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Ausgabe Nr. 15 · 10. April 2002



Christa Ilic, Cornelia Veit und Christina Frey (v.l.) von den Heidelberger Diensten mit einem Teil der Schlüssel und Handys, die im letzten halben Jahr im Fundbüro abgegeben wurden. (Foto: Rothe)

In Heidelberg verloren

Seit einem Jahr betreiben die Heidelberger Dienste das Fundbüro der Stadt und der HSB


Handys verliert man offensichtlich leicht. Rund 60 Mobiltelefone wurden allein im letzten halben Jahr im Fundbüro bei den Heidelberger Diensten abgegeben. Spitzenreiter ist aber weiterhin der Schlüsselbund. Über 170 Haus- und rund 90 Autoschlüssel hängen, nach Funddatum geordnet, im Lager des Fundbüros.

Seit März 2001 hat das sozialwirtschaftliche Unternehmen Heidelberger Dienste gGmbH die Fundbüros der Stadt Heidelberg und der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB) übernommen. Zentral in der Bergheimer Straße 26 nehmen Christina Frey und ihre Kolleginnen Fundsachen entgegen, katalogisieren und verwalten sie. Viele Fundstücke bringen Polizeibeamte oder Mitarbeiter/innen der Bürgerämter, bei denen diese abgegeben wurden. Sperrige Gegenstände wie Fahrräder werden im Recyclinghof am Oftersheimer Weg aufbewahrt.

Rund 3.300 Gegenstände wurden im ersten Jahr abgegeben, 730 konnten an die "Verlierer" zurück gegeben werden. Abgegeben wurden schon Neujahrsknaller, Zahnspangen oder auch einmal ein halber Kasten Bier. Manche "Fundsache" stammt aus der Mülltonne, die fassen die Fundbürodamen nur mit Handschuhen an.

Ein halbes Jahr müssen die Fundstücke aufbewahrt werden. Sind sie dann noch nicht abgeholt, gehen sie an den Finder, wenn dieser einen Anspruch erhebt. Wer seinen Ausweis verloren hat, wird umgehend informiert. Mit Ausnahme der Dokumente werden die nicht abgeholten Gegenstände erstmals im Juni versteigert.

"Es gibt noch ehrliche Finder", bestätigen die Damen vom Fundbüro, weil viele Geldbörsen gefüllt abgegeben werden. Wer sein Portmonee oder einen anderen wertvollen Gegenstand abholen möchte, muss diesen gut beschreiben können. Viele glückliche "Wiederbesitzer" wollen unbedingt den Findern danken, auch wenn diese bei der Abgabe des Gegenstandes Finderlohn abgelehnt hätten, erzählen die Damen vom Fundbüro.

Dienstleistungen kosten Geld - auch der Betrieb eines Fundbüros bleibt davon nicht ausgenommen. Insgesamt reichen die Einnahmen nur knapp zur Deckung der Kosten aus, so dass auf ein Entgelt für die Bearbeitung der Fundsachen nicht verzichtet werden kann. Die Entgelte sind nach verschiedenen Kriterien gestaffelt und betragen mindestens 2,50 Euro bis höchstens zehn Prozent des Zeitwertes einer Fundsache. Auch der Finder kann Ansprüche stellen: Bis zu einem Wert von 500 Euro steht ihm ein Finderlohn von fünf Prozent zu.

"Wir wollen uns zu einem modernen Dienstleistungsbetrieb mit sozialem Charakter entwickeln und das Image einer reinen Beschäftigungsgesellschaft hinter uns lassen", beschreiben die Geschäftsführer Wolfgang Schütte und Klaus Gebhardt die zukünftige Ausrichtung der Heidelberger Dienste. Die Übernahme des Fundbüros sei ein Schritt in diese Richtung gewesen. (neu)
 

 

  Fundbüro
Bergheimer Straße 26, geöffnet Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr, Telefon 653797.

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Stand: 9. April 2002