Planen und Bauen

Ausgabe Nr. 9 · 25. Februar 2004



Führung über die Baustelle der Schwimmhalle Hasenleiser mit dem Ersten Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg (3. v. l.) und Architekt Gerhard Schierkafski (r.) (Foto: Rothe)
Hallenbad Hasenleiser 2005 wieder offen
Schadstoffe verzögerten Sanierung - Technik wird komplett erneuert


Für über sechs Millionen Euro saniert die Stadt Heidelberg zurzeit die Schwimmhalle im Hasenleiser und die mit ihr direkt verbundenen Sporthallen der Internationalen Gesamtschule Heidelberg (IGH). Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg informierte sich in der vergangenen Woche bei einer Baustellenbegehung über den Fortgang der Arbeiten.

Bei der Sanierung des Hallenbades waren am Rand der Becken unter den Kacheln in Dichtmaterialien Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) nachgewiesen worden. Dies hatte zu einer Verzögerung der Arbeiten geführt, denn PAK-haltiges Material muss von einer Spezialfirma entsorgt werden, womit in dieser Woche begonnen wird.

Der Leiter des Sport- und Bäderamtes Dieter Bächstädt und IGH-Schulleiter Gerd Hammer betonten, dass weder die Entsorgung eine Gefahr für die Schülerinnen und Schüler mit sich bringt noch die Badegäste früher durch das Dichtmaterial unter den Kacheln einer Belastung ausgesetzt waren.

Architekt Gerhard Schierkafski führte über die Baustelle und erläuterte die umfangreichen Sanierungsarbeiten. Die Schwimmhalle und die Sporthallen werden technisch weitgehend voneinander entkoppelt sowie auch im Eingangsbereich voneinander getrennt. Die alte Technik des Schwimmbades wurde bereits komplett entfernt und wird in den kommenden Monaten vollständig erneuert. Die Wärmedämmung der Halle wird verbessert. Auch eine vollständig neue Sauna werden die Badegäste nach der Wiedereröffnung vorfinden.

Die Sporthalle erhält eine neue Lüftungsanlage, Umkleide- und Sanitärräume werden erneuert. Während des Umbaus kann die Halle sowohl von den Schülerinnen und Schülern der Internationalen Gesamtschule als von den Vereinen weiter genutzt werden.

Zu einer Verzögerung kam es bei der Sporthallensanierung durch Pfusch am Bau. Die nach dem Vergaberecht zu beauftragende Firma, ein Gipserbetrieb aus Hamburg, verwendete einen Putz in unzureichender Qualität. Die Stadt Heidelberg hat dieser Firma zwischenzeitlich den Auftrag entzogen und einen Gipserbetrieb aus der Region mit den Arbeiten beauftragt.

Bis November soll die Sanierung der Sporthalle abgeschlossen sein. Im Januar kommenden Jahres wird dann ein komplett erneuertes Hallenbad für mehr Spaß beim Schwimmen sorgen, versprach Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg. (rie)

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Künftig heller und freundlicher: Die Grundschule auf dem Emmertsgrund (Foto: Rothe)
Grundschule Emmertsgrund wird schöner
Umfassende Sanierung - Zweiter Bauabschnitt beginnt nach den Faschingsferien


Die Grundschule Emmertsgrund wird seit Sommer letzten Jahres bei laufendem Schulbetrieb umfassend saniert. Die Hälfte der Klassenräume ist bereits fertig gestellt, die andere Hälfte soll im Verlauf des zweiten Bauabschnitts, der nach den Faschingsferien beginnt, saniert werden.

Zu Beginn des neuen Schuljahres wird die gesamte Schule in neuem Glanz erstrahlen. Bürgermeister Dr. Jürgen Beß und Uwe Lingnau, Leiter des städtischen Schulverwaltungsamtes, machten sich jetzt bei einer Baustellenbegehung mit den Architekten Jutta Benkeser und Uwe Reichel ein Bild vom Fortgang der Arbeiten, für die die Stadt Heidelberg rund 4,1 Millionen Euro aufwendet.

Die Sichtbetonfassade war insgesamt stark sanierungsbedürftig, die Holz-Aluminium-Fenster waren in vielen Bereichen "blind" und undicht, zudem entsprachen sie nicht den heutigen Wärmeschutzanforderungen. Die Entwässerung der Innenhöfe, die zum Teil auch als Spielflächen genutzt werden, funktionierte nicht mehr. Die Sanitärbereiche waren in schlechtem Zustand, für die Klassen gab es nur eine zentrale Wasserstelle im Flur und die Aula war viel zu dunkel und unfreundlich.

Die umfassende Sanierung dient sowohl dem Erhalt der Bausubstanz als auch einer Verschönerung der Schule. Auch können manche Räume, insbesondere die Aula, nach den Bauarbeiten sinnvoller genutzt werden: Fassade und Fenster entsprechen nun den neuesten Wärmeschutzanforderungen. Die Klassenräume werden hell und freundlich und in jeder Klasse wird ein Waschbecken eingebaut. Der vorbeugende Brandschutz wird ebenso wie die sanitären Anlagen auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Komplett erneuert werden dabei auch Heizung und Elektroinstallationen.

Das recht erdrückende massive Vordach im Eingangsbereich, das nur eine Höhe von 2,20 Metern hatte, wurde vollständig abgebrochen. Nun ist der ganze Bereich großzügiger angelegt, der Zugang und der dahinter liegende Bereich sind durch natürliche Belichtung wesentlich freundlicher.

Auch die Aula wurde grundlegend umgestaltet: Zum Innenhof hin wurde eine raumhohe Verglasung eingebaut, durch die eine natürliche Belichtung und Außenverbindung geschaffen werden konnte. Somit wird die jetzt großzügigere Aula nach dem Umbau zum attraktiven Schulmittelpunkt und bietet durch die Neugestaltung Raum für Gemeinschaftsnutzungen.

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  Neues Bauen in der alten Stadt?
Symposium des Fachbereichs Architektur


Darf man in alten Städten modern bauen? Mit dieser Frage befasste sich ein Symposium des Fachbereichs Architektur der Fachhochschule Heidelberg am Beispiel der Altstadt.

Jochen Goetze referierte zum Einstieg über die baugeschichtlichen Besonderheiten der Heidelberger Altstadt, Eberhard Neumann über gelungene Maßnahmen in Schwäbisch Hall und Matthias Hotz über eigene Projekte in Freiburg und Heidelberg. Die anschließende Diskussion, an der sich neben den Studierenden auch viele Besucher der Veranstaltung beteiligten, führte zu dem Ergebnis, dass es durchaus angemessen ist, zeitgemäße Architektur in alte Stadtbilder einzufügen.

Mit den Erkenntnissen aus der Vormittagsveranstaltung erarbeiten die Studierenden in Arbeitsgruppen an ausgewählten Standorten mögliche Nutzungen und Gebäude, beraten von den Dozentinnen und Dozenten und von Heidelberger Architektinnen und Architekten.

Für den "Parkplatz Krahnengasse" erarbeitete eine Gruppe eine öffentliche Nutzung als Institutsgebäude mit öffentlichen Freiflächen. Die zweite Gruppe beschäftigte sich an gleicher Stelle mit der Nutzung behindertengerechtes und studentisches Wohnen mit privatem Grün. Auf dem Grundstück Semmelsgasse 13 versuchten zwei Gruppen wirtschaftliche Lösungen durch Hotel- und Gastronomienutzung zu entwickeln. Die vorhandenen Pavillons wurden von einer Gruppe besonders berücksichtigt.

Die Gebäudegruppe um die Tankstelle Lauerstraße analysierte die fünfte Gruppe. Sie schlug ein Jugendhotel als Neubau mit Zugang zum Fluss sowie die Umnutzung der Tankstelle in Gastronomie vor. Innerhalb kurzer Zeit wurden erstaunliche Ergebnisse erzielt, die durchaus Grundlage ernst zu nehmender Planung sein könnten, so die Studierenden, die ihre Ideen bei einer öffentlichen Präsentation vorstellten.

Zahlreiche Besucher/innen informierten sich über die Studienmöglichkeiten an der staatlich anerkannten privaten Fachhochschule. Die vom Wissenschaftsrat akkreditierte Hochschule zeichnet sich durch besonders intensive Betreuung der Studenten in kleinen Gruppen und durch die bundesweit kürzeste Studiendauer aus.

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Stand: 24. Februar 2004