Planen und Bauen

Ausgabe Nr. 16 · 17. April 2002



Gegliederte Fassade: das künftige "Heidelberg Business Center" nach Entwürfen der Frankfurter Architekten JSK neben der Print Media Academy. Dazwischen entsteht eine "Piazzetta". (Abbildung: Stadtplanungsamt)

Akzent in der Mittermaierstraße

Planungen der Heidelberger Druckmaschinen AG im Bauausschuss vorgestellt - Erster Bürgermeister: "Deutlich besser als vorher"


Über den aktuellen Planungsstand des zweiten und dritten Bauabschnittes der Heidelberger Druckmaschinen AG an der Mittermaierstraße informierten Erster Bürgermeister und Baudezernent Prof. Dr. Raban von der Malsburg und Roland Jerusalem, stellvertretender Leiter des Stadtplanungsamtes, den Bauausschuss in öffentlicher Sitzung.

Wo früher die alten Werkshallen standen und sich gegenwärtig noch eine gigantische Baugrube auftut, wird - unmittelbar neben der Print Media Academy - auf einer Fläche von 8.500 Quadratmetern das neue "Heidelberg Business Center" mit Büroräumen für 1.000 Mitarbeiter/innen und im Erdgeschoss einem "Showroom" entstehen, in dem die Druckmaschinen AG ihre Produkte ausstellt. "Es entsteht dort ein Bauvorhaben, das deutlich besser aussieht als das, was vorher da war", betonte von der Malsburg.

Gegenüber den vom Gemeinderat genehmigen Plänen ist das Bauvolumen nach Gesprächen mit der Stadt und Prof. Augusto Romano Burelli, dem Verfasser der Gesamtkonzeption Bahnhofsumfeld, reduziert worden. Statt 28 Metern, wie ursprünglich geplant, beträgt die Höhe an der Mittermaierstraße nur noch 26 Meter. "Was von der Straße sichtbar ist, ist deutlich niedriger und bleibt beim Bestand", so der Baudezernent. Die Zahl der Querriegel im Inneren ist von vier auf drei reduziert worden, demonstrierte Roland Jerusalem vom Stadtplanungsamt anhand eines aktuellen Modells. Von der Bebauung an der Alten Eppelheimer Straße halte der Neubau jetzt "anständigen Abstand", so von der Malsburg, der die "gute Entwicklung" in Bergheim unterstrich.

Der Bezirksbeirat Bergheim hat der Planung einstimmig zugestimmt. "Es ist immer noch ein ziemlicher Klopper, aber nach den Änderungen kann man im Wesentlichen o. k. sagen", so die Meinung des Bergheimer Stadtrates Nils Weber ("Heidelberger"). Auch die anderen Fraktionen signalisierten Zustimmung zum Planungsstand. "Ein gutes Verhandlungsergebnis, die Sache ist jetzt gerundet", so CDU-Stadtrat Ernst Schwemmer.

Thomas Krczal (SPD) sieht "trotz der hohen Verdichtung keine Veranlassung, dem nicht zuzustimmen - in diesem urbanen Bereich ist das vertretbar". Auch Irmtraud Spinnler (GAL) bezeichnete das Ergebnis als akzeptablen Kompromiss: "Wir werden zustimmen, weil die Fassade Mittermaierstraße gegliedert ist." (rie)

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Der westliche Stadteingang zwischen Kurpfalzring und OEG mit einem Kreisel und der vorgeschlagenen neuen Bebauung. Rechts das SRH-Parkhaus. (Abbildung: Stadtplanungsamt)

Das Westtor zur Stadt aufwerten

Planungsüberlegungen zum westlichen Stadteingang vorgestellt


Seit einigen Jahren hat sich die Nachfrage nach Bauland in den Bereichen Forschung, Entwicklung, Ausbildung und Dienstleistung beträchtlich erhöht. Der Schwerpunkt des Ansiedlungsinteresses liegt in den westlichen Stadtbereichen. Damit ergibt sich für die Stadt die Chance, den westlichen Stadteingang attraktiver zu gestalten.

Die meisten Besucher Heidelbergs fahren von Westen in die Stadt ein. Damit kommt der Bundesstraße 37 (der früheren BAB 656) eine besondere Bedeutung als Stadteingang zu. Die Stadtverwaltung hat deshalb das renommierte Städtebaubüro Albert Speer und Partner mit der Ausarbeitung einer Studie beauftragt, die künftigen Planungen in diesem Bereich als Leitlinie dienen soll. Konkreter Anlass für die Studie, erläuterte Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg, sei eine Reihe von Bauwünschen gewesen.

Die Ergebnisse der Untersuchung mit dem Titel "Baumassenstudie Westlicher Stadteingang" trug Daniela Trösch vom Büro Speer & Partner jetzt dem Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss vor. Angesichts des etwas unattraktiven Titels regte Oberbürgermeisterin Beate Weber die Umbenennung der Studie in "Stadteingang West - Studie zum Planungsbereich" an.

Das Modell schlägt den Umbau des Rittels zu einem Kreisverkehr mit einem Durchmesser von etwa hundert Metern vor. Östlich des Kurpfalzringes wird eine Bebauung empfohlen, die bis dicht an den Kreisel heranrückt. Die Bereiche der Bildungseinrichtungen der SRH-Gruppe sollen zur B 37 hin punktuell ergänzt werden, gleichzeitig soll der Grünzug beidseitig der Straße erhalten bleiben. Ab dem Kreisel wird die B 37 zur Allee umgestaltet.

Das SRH-Parkhaus, das heute den westlichen Stadteingang dominiert - Trösch nannte es zurückhaltend "eine städtebauliche Fehlentwicklung" - soll für den Ankommenden hinter der vorgeschlagenen Neubebauung auf der Nordseite der Straße verschwinden. Am Großen Ochsenkopf wird eine Bebauung empfohlen, die dem Straßenverlauf folgt.

Bezüglich der Architektur wünschte sich Oberbürgermeisterin Beate Weber "die richtige Mischung in guter Qualität". Sie kündigte an, dass die Stadt jetzt an Bebauungspläne und einzelne Maßnahmen gehen werde. "Wir werden das so gut wie möglich umsetzen", versprach die OB. (rie)

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Stand: 16. April 2002