Kinder und Kultur

Ausgabe Nr. 11 · 10. März 2004



Drei junge Künstler aus Brasilien, Nina ...




... und die Zwillinge Otavio und Gustavo, stellen zur Zeit in Halle 02 ihre Graffiti-Arbeiten aus. (Fotos: Rothe)
Sprühdosen-Kunst aus Brasilien
Junge Künstler aus São Paulo zu Gast in Heidelberg


Dass Graffiti eine ernstzunehmende Kunstform ist, zeigt einmal mehr die aktuelle Ausstellung in Halle 02. In Kooperation mit Carhartt präsentiert das Team von Atelier Kontrast drei ebenso junge wie gefragte Graffiti-Künstler aus Brasilien.

Skulpturen, Installationen und vor allem Leinwandarbeiten werden Fans und Fachleute beeindrucken. Kräftige Farben und ausdrucksvolle Linienführung kennzeichnen die humorvollen Arbeiten der Zwillingsbrüder Otavio und Gustavo aus São Paulo. Die 29-Jährigen haben ihren Stil gemeinsam kreiert, der stark von Einflüssen der brasilianischen Kultur und dem alltäglichen Leben dort geprägt ist. Die Zwillinge arbeiten jeweils gemeinsam an einem Werk und signieren mit "Os Gemeos". Ihre Themen sind nach eigenem Bekunden "Härte, Liebe, Phantasie und Realität".

Nina, die dritte im Bunde, bereichert ihre Stadt und die Sprühdosen-Kunst mit ihrem ganz eigenen Blick auf die Dinge. Ihr unverkennbarer Stil ist vor allem in markanten figürlichen Darstellungen zu erkennen: Kinder, Katzen, Zebras, Papageien, Elfen, immer mit auffallend großen Augen, in denen sich ganze Landschaften spiegeln. "Große Augen sagen mehr als viele Worte", sagt die 26 Jährige, die ebenfalls in São Paulo lebt und in Europa bereits mehrfach ausgestellt hat. Das Team von Atelier Kontrast hatte alle drei Künstler in Hamburg bei der Ausstellung "Urbane Discipline" kennen gelernt. Sie sind von den unterschiedlichen Strömungen der Graffiti-Kunst beeindruckt und betonen, dass sich diese Malerei inzwischen von der Straße emanzipiert habe. Wolfram Glatz von Atelier Kontrast sagt: "Es wird Zeit, dass Graffiti als das gesehen wird, was es ist: als Kunstform".

Die ausgestellten Arbeiten wurden im Februar vor Ort von den drei Künstlern gefertigt und gehen anschließend auf Ausstellungstour durch Europa. Bis zum 27. März ist die Ausstellung "regellos" jeweils Freitag und Samstag ab 22 Uhr in Halle 02, Güteramtsstraße 2, zu sehen. Dann ist immer auch Party-Zeit: Am Freitag, 12. März, gibt es House und Techno mit Eddie Zarook und Humpty Basti und am Samstag, 13. März, ist wieder Harlequins-Clubnight auf drei Floors. (doh)

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(Foto: Ortner)
Der Heidelberger Madrigalchor
... feiert in diesem Jahr sein 33-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr heißt es aber auch Abschied nehmen von Chorleiter und Gründer Bernd Kegelmann. Er wird mit Ablauf dieses Jahres, in dem er seinen 70. Geburtstag feiert, seinen Platz am Dirigentenpult einem Jüngeren übergeben. Auf dieses Ereignis ist das Jahresprogramm ausgerichtet, welches am Sonntag, 14. März, um 20 Uhr in der Providenzkirche mit einem Rückblick auf das Gründungskonzert im Jahre 1971 beginnt. Heute erklingen wie damals Werke von Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms und Max Reger. Ergänzt wird das Programm durch drei Evangelienmotetten von Johann Nepomuk David, Ernst Pepping und Siegfried Strohbach sowie durch Orgelwerke von Bach, Brahms, Reger und Messiaen. Außerdem stehen auf dem Jahresprogramm 2004 am 19. Juni eine "Lange Chornacht" mit ausgewählten Werken aus dreiunddreißig Konzertjahren sowie Anfang September eine Konzertreise nach Russland. Am 14. November schließlich wird sich Gerald Kegelmann mit dem "Deutschen Requiem" von Johannes Brahms und einer von ihm in Auftrag gegebenen Uraufführung des jungen Komponisten Timo J. Herrmann vom Heidelberger Madrigalchor und dessen Publikum verabschieden. Gerd Kegelmann lehrte von 1975 bis 2000 als Professor für Chorleitung und Chorerziehung an der Musikhochschule Heidelberg/Mannheim, deren Rektor er von 1986 bis 1997 war.

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Stand: 9. März 2004