Umwelt

Ausgabe Nr. 11 · 12. März 2003



So funktioniert die Regenwassernutzung im Gebäude.



1 Dachrinne/Fallrohr
2 Grobschmutzfilter
3 Zulauf
4 Speicher
5 Überlauf
6 Saugleitung
7 Hauswasserstation
8 Trinkwassernachspeisung, niveaugerecht
9 freier Auslauf

Wasser ist zum Sparen da

Mit dem "Förderprogramm Nachhaltiges Wassermanagement" soll die Ressource für die Zukunft erhalten werden


Schon im Sommer vergangenen Jahres hat der Gemeinderat ein Förderprogramm beschlossen, das den schonenden Umgang mit Wasser honoriert. Die Stadt fördert Maßnahmen, mit denen Trinkwasser gespart, Regenwasser genutzt, dem Grundwasser zugeführt oder davon abgehalten wird, in die Kanalisation abzulaufen.

Ein ähnliches Förderprogramm gab es schon vorher, allerdings war es nicht so umfassend wie das neue. 36.000 Euro liegen in diesem Jahr bereit. Sechs Wege des sorgsamen Umgangs mit der Ressource werden mit Zuschüssen gefördert.

Regenwassernutzung im Garten
Gefördert wird die Errichtung von Zisternen für Regenwasser, das zur Gartenbewässerung und anderen Zwecken im Freien genutzt wird. Die Zisternen müssen mindestens 0,5 Kubikmeter Wasser fassen und dürfen nicht aus PVC sein. Es wird ein Zuschuss von 25 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten, maximal 100 Euro je Kubikmeter Speichervolumen gewährt.

Regenwassernutzung im Haus
Regenwasser lässt sich bedenkenlos zur Toilettenspülung und in der Waschmaschine einsetzen. Daher wird die Errichtung oder Modernisierung einer Regenwassernutzungsanlage (RWNA) im Gebäude nach dem Stand der Technik gefördert. Um für die Modernisierung der RWNA Zuschüsse zu erhalten, muss die Anlage vor Inkrafttreten des Förderprogramms installiert worden sein. Generell werden 25 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten, maximal 1.300 Euro gewährt.

Entsiegelung
Gefördert wird die Entsiegelung von zum Beispiel überbauten oder wasserundurchlässig befestigten Flächen und deren Umwandlung in unversiegelte Flächen (Vegetationsfläche) oder wasserdurchlässig befestigte Flächen (Teilentsiegelung oder Belagsänderung). Die Förderung setzt mit der (Teil-) Entsiegelung einer Mindestfläche von 10 Quadratmetern ein. Die Förderung beträgt 10 bis 15 Euro je Quadratmeter (teil-) entsiegelter Fläche. Je wasserdurchlässiger, desto mehr Geld gibt es, lautet die Faustregel.

Versickerung
Gefördert wird die Errichtung von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser über eine bewachsene und belebte Bodenschicht mit mindestens 30 Zentimeter Dicke. Die Versickerung kann über eine Flächenversickerung, über Versickerungsmulden oder Mulden-Rigolen-Systeme erfolgen. Die Höhe der Zuwendung beträgt 5 Euro je Quadratmeter Fläche, die in die Versickerungsanlage entwässert wird. Maximal werden 25 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten gefördert, die Grenze liegt bei 2.600 Euro.

Dachflächenbegrünung
Es wird eine dauerhafte "geschlossene" Dachbegrünung mit einer auf der Dachfläche aufliegenden Substrat- und Vegetationsschicht mit einer in ökologischer Hinsicht wertvollen Vegetationsgesellschaft gefördert. Das aufgebrachte Bodensubstrat muss mindestens acht Zentimeter hoch sein. Die Förderung beträgt pro Quadratmeter Vegetationsfläche 10 bis 15 Euro, je nach Höhe der Substratschüttung. 50 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten, insgesamt maximal 2.600 Euro pro Gebäude werden gewährt. Die Dachbegrünung muss fachgerecht erfolgen.

Wasserzähler
Gefördert wird der nachträgliche Einbau von Wohnungswasserzählern in Mietwohnungen. Die Förderung ist auf 50 Wasserzähler pro Gebäude begrenzt. 50 Prozent der Einbaukosten, maximal 25 Euro pro Wohnung, werden als Förderung gewährt.

Weitere Maßnahmen
Sinnvolle Maßnahmen zum Wassermanagement, die in diesem Förderprogramm nicht aufgelistet sind, können ebenfalls gefördert werden. Die Förderhöhe richtet sich dabei nach vergleichbaren, im Programm aufgeführten Maßnahmen.

Antragsberechtigt sind natürliche sowie juristische Personen des privaten Rechts und kirchliche Einrichtungen, die eine Maßnahme im Sinne des Förderprogramms im Stadtgebiet Heidelberg durchführen wollen. Nichteigentümer bedürfen der Zustimmung des Eigentümers. Zuwendungen können nur für Vorhaben bewilligt werden, mit denen zum Zeitpunkt der Bewilligung noch nicht begonnen wurde.

Antragsverfahren
Anträge sind mit den zur Beurteilung erforderlichen Angaben und Unterlagen (Angebot, Bilder, Lageplan, Beschreibung etc.) bei der Stadt Heidelberg, Amt für Baurecht und Denkmalschutz, Technisches Bürgeramt, Verwaltungsgebäude Prinz Carl, Kornmarkt 1, 69117 Heidelberg, einzureichen. Eine Bewilligung erfolgt erst dann, wenn der Gesamtzuschuss mindestens 100 Euro beträgt.

Informationen
Nicht alle Förderbedingungen sind hier ausgeführt, deshalb empfiehlt sich eine Beratung. Für die verwaltungsrechtliche Umsetzung ist das Amt für Baurecht und Denkmalschutz, Technisches Bürgeramt zuständig. Ansprechpartner sind Norbert Großkinsky, Telefon 58-2512, und Jörg Mergenthaler, Telefon 58-2513.

Fragen zur fachlichen Umsetzung beantworten im Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung Volker Mehring, Telefon 58-4554, und Michael Uhlig, Telefon 58-1805. (neu)

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Heidelberger Energietage

Vom 23. bis 29. Juni gibt es wieder jede Menge Information zum Thema Energiesparen


Die Stadt Heidelberg veranstaltet wieder die Heidelberger Energietage. In der Woche vom 23. bis 29. Juni erfahren interessierte Bürger/innen, Häuslebauer, Architekten alles zum Thema Energiesparen, Solarenergie und Förderprogrammen.

Wer sich als Aussteller an den Energietagen beteiligen möchte, sollte sich umgehend an die unten genannten Adressaten wenden. Geplant sind bei dieser Veranstaltung unter anderem Fachvorträge und Exkursionen zu einigen "Energie-Highlights" in der Stadt. Dazu zählen das unsichtbare Wasserkraftwerk am Karlstor, das Blockheizkraftwerk im Zoo und verschiedene Solaranlagen.

Am 28. Juni findet in der Neckarhalle bei der Carl-Bosch-Schule die Energie- und Baumesse statt. Hier können sich Heimwerker, Häuslebauer und alle, die ihr Haus sanieren möchten, über energetisch optimale Lösungen zur Altbausanierung, den Bau von Niedrigenergiehäusern, Passivhäusern, Lüftungstechnik und erneuerbare Energien in Vorträgen und an Infoständen informieren.

Am 29. Juni steigt das Solarfest und der Lauf zum 4. Heidelberger Solarbootcup am Neckar. Alle Heidelberger Schulen und Solarbootfreunde sind herzlich eingeladen, sich am Solarfest zu beteiligen. Mit Solarbooten am Start sind die Johannes-Gutenberg-Schule, die Carl-Bosch-Schule, die Internationale Gesamtschule Heidelberg und die Johannes-Kepler-Realschule. Insgesamt haben sich bis jetzt 18 Solarboote angemeldet.

Auch auf der Neckarwiese dreht sich alles um die Sonne: Solarspielzeug, solare Haushaltsgeräte, Solarautomobile, Anbieter von Solaranlagen, ein buntes Kinderunterhaltungsprogramm, Solarcocktails, eine Solarfähre und anderes mehr erwartet die Besucher. Außerdem kann man am Heidelberger-Energie-Triathlon teilnehmen. Für musikalische Unterhaltung und ein ökologisches Catering ist ebenfalls gesorgt.

Information und Anmeldung
Wer sich als Aussteller oder Referent an der Messe beteiligen möchte, wende sich bitte an die KLIBA, Adenauerplatz1, 69115 Heidelberg, Telefon 603808, Fax 603813, E-Mail: info@kliba-heidelberg.de.

Wer mehr Details zum Programm der Energietage wissen möchte, kann sich an die Stadt Heidelberg, Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung, Kornmarkt 1, 69117 Heidelberg, Telefon 58-1800, Fax 58-1829, E-Mail: umweltamt.heidelberg@heidelberg.de, wenden.

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Stand: 11. März 2003