Ausgabe Nr. 12 · 20. März 2002

 

Schadstoffe stark zurückgegangen

Das statistische Landesamt stellte erhebliche Luftverbesserungen in Heidelberg fest


Der Ausstoß luftverunreinigender Schadstoffe konnte im Stadtkreis Heidelberg zwischen 1995 und 1999 deutlich reduziert werden. Dies geht aus einem Bericht des Statistischen Landesamtes hervor. Der Bericht vergleicht - zum Zeitpunkt der Datenerhebung 1999 - die Emissionen von Schwefeldioxid, Stickoxid und Kohlenmonoxid in den Stadt- und Landkreisen.

Emissionen entstehen bei der Verbrennung von Kohle, Heizöl oder Gas. Hauptverursacher der Luftverschmutzung sind Kraftwerke, Verbrennungsanlagen und industrielle Feuerungsanlagen. Aber auch die Heizung privater Haushalte und die im zunehmenden Straßenverkehr produzierten Abgase tragen wesentlich zur Verunreinigung der Luft bei.

Kohlenmonoxid (CO)
Bei der Reduzierung von Kohlenmonoxid ist die Stadt Heidelberg mit 29,4 Prozent Spitzenreiter vor dem Alb-Donau Kreis (28,32 Prozent) und Freiburg (26,9 Prozent). Das Land konnte den Ausstoß um 23,1 Prozent, die Stadtkreise um 25,85 Prozent zurückfahren.

Schwefeldioxid (SO2)
Beim Rückgang des Gases Schwefeldioxid belegt Heidelberg mit 62 Prozent den zweiten Platz, hinter dem Spitzenreiter Ulm (78,1 Prozent). Landesweit ging die Belastung um 23,3 Prozent zurück, in den Stadtkreisen um 37,24 Prozent.

Stickoxid (NOx)
Hier belegt Heidelberg den dritten Platz mit 25,4 Prozent Rückgangsquote, hinter Freiburg (28,9 Prozent) und Ulm (26,7 Prozent).
   
  Schwefeldioxid entsteht überwiegend beim Verbrennen von Kohle und Erdöl. Schwefeldioxid wirkt insbesondere in Kombination mit Staub auf die Atemwege, reizt Haut und Schleimhäute und kann in hohen Konzentrationen zum Tod durch Ersticken führen. Das Gas lässt bei Pflanzen Gewebe absterben, schädigt Gewässer (saurer Regen) und Materialien.

Stickoxide und insbesondere deren Umwandlungsprodukte schädigen Pflanzen; sie werden als eine der Hauptursachen für die neuartigen Walderkrankungen angesehen. Durch Reaktion der Stickoxide mit Kohlenwasserstoffen entsteht Ozon. Bei Anwohnern stark befahrener Straßen wurde eine erhöhte Rate an Atemwegserkrankungen (Pseudokrupp) beobachtet.

Kohlenmonoxid entsteht bei unvollständiger Verbrennung organischer Verbindungen. Es blockiert die Sauerstoffaufnahme in das Blut, verursacht so Sauerstoffmangel im Gewebe und führt je nach Konzentration zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Bewusstlosigkeit. Kohlenmonoxid wird relativ schnell zu Kohlendioxid umgewandelt.

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Selten schön: das Naturschutzgebiet Altneckar bei Wieblingen.

Bedeutendes Schutzgebiet

Naturschutzverbände stellten neue Broschüre über den Altneckar vor


Seit Februar 1987 steht das Gebiet am Altneckar unter Naturschutz. Die 45 Hektar in der Höhe von Wieblingen gehören zum Natur- und Landschaftsschutzgebiet "Unterer Neckar" von Heidelberg bis zur Neckarmündung.

Jetzt haben drei Naturschutzverbände eine kleine Broschüre veröffentlicht, die die Schönheit und den ökologischen Wert dieses naturnahen Flussabschnittes aufzeigen soll. Hier leben teilweise seltene Tiere und Pflanzen. Neben vielen Entenarten können Spaziergänger beispielsweise Haubentaucher, Flussuferläufer, Eisvogel, Nachtigall oder Pirol beobachten. Flachstellen im Wasser bieten Fischen Laichgründe, an sonnigen Steilufern gehen Eidechsen auf Jagd. Dichte Brennnesselteppiche, Weiden und Topinamburbestände stellen ideale Rückzugs- und Brutgebiete für die Tiere dar. In Zonen mit geringer Fließgeschwindigkeit fallen im Sommer die gelben Blüten der geschützten Teichrose ins Auge.

Ein vergleichbares Gebiet, so die Autoren, finde man erst wieder in Mittelfrankreich an der Loire. Die Bedeutung des Altneckars für Tiere und Pflanzen bestätigt auch die Aufnahme als "NATURA 2000-Gebiet" in die Liste der europaweit schützenswerten Gebiete.

"Wir müssen alles tun, dass der Charakter dieses bedeutenden europäischen Schutzgebiets erhalten bleibt", sagte Bürgermeister Dr. Eckart Würzner bei der Vorstellung der Broschüre. Deswegen habe sich der Gemeinderat auch gegen eine Brücke von Wieblingen ins Neuenheimer Feld entschieden. Der Umweltdezernent forderte dazu auf, bei den Beratungen über eine zukünftige Neckarquerung nach Lösungen zu suchen, die das Schutzgebiet schonten.

Verfasser der Broschüre sind Mitglieder des Landesnaturschutzverbandes LNV, des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland BUND und des Naturschutzbundes Deutschland NABU. Die Stadt Heidelberg hat die Herstellung mit Fördermitteln unterstützt.

Broschüre Altneckar
Die 28-seitige Broschüre gibt es im BUND-Umweltzentrum, Hauptstraße 42, 69117 Heidelberg, Telefon 182631. Gegen Einsendung von drei Euro in Briefmarken kann sie dort bestellt werden. (neu)

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Stand: 19. März 2002