Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 10 · 3. März 2004

  Migrationsrat wird gewählt
Wahl am Sonntag, 13. Juni - Informationsveranstaltung am 10. März im Rathaus


Am 13. Juni 2004 wird in Heidelberg der Ausländerrat/Migrationsrat neu gewählt. Aus dem bisherigen Ausländerrat ist mit der neuen Satzung, die der Gemeinderat am 18. Dezember 2003 verabschiedet hat (STADTBLATT vom 24. Dezember 2003), der "Ausländerrat/Migrationsrat" geworden, in dem künftig auch Aussiedler und Eingebürgerte vertreten sind.

Insgesamt hat der Ausländerrat/Migrationsrat künftig 25 Mitglieder. Die dreizehn ausländischen Mitglieder werden direkt gewählt, dazu kommen sechs Aussiedler bzw. eingebürgerte Einwohner/innen ausländischer Herkunft und sechs Gemeinderäte. Die für die Neuwahl gültige Wahlordnung hat das STADTBLATT in der vergangenen Woche veröffentlicht.

Die Aufstellung von Bewerber/innen-Listen ist die entscheidende Voraussetzung für diese Wahl. Wer für den Ausländerrat/Migrationsrat kandidieren möchte, muss also Gleichgesinnte finden und sich von einer Gruppe oder Interessengemeinschaft (in der Behördensprache "Wahlvorschlagsträger" genannt) aufstellen lassen. Ein Wahlvorschlag darf höchstens 13 Bewerber/innen enthalten und muss von mindestens 50 Wahlberechtigten unterzeichnet sein ("Unterstützungsunterschriften").

Wie das alles genau funktioniert, kann man bei einer Informationsveranstaltung mit Oberbürgermeisterin Beate Weber am kommenden Mittwoch, 10. März, um 19.30 Uhr im Großen Rathaussaal erfahren. Der Vorsitzende des Bundesausländerbeirates, Memet Kiliç, wird über die Bedeutung von Migrantenvertretungen sprechen. Ein Mitarbeiter der Wahldienststelle des Bürgeramtes informiert über die Voraussetzungen des aktiven und passiven Wahlrechts.

Die öffentliche Bekanntmachung der Wahl wird voraussichtlich in der nächsten STADTBLATT-Ausgabe am 10. März 2004 erfolgen. Wahlvorschläge können dann frühestens am Tag danach (voraussichtlich 11. März 2004) bis spätestens am 45. Tag vor dem Wahltag, das ist der 29. April 2004, 12 Uhr, bei der Stadt Heidelberg, Bürgeramt, - Wahldienststelle -, Bergheimer Straße 69, 69115 Heidelberg, eingereicht werden. Vordrucke für die Einreichung von Wahlvorschlägen können dort ab sofort angefordert werden. (rie)
   
 

Infos zur Wahl

Am kommenden Mittwoch, 10. März 2004, findet um 19.30 Uhr im Großen Saal des Rathauses, Marktplatz 10, eine Informationsveranstaltung zur Wahl des Ausländerrates/Migrationsrates statt. Oberbürgermeisterin Beate Weber lädt alle interessierten Migrantinnen und Migranten zu dieser Veranstaltung herzlich ein.


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  Opfer brauchen Verbündete
Interventionsmodell gegen Gewalt von Männern in Beziehungen (HIM) wirbt verstärkt um Aufmerksamkeit


Das Heidelberger Interventionsmodell gegen Gewalt von Männern in Beziehungen (HIM) möchte mit Faltblättern und Plakaten seinen Bekanntheitsgrad steigern und verstärkt Frauen ermutigen, aus der Gewaltspirale auszusteigen.

Die Ausweitung des so genannten Platzverweisverfahrens auf den privaten Raum ermöglicht es der Polizei und dem städtischen Ordnungsamt, bei häuslicher Gewalt einzuschreiten. Je nach Einschätzung der Gefahrensituation verweist die Polizei die Täter aus der Wohnung. Das Ordnungsamt kann diesen Platzverweis verlängern. So haben Opfer Zeit genug, ihre Situation ohne Gewaltandrohung durch den Partner zu überdenken und gegebenenfalls gerichtliche Schritte einzuleiten.

Die Stadt Heidelberg geht mit dem Heidelberger Interventionsmodell gegen Gewalt von Männern in Beziehungen (HIM) noch einen Schritt weiter: Stadtverwaltung, Polizei, Justiz und die einschlägigen Hilfeeinrichtungen haben es sich zum Ziel gesetzt, Gewalt im sozialen Nahraum mit dem Platzverweis nicht nur kurzfristig zu unterbrechen, sondern nachhaltig zu bekämpfen.

Ein wesentlicher Bestandteil dieses Interventionsmodells ist die umfassende, individuelle Beratung und Betreuung der Opfer sowie der beteiligten Kinder. Täter sollen dabei unterstützt werden, die Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen und daran zu arbeiten, in Zukunft keine Gewalt mehr anzuwenden. Dafür wurden zwei Stellen eingerichtet, eine Interventionsstelle für Frauen und Kinder und eine für Täter.

Um Betroffene auf die Arbeit der Interventionsstellen aufmerksam zu machen, hat das städtische Gleichstellungsamt Faltblätter und Plakate mit Informationen über beide Hilfeeinrichtungen drucken lassen. Oberbürgermeisterin Beate Weber präsentierte die neuen Werbeträger gemeinsam mit der Leiterin des städtischen Gleichstellungsamts, Dörthe Domzig, vergangene Woche der Öffentlichkeit.

"Opfer brauchen Verbündete und Täter müssen lernen, mit kritischen Situationen richtig umzugehen", so die Oberbürgermeisterin. Gemeinsam mit der Leiterin des Gleichstellungsamtes appellierte sie an Verwandte, Freund/innen und Nachbar/innen von Gewaltopfern, die betroffenen Frauen auf die Möglichkeiten der professionellen Hilfe der Interventionsstellen hinzuweisen. Gleichzeitig forderte sie alle Institutionen zur Weitergabe der Faltblätter auf.

Die Stadt Heidelberg wird die Plakate und Faltblätter in den kommenden Tagen an zahlreiche öffentliche Einrichtungen, Behörden, Institutionen, Arztpraxen und Apotheken verteilen. Zusätzlich wird in Bussen und Bahnen, an Haltestellen, öffentlichen Gebäuden, Straßen und Plätzen plakatiert. Ebenfalls geplant ist, das Faltblatt in Kürze auch in den gängigsten Fremdsprachen aufzulegen.

Die Mitglieder des Heidelberger Interventionsmodells bieten allen interessierten Berufsgruppen und Beratungsstellen Informationsveranstaltungen zum Platzverweisverfahren an. Informationen dazu erteilt das Gleichstellungsamt unter Telefon 58-1552, Fax 58-1299 oder E-Mail Eva.Maierl@Heidelberg.de.

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"Ach, Frauen sind eigentlich nie richtig arbeitslos. Die finden wenigstens Selbstbestätigung in ihrem Haushalt!" (Cartoon von Franziska Becker)
"Frauen, näht die Taschen zu!"
Kabarett, Satire, Konzerte und Diskussionen zum Internationalen Frauentag in Heidelberg


Wie sieht es aus mit der Gleichberechtigung von Frau und Mann in Deutschland, in Europa und weltweit? Dieser Frage widmet sich - mal humorvoll und mal erst - eine ganze Reihe von Veranstaltungen rund um den Internationalen Frauentag in Heidelberg.

Unter dem Motto "Zeit zum Leben, Lieben, Lachen!" laden die IG-Metall-Frauen am Sonntag, 7. März, ab 14 Uhr ins Gesellschaftshaus Pfaffengrund ein. Neben Kaffee und Kuchen, Klatsch und Tratsch, gibt es politisches Kabarett mit Carmen Ruth aus Würzburg und jede Menge Sketche von und mit Betriebsrätinnen aus Heidelberg. Mit dabei ist Dörthe Domzig, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Heidelberg, die die Aktion Fair Play 2004 vorstellen wird.

Orientalisches Lebensgefühl, bezaubernde Musik und Farbenpracht bringt Maryam Alhondy mit ihrer Band zur Feier des Internationalen Frauentages am Sonntag, 7. März, ab 20 Uhr ins Deutsch-Amerikanische Institut, Sofienstraße 12. Die iranische Sängerin nimmt ihr Publikum mit auf eine musikalische Entdeckungsreise durch verschiedene Regionen und Bevölkerungsgruppen des Irans.

Von "Frauen an der Hochschule und der Geschichte der Universität" handelt ein Vortrag mit Bildpräsentationen am Montag, 8. März, um 15 Uhr in der Volkshochschule, Bergheimer Straße 76. Satirisch humorvoll geht es am Abend um 19.30 Uhr in der VHS weiter, wenn sich die Kölner Cartoonistin Franziska Becker unter dem Titel "Frauen, näht die Taschen zu!" über "die Agenda 2010 und andere Grapschereien" auslässt. Veranstalterinnen sind die Arbeitsgemeinschaft der Heidelberger Frauengruppen und -verbände, die GEW-Frauen sowie der ver.di-Bezirksfrauenrat Heidelberg-Buchen/DGB Rhein-Neckar und die Volkshochschule.

Ein Informationsstand von amnesty international auf dem Theaterplatz informiert am Montag, 8. März von 13 bis 18 Uhr über den Start der internationalen Kampagne gegen Gewalt an Frauen in Mexiko und Afghanistan. Die Kampagne, an der sich auch die Heidelberger Gruppen von amnesty international beteiligen, steht unter dem Motto "Hinsehen & Handeln: Gewalt gegen Frauen verhindern".

Bereits am Samstag, 6. März, gibt es von 10.30 Uhr bis 14.30 Uhr einen SPD-Infostand zum internationalen Frauentag am Bismarckplatz. Die Frauen von Terre des Femmes (TDF) präsentieren statistische Daten über Frauen-Leben im 21. Jahrhundert. (doh)

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  Engagierter Nachwuchs
Jahreshauptversammlung der Jugendfeuerwehr Heidelberg


Michael Morano ist neuer stellvertretender Stadtjugendwart der Heidelberger Jugendfeuerwehr. Er trat die Nachfolge von Hans Trill an, der diese Aufgabe rund 20 Jahre lang wahrgenommen hatte. Trill bleibt der Jugendfeuerwehr aber als Fachgebietsleiter Lager und Fahrten und als Berater weiterhin erhalten.

Ende Januar hatten sich die Abteilungen der Heidelberger Jugendfeuerwehr mit ihren Betreuern zur Jahreshauptversammlung in der Turnhalle der Feuerwache am Czernyring getroffen. Stadtjugendwart Ralf Blaschke konnte zu dieser Veranstaltung auch den Leiter der Berufsfeuerwehr, Branddirektor Hans-Joachim Henzel, sowie Stadtbrandmeister Albert Eppinger begrüßen.

Feuerwehr-Chef Henzel lobte die Arbeit des Feuerwehr-Nachwuchses und unterstrich deren Bedeutung für die Sicherung der Einsatzbereitschaft der aktiven Wehr auch in der Zukunft. Sein Appell an die Jugendlichen, sich selbst verstärkt an der Gestaltung der Jugendarbeit zu beteiligen, fand auch die Unterstützung von Stadtbrandmeister Eppinger.

Einen Beweis für ihr Engagement lieferten die Feuerwehr-Jugendlichen gleich anschließend. Jede Abteilung hatte einen Bericht über eine der zahlreichen Aktivitäten der Jugendfeuerwehr vorbereitet, der mit Hilfe von Computer und Beamer auf eine Leinwand projiziert wurde. Eine neue Art der Präsentation, die bei den Zuhörern auf großes Interesse stieß. Gelangweilte Gesichter - wie häufig in früheren Jahreshauptversammlungen - gab es jedenfalls nicht.

Dass die Jugendfeuerwehr angesichts notleidender öffentlicher Kassen ebenfalls sparsam haushalten kann, zeigte der Bericht von Kassenwart Manfred Walter. Eine erfolgreiche Jugendarbeit war im vergangenen Jahr trotz geringer Ausgaben möglich. Nach der einstimmigen Wahl des neuen stellvertretenden Stadtjugendwartes klang die Versammlung in gemütlicher Runde aus.

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Stand: 2. März 2004