Kultur

Ausgabe Nr. 19 · 8. Mai 2002



"Ein Bus mit Eigenleben", innen blau beleuchtet und von außen an der UnterwegsTheater-Aufschrift zu erkennen, ist am Freitag, 10. und Samstag, 11. Mai, jeweils ab 20 Uhr "unterwegs" in der Stadt. Sieben Tänzer/innen gehen auf die Suche nach der Ästhetik des urbanen Lebens.

Tanz ohne Grenzen

Das UnterwegsTheater lädt zu einem Festival für Tanz, Raum und Klang ein


Seit zehn Jahren veranstaltet das UnterwegsTheater im Sommer das Festival "Tanz-International". In diesem Jahr tritt nun eine Tanz, Raum und Klang Biennale unter dem Titel "In Transit" an seine Stelle. Im Zwei-Jahres-Rhythmus sollen experimentelle multimediale Tanz-Gastspiele und Eigenproduktionen gezeigt werden. Tanz-, Licht-, Klang- und Video-Performances sowie Rauminstallationen erkunden städtischen Lebensraum und Körperphantasien im 21. Jahrhundert.

Mit "In Transit" wagt das UnterwegsTheater einen Aufbruch in neue Dimensionen des zeitgenössischen Tanztheaters. "Die Zeiten ändern sich", meinen Jai Gonzales und Bernhard Fauser und haben Vertreter/innen der internationalen freien Tanz-Szene eingeladen, die mit ihren Produktionen diese Veränderungen aufgreifen. Insgesamt dreizehn Veranstaltungen widmen sich der Diskussion um die Genmanipulation, dem Traum vom makellosen Körper, der Angst vor dem Altwerden, dem Verschwinden der Grenzen von privatem und öffentlichem Raum und der Stadt als Lebensraum.

Mit einer ungewöhnlichen Aktion wird die Biennale am Freitag, 10. und Samstag, 11. Mai eröffnet. An beiden Abenden ist ab 20 Uhr ein "Omnibus" in der Innenstadt "unterwegs", dem beim Ampel-Stop und an belebten Plätzen sieben Tänzerinnen und Tänzer entsteigen. Passanten können dann Augenzeugen von sogenannten "Fast-Art" Inszenierungen werden, die einen anderen Blick auf städtischen Raum vermitteln wollen.

"Wir wollen versuchen mit dem Bus Zeit-Inseln im zweckgerichteten Alltag zu errichten", sagt Bernhard Fauser und Jai Gonzales ergänzt: "Wie oft gehen wir durch die eigene Stadt, ohne Interesse am Raum, den wir durchschreiten?" Ausführliche Informationen zum Programm von "In Transit" sind im Internet unter www.fnak.de zu finden.

Festival-Orte
Neben den kostenlosen öffentlichen Veranstaltungen finden zahlreiche Tanz-Gastspiele im FNAK, Klingenteichstraße 12, und in der Hauptstraße 88 statt.

Kartenreservierungen
Karten für die Biennale 2002 gibt es zum Preis von 10 bis 15 Euro unter Telefon 23806 und per E-Mail unter fnakmail@aol.com.
   
 

In Transit - Ein Überblick

  • 10./11./17./18./23. Mai, ab 20 Uhr, HD Innenstadt: "Omnibus", "Fast-Art-Aktion", UnterwegsTheater
  • 24./25. Mai, 20.30 Uhr, FNAK: "Epi-Center", Multimedia-Event mit Jack Gallagher, NL
  • 27. Mai, 20.30 Uhr, FNAK: Podiumsgespräch über die ästhetische Entwicklung des Tanzes und Filmdokumentation über die Aktion "Omnibus"
  • 29. Mai, 20.30 Uhr, FNAK: "Full Circle", Tanzprojekt von Dylan Newcomb, NL
  • 31. Mai/ 1. Juni, 20.30 Uhr, FNAK: "Zapping & Particles", Premiere, UnterwegsTheater
  • 2. Juni, 20.30 Uhr, FNAK: "CYP 17", Genmanipulierte Tänze von André Ginga
  • 5. bis 7. Juni, 19.30 und 21.30 Uhr, Hauptstraße 88, Hinterhaus: "Christiane Müller", Performance in einer Altstadtwohnung von Two fish - Schubot/Clausen & Gäste, Berlin
  • 8. Juni, 20.30 Uhr, FNAK: "Jérôme Bel", Tanz Avantgarde aus Paris
  • 9. Juni, 20.30 Uhr, FNAK: "Apparat & Berst", Christoph Winkler, Berlin
  • 15. Juni, 20.30 Uhr, FNAK: "D.A.V.E.", Tanzprojekt von Klaus Obermaier und Chris Haring, Wien
  • 16. Juni, 20.30 Uhr, FNAK: "Duo Oemel & Süßholz Co.KG", Improvisation mit Tanz, Stimme und singender Säge
  • 21./22. Juni, jeweils 21.30 Uhr, Unterführung Adenauerplatz: "temporary spaces", UnterwegsTheater, Stavros Apostolatos, Atelier Kontrast u. Integro, Lima
  • 23. Juni, 20.30 Uhr, FNAK: "Songs made in Heidelberg", Konzert mit Anyone

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Oberbürgermeisterin Beate Weber, Festivalleiter Thorsten Schmidt und der Vorstandsvorsitzende von HeidelbergCement Hans Bauer (v.r.) bei einer gemeinsamen Abschluss-Pressekonferenz. (Foto: Rothe)

"Der Heidelberger Frühling 2002 war rundum ein Erfolg"

Diese positive Bilanz zogen Oberbürgermeisterin Beate Weber, Festivalleiter Thorsten Schmidt und der Vorstandsvorsitzende von HeidelbergCement Hans Bauer bei einer gemeinsamen Abschluss-Pressekonferenz. Das Musikfestival zog in seinem sechsten Jahr so viele Besucher nach Heidelberg wie nie zuvor. Schmidt zeigte sich zufrieden mit den Besucherzahlen und nannte eine Auslastung von fast 90 Prozent. Er freute sich über die positive Resonanz und die große Offenheit in Heidelberg gegenüber Neuer Musik. "Die Mischung aus Künstlern von Weltruf und lokalen Kräften hat sich bewährt", sagte der Festivalleiter. Oberbürgermeisterin Weber betonte: "Nur ein Festival, dass die Heidelberger Bevölkerung anspricht, kann auch überregionale Bedeutung und Beachtung finden." Sie lobte das bürgerschaftliche Engagement, das beispielsweise in der Gründung des Freundeskreises Heidelberger Frühling e. V. seinen Ausdruck findet. In diesem Zusammenhang bedankte sich die Oberbürgermeisterin auch bei den langjährigen Sponsoren des Heidelberger Frühlings HeidelbergCement, Heidelberger Druckmaschinen, Klaus Tschira Stiftung, Bäckerei Mantei und Musikhaus Hochstein. Die Vorbereitungen für den Heidelberger Frühling 2003 haben bereits begonnen. Verraten wurde schon jetzt, dass unter anderem das London Symphony Orchestra mit Sir John Eliot Gardiner zu Gast in Heidelberg sein wird.

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Stand: 7. Mai 2002