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Ausgabe Nr. 12 · 20. März 2002



Übergabe des neuen Trauzimmers mit Oberbürgermeisterin Beate Weber und Standesamtsleiter Dieter Knauber (Foto: Rothe)

Hochzeits-Romantik garantiert

Standesamt führt Trauungen vorübergehend in der ehemaligen Kapelle des Palais Graimberg durch


Rechtzeitig vor Beginn der Umbauarbeiten im Rathaus hat das Standesamt sein neues Trauzimmer im Palais Graimberg in Besitz genommen. Dort übergab Oberbürgermeisterin Beate Weber zusammen mit Standesamtsleiter Dieter Knauber und der Leiterin des Gebäudemanagements, Xenia Hirschfeld, die ehemalige Hauskapelle ihrer neuen Bestimmung.

Das neue Trauzimmer im Palais Graimberg macht es möglich, Trauungen ungestört vom Baulärm und dennoch in einem repräsentativen Rahmen durchzuführen, betonte die Oberbürgermeisterin. Hier werden ab sofort bis zum 30. April sowie vom 27. Juli dieses Jahres bis Ende Januar 2003 alle vom Standesamt Heidelberg beurkundeten Ehen geschlossen. Von Mai bis Ende Juli sind die Trauungen wie gewohnt im historischen Trauzimmer im Rathaus.

Das Palais Graimberg war Wohnsitz des als Retter der Heidelberger Schlossruine bekannten Grafen Charles de Graimberg. Auffallend sind die breiten Spitzbogenfenster an der Ecke Burgweg/Karlstraße. Der Raum hinter diesen Fenstern, in dem Charles de Graimberg seine Schloss-Ansichten an Touristen verkaufte, dient jetzt den Brautpaaren als Wartezimmer. In hellblau und altrosa und mit dem Kristalllüster und Mobiliar aus dem Trauzimmer des Rathauses erhält der Raum ein romantisches Ambiente, das durch Gemälde aus dem Kurpfälzischen Museum noch unterstrichen wird.

Das Trauzimmer selbst befindet sich in der ehemaligen Kapelle im Erdgeschoss des Palaisflügels entlang des Burgwegs. Um die Existenz dieses Raumes zu erklären, bedarf es eines kurzen Rückblicks: Maria von Graimberg, Enkelin des Grafen Charles, gründete hier 1911 die erste Katholische Soziale Frauenschule in Deutschland. In der Tradition dieser Bildungseinrichtung wurde die kleine Hauskapelle 1961 eingerichtet.

Ein Kreuzrippengewölbe sowie zwei Tonnenrundbögen machen deutlich, dass dieser Raum zu den ältesten Bauteilen des Palais Graimberg gehört. Unter Begleitung des Experten für Kunsthandwerk und Wohnkultur beim Kurpfälzischen Museum, Dr. Carl-Ludwig Fuchs, wurde der Kapellenraum bewusst zurückhaltend umgestaltet. Eine einfache Farbgebung und der gewachste Parkettboden verleihen ihm schlichte Eleganz, in die sich die Sessel für Brautpaar und Trauzeugen, das Pult des Standesbeamten sowie weitere ausgewählte Möbel und Gemälde aus dem Museum hervorragend einfügen.

Der begrünte Innenhof eignet sich zum Sektempfang und für erste Fotoaufnahmen nach der Trauung. Von der Kanzleigasse aus ist das Trauzimmer barrierefrei zu erreichen. (br.)

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Stand: 19. März 2002