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Ausgabe Nr. 11 · 10. März 2004



Ein Jahr "Schutzwall Völkerrecht": Zur Geburtstagsfeier in der Stadtbücherei überreichte Zuckerbäcker Robert Gantert den Initiatoren der Aktion Völkerrecht eine Torte, gekrönt von einer süßen Miniatur des Schutzwalls. (Foto: Rothe)
"Schutzwall" ist ein Jahr alt
Aktion Völkerrecht hat viel Aufmerksamkeit erregt - Einladung zu einem Treffen in New York


Der "symbolische Schutzwall für das Völkerrecht" ist ein Jahr alt geworden. Mit ihm setzten Jugendliche aus neun Heidelberger Schulen ein Zeichen gegen Präventiv-Kriege im Allgemeinen und gegen den Irak-Krieg im Besonderen. Bis Ende Oktober stand das rund ein Meter hohe DENK-mal-VÖLKERRECHT auf dem Bismarckplatz. Jetzt schlängelt es sich 67 Meter lang durch die Stadtbücherei.

Mehr als 16.750 Menschen aus sechs Kontinenten haben den offenen Brief an die Botschafter der UN-Mitgliedstaaten unterzeichnet, in dem es heißt: "Setzen Sie sich dafür ein, dass Ihr Land in einer Vollversammlung der Vereinten Nationen auf der Seite der Nationen steht, die bereit und Willens sind, den begangenen Bruch des Völkerrechtes als solchen festzustellen und das Verbot von Gewalt und Krieg als Mittel der Politik aufs Neue festzuschreiben."

Zugleich ist der Name jede/r der Unterzeichner/innen auf einem Holzklötzchen verewigt und somit fester Bestandteil des "Schutzwalls". Weitere Unterzeichner sind willkommen - in der Stadtbücherei direkt oder im Internet unter www.aktion-voelkerrecht.de.

Nicht ohne Stolz blicken die Initiatoren der "Aktion Völkerrecht" auf das Ergebnis ihrer Idee, die aus Gesprächen nach einer Schülerdemo gegen den Irak-Krieg im Februar 2003 entstand: Die "Aktion Völkerrecht" erhielt Glückwünsche von der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Völkerrecht, von der deutschen UN-Botschaft und schließlich auch den Friedenspreis 2003 der Stiftung Heidelberger Friedenskreuz.

In Hans Graf von Sponeck, dem früheren Leiter des humanitären Hilfsprogramms der UN im Irak, hat die "Aktion Völkerrecht" einen prominenten Fürsprecher direkt bei den UN in New York. Bei einem Vortragsbesuch in Heidelberg wurde er auf das Projekt aufmerksam und führte ein Gespräch mit der Schülergruppe. Von Sponeck möchte den Schutzwall in der Besucher-Lobby der Vereinten Nationen in New York aufbauen.

Die Heidelberger Schüler schmieden indes neue Pläne. Sie wollen mit Schülern im irakischen Mosul Kontakt aufnehmen und sich für ein Projekt des Bürgermeisters von Hiroshima einsetzen, den gefährdeten Atomwaffensperrvertrag zu erhalten und fortzuschreiben mit dem Ziel der Vernichtung aller Atomwaffen. Jüngste Anerkennung der Aktion ist die Einladung zu einem Treffen von Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt im Rahmen einer UN-Konferenz in New York.

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Stand: 9. März 2004