Ausgabe Nr. 20 · 15. Mai 2002

Wasser aus 18 Quellen

Stadtwerke informieren über die verschiedenen Härtegrade des Trinkwassers


Die Stadtwerke Heidelberg (SWH) liefern in ihrem Versorgungsgebiet Trinkwasser mit verschiedenen Härtegraden. Die Trinkwasserversorgung der SWH kann weiches Wasser aus 18 Quellen nutzen, muss aber den größeren Teil mit verschiedenen Härtegraden aus Brunnen fördern. Auf der Jahresverbrauchsabrechnung ist der jeweilige Härtegrad angegeben. Auf Wunsch versenden die Stadtwerke kostenlos eine Trinkwasseranalyse für jeden Versorgungsbereich.

Wasserhärte ist etwas ganz Natürliches: Wasser nimmt beim Durchfließen verschiedener Bodenschichten viele natürliche Stoffe und Mineralien auf; so auch Kalzium und Magnesium, die die Härte des Wassers bestimmen. Es ist wichtig, die Trinkwasserhärte seines Wohngebietes zu kennen, um Wasch- und Reinigungsmittel richtig zu dosieren. Bei den meisten Waschmitteln steht auf der Verpackung, welche Dosierung angebracht ist. Zuviel Waschmittel schadet dem Gewässer. Denn viele Waschmittel enthalten noch Phosphate, die Flüsse und Seen mit Nährstoffen überdüngen.

Die Hangbereiche von Handschuhsheim, Neuenheim und Schlierbach sowie der Stadtteil Ziegelhausen werden mit Quellwasser - wie auch ein Teil von Rohrbach - und bei Bedarf mit Wasser aus dem Wasserwerk Schlierbach versorgt; dieses Wasserwerk liefert auch Trinkwasser in die Altstadt und den restlichen Teil von Schlierbach. Dieses weiche Wasser, eingestuft in den Härtebereich 2, wird entsäuert und gechlort. Zur Bindung der Restkohlensäure werden dem Wasser aus dem Wasserwerk Schlierbach carbonataktivierte Silikate zudosiert. Die Wasserwerke Entensee und Rauschen versorgen die Ebene Handschuhsheim/Neuenheim, Härtebereich 3-4 ( 19°-23°deutsche Härte (dH)). Das Wasser aus den Wasserwerken Rauschen und Hardt, Härtebereich 4 ( 22°-23°dH ), wird im Gebiet südlich des Neckars und westlich der Sofienstraße verteilt.

Trinkwasser ist nitratarm
Das Heidelberger Trinkwasser liegt beim Nitratgehalt weit unter dem Grenzwert nach der Trinkwasserverordnung, die 50 Milligramm pro Liter (mg/l) zulässt. Die Quellwässer zeigen Nitratgehalte zwischen 10 bis 20 mg/l. Die Nitratwerte im Grundwasser mit dem Härtebereich 3 liegen bei etwa 1 bis 5 mg/l, im Grundwasser mit der Härtestufe 4 zwischen 25 und 30 mg/l.

Kein Filter nötig
Auf Trinkwasserfilter kann man in Heidelberg verzichten, sagen die Experten der Heidelberger Stadtwerke. Wegen seiner hohen Qualität kann Heidelberger Wasser bedenkenlos getrunken und für die Zubereitung von Babynahrung verwendet werden. Der Werkstoff der Versorgungs- und Hausanschlussleitungen, für die die Stadtwerke verantwortlich sind, ist absolut bleifrei. Im eigenen Labor der Stadtwerke, in freien Laboratorien und durch das Hygieneinstitut werden regelmäßig Wasserproben untersucht.

Trinkwasseranalyse
Heidelberger Bürger können eine spezielle Trinkwasseranalyse für ihren Wohnbereich anfordern. Einen detaillierten Härtegradplan kann man bei den Stadtwerken unter Telefon 513-26 09 anfordern; weitere Auskünfte über die Zusammensetzung des Trinkwassers gibt es unter Telefon 513-25 20.
   
 

Stadtteile

Wasserhärte-Bereich

Ziegelhausen,
Hanggebiet Handschuhsheim, Hanggebiet Neuenheim,
Teilgebiet Rohrbach, Altstadt, Schlierbach

2
= 7° - 14° dH
(dH = deutsche Härte)


Ebene Handschuhsheim
Ebene Neuenheim

3 - 4
= 19° - 23° dH


Gebiete südlich des Neckars,
Gebiete westlich der Sofienstraße, Boxberg, Emmertsgrund

4
= 22° - 23 ° dH


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Hans-Jörg Kraus, Geschäftsführer von Kraus Immobilien, und Bürgermeister Dr. Eckart Würzner (2.v.l.) bei der Bohrmaschine, die die Sonden ins Erdreich versenkt. (Foto: Rothe)

Emissionsfreier Turm

Am Römerkreis entsteht ein Nullemissions-Bürogebäude


Am Römerkreis entsteht zurzeit ein Bürohaus mit neun Stockwerken, das allein über eine Erdreich-Wärmepumpe beheizt wird.

Jüngst wurde dafür die erste von 14 Erdsonden versenkt. Ist das Gebäude fertig gestellt, wird über diese Sonden die Erdwärme aus einer Tiefe von 50 bis 60 Metern genutzt. Eine Elektro-Wärmepumpe "pumpt" die Wärme von der Erdreichtemperatur, die ganzjährig bei 10 Grad Celsius liegt, auf die erforderliche Heiztemperatur von rund 35 Grad Celsius. Dabei werden aus einer Kilowattstunde elektrischer Energie 4 Kilowattstunden Wärme erzeugt. Die elektrische Energie, die die Wärmepumpe benötigt, bezieht sie von einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes. Insofern geschieht die Versorgung des Büroturms mit Heizenergie in der Jahresbilanz 100 Prozent emissionsfrei.

Im Sommer können die Erdsonden genauso gut zur Kühlung des Gebäudes eingesetzt werden. Ohne Einsatz der Wärmepumpe wird dann über die Erdsonden die Kühle der Erde - also dieselben rund 10 Grad Celsius, die im Winter als Wärmequelle dienen - genutzt. Im Gegensatz zu konventionellen Klimaanlagen arbeitet diese Technik sehr energieeffizient. Heizung und Kühlung der Büros erfolgen über eine Fußbodenheizung. Außerdem verfügt das Gebäude über einen hochwertigen Wärmeschutz, der die Vorgaben der Wärmeschutzverordnung von 1995 um 34 Prozent unterschreitet.

Der "Turm" wird im Erdgeschoss und in den zwei obersten Geschossen gastronomische Betriebe beherbergen. In drei Geschossen werden die Firmen Raschka und Kraus Immobilien GmbH einziehen. Drei weitere Geschosse mit je 150 Quadratmetern sind zu mieten. Bauherr ist die Kraus Turm GmbH, ein Schwesterunternehmen der Kraus Immobilien GmbH. Baufertigstellung ist Ende dieses Jahres. (neu)

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Stand: 14. Mai 2002