
  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved
Stand: 9. Juli 2002