Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 9 · 27. Februar 2002



Das Palais Graimberg am Kornmarkt erhält während des Rathausumbaus ein stilvoll eingerichtetes Trauzimmer. (Foto: Pfeifer)



Heiraten im Palais Graimberg

Wegen des Rathausumbaus kann das historische Trauzimmer vorübergehend nicht genutzt werden


Im Rathaus finden in diesem Jahr umfangreiche Umbaumaßnahmen zur Neugestaltung des Eingangsbereichs statt. Von den Auswirkungen der Bauarbeiten, insbesondere vom zu erwartenden Baumlärm, ist auch das Standesamt mit dem historischen Trauzimmer betroffen.

Um allen Brautpaaren eine angenehme und von den Bauarbeiten unbeeinträchtigte Trauung zu ermöglichen, wird die Stadt Heidelberg die Eheschließungen vorübergehend in der Zeit vom 15. März bis 30. April 2002 und vom 27. Juli 2002 bis 30. Januar 2003 an einen anderen Ort verlegen. Nach intensiven Prüfungen möglicher Alternativen zum Trauzimmer im Rathaus hat sich die Stadtverwaltung für das Palais Graimberg, Kornmarkt 5, entschieden. Dort wird zurzeit die ehemalige Hauskapelle renoviert. Sie bietet bald ein schönes Ambiente für Trauungen. In der ruhigeren Bauzeit zwischen dem 3. Mai und dem 26. Juli 2002 finden die Trauungen wie gewohnt im historischen Trauzimmer im Rathaus statt.

Graf Charles de Graimberg, der als Retter der Heidelberger Schlossruine gilt, ist Namensgeber des Palais und hatte hier in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts seinen Wohnsitz. Heute dient das Palais als städtisches Verwaltungsgebäude, in dem sich unter anderem das Büro des Ersten Bürgermeisters befindt.

Ein "Schmuckstück" des Palais Graimberg ist die ehemalige Hauskapelle, die bis zum 15. März stilvoll für Trauungen eingerichtet wird. Bei schönem Wetter steht der romantische Innenhof des Palais mit dem pittoresken Brunnen für die Gratulationscour nach der Trauung zur Verfügung. Außerdem wird ein angenehmes Wartezimmer für das Brautpaar und seine Gäste vorbereitet. Das Palais Graimberg ist selbstverständlich auch für Behinderte erreichbar. Der entsprechende Zugang befindet sich an der Ostseite des Gebäudes in der Kanzleigasse.

Das Standesamt der Stadt Heidelberg hat Brautpaare, die sich für eine Trauung in den nächsten Monaten angemeldet hatten, in einem Schreiben über die Situation informiert. "Wir bitten Sie um Verständnis, dass ein Gebäude wie das Rathaus den Anforderungen einer modernen bürgernahen Verwaltung angepasst werden muss. Wir werden uns bemühen, Ihre Trauung in angemessenem Ambiente vorzunehmen", heißt es in dem Schreiben. Da das Standesamt im Palais Graimberg keine Büroräume beziehen wird, sollten die Brautleute alle Änderungen, die sich möglicherweise gegenüber der förmlichen Anmeldung zur Trauung ergeben haben, rechtzeitig mitteilen. Dies betrifft beispielsweise Veränderungen bei den Berufsbezeichnungen, der Anschrift oder Informationen über ein inzwischen geborenes Kind.

Die Büros des Standesamtes werden bis Anfang Juli 2002 an der bisherigen Stelle im Rathaus bleiben (Zimmer 109 bis 112) und dann in das Gebäude Kurfürsten-Anlage 59 verlegt. Auch während dieser Zeit finden die Trauungen jedoch im Palais Graimberg statt.

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Der Leiter der Führerscheinstelle, Holger Karl, präsentiert die neue Karte (rechts), die den "alten Lappen" (links) ersetzt. (Foto: Pfeifer)

Neue Karte ersetzt alten Lappen

Führerschein-Umtausch jetzt in allen Bürgerämtern möglich - Stoßzeiten bitte meiden


Wer seinen alten Führerschein - den so genannten "alten Lappen" - gegen den neuen Führerschein im Kartenformat tauschen möchte, kann das ab März in einer der zehn Außenstellen des Bürgeramtes tun und muss deswegen nicht mehr zur Führerscheinstelle ins Bürgeramt Mitte (Bergheimer Straße 69) kommen.

Damit ergänzt das Bürgeramt seinen umfangreiche Service mit den Schwerpunkten Melde-, Pass-, Ausweis- und Kfz-Zulassungsrecht um einen weiteren Kundendienst, der den Bürgerinnen und Bürgern lange Wege und Zeit spart.

Natürlich kann man sich zum Führerscheinumtausch auch weiterhin an das Bürgeramt Mitte wenden, das ohnehin für alle, die in Bergheim, Weststadt oder Südstadt wohnen, zuständig ist. Grundsätzlich gilt, so Bürgeramtsleiter Rudi Lerche, dass jeder das Bürgeramt seiner Wahl aufsuchen kann. Das ist besonders für Berufstätige von Vorteil, die in einem anderen Stadtteil arbeiten als sie wohnen.

Der Amtsleiter empfiehlt, die Vorsprachen im Bürgeramt möglichst für die Morgenstunden einzuplanen. Erfahrungsgemäß nimmt der Publikumsandrang zwischen 10.30 Uhr und 12.30 Uhr stark zu und kann für Kunden und Mitarbeiter/innen zum Stress ausarten. Das ist vermeidbar, denn die Bürgerämter in den Stadtteilen öffnen um 8.30 Uhr und das Bürgeramt Mitte um 8.00 Uhr.

Für den Führerscheinumtausch gibt es keine gesetzliche Frist. Man kann sich also das gesamte Jahr über Zeit lassen und muss "nicht gleich jetzt im März die Bürgerämter stürmen", meint Rudi Lerche. Man kann auf den Umtausch auch ganz verzichten, der alte Führerschein wird nicht ungültig. Aber, so der Amtsleiter, "wer viel ins Ausland reist, sollte sich den neuen Führerschein besorgen, um eventuelle Unannehmlichkeiten zu vermeiden."

Den geliebten "alten Lappen" darf man auf Wunsch auch nach dem Umtausch behalten. Er wird dann als ungültig gekennzeichnet.

Das Ausstellen des neuen Führerscheins - er wird von der Bundesdruckerei in Berlin hergestellt - erfordert eine Bearbeitungsdauer von vier bis fünf Wochen, weiß der für die Führerscheinstelle zuständige Sachgebietsleiter Holger Karl. Und er bittet, zur Antragstellung den Personalausweis oder Reisepass, den alten Führerschein und ein Passbild mitzubringen. Falls der alte Führerschein nicht in Heidelberg ausgestellt wurde, ist auch eine Karteikartenabschrift der Behörde nötig, die den Führerschein ausgestellt hat. Die Umtausch-Gebür beträgt 24 Euro.

Das Verfahren ist für Führerscheininhaber der Klasse 3, die künftig keine Lastzüge mit mehr als 12.000 kg zulässiger Gesamtmasse führen wollen, ganz einfach. Sie besitzen automatisch die neuen Klassen B, BE, C1, C1E und M sowie - bei Erteilung vor dem 01.04.1980 - auch die Klasse A1. Weder ärztliche noch augenärztliche Untersuchung wird verlangt.

Nur Inhaber von Führerscheinen der jetzigen Klasse 2 und Autofahrer, die mit der bisherigen Klasse 3 Kombinationen von Kraftfahrzeugen bis 7,5 Tonnen und Anhängern mit einem Zug-Gesamtgewicht von mehr als 12 Tonnen über das 50. Lebensjahr hinaus führen wollen, benötigen ab dem 50. Lebensjahr den neuen Kartenführerschein unbedingt. Dafür sind Gesundheitsuntersuchungen erforderlich (ärztliche Bescheinigung, ärztliches Gutachten über ausreichendes Sehvermögen). Ein Sehtest genügt nicht.

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Diskutierten über Gesundheitsfragen (von links): Bruno Krüger, Cornelia Greverus, Rosi Batzler, Manfred Rummer, Dr. Herbert Zeuner, Prof. Ulrich Schwabe, Prof. Bernd Fromm. (Foto: Pfeifer)

Versorgung ist gesichert

Diskussionsrunde "Gesundheit nur für Reiche?" im Seniorenzentrum Bergheim


Hat in Anbetracht immer neuer Reformen des Gesundheitssystems jeder die gleiche Chance auf Behandlung, Heil- und Hilfsmittel? Oder werden Menschen, die mehr bezahlen können, besser versorgt? Diese und ähnliche Fragen versuchte die Gesprächsrunde "Gesundheit nur für Reiche?" zu beantworten, zu der das Seniorenzentrum Bergheim in die Kirchstraße 16 eingeladen hatte.

Cornelia Greverus, Leiterin des Seniorenzentrums, konnte dazu zahlreiche interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer sowie eine Reihe von Experten begrüßen: Bruno Krüger (AOK Heidelberg), Prof. Bernd Fromm (Facharzt für Orthopädie und Rehamedizin), Manfred Rummer (kaufmännischer Direktor der Universitätskliniken), Prof. Ulrich Schwabe (Pharmakologisches Institut) und Dr. Herbert Zeuner (niedergelassener Facharzt und Vorsitzender der Heidelberger Ärzteschaft). Als erfahrene Patientin saß Rosi Batzler in der Runde.

Gesundheit kostet Geld. Darüber waren sich alle Teilnehmer ebenso einig wie in der Aussage: Es gibt keine Unterschiede für Arm und Reich. Ein Beispiel für die Größenordnung der Gesundheitskosten nannte Bruno Krüger. Seine AOK, die in Heidelberg, Mannheim und im Rhein-Neckar-Kreis rund 340.000 Versicherte hat, verwaltet einen Jahresetat von rund 1,5 Milliarden Mark.

Wer oder was verursacht die hohen Kosten? Und: Ist stationäre Behandlung teurer als ambulante? Ambulanter Behandlung sollte stets der Vorzug gegeben werden, sagte Professor Fromm. Aber die Akutkrankenhäuser entließen die Patienten immer früher, deshalb sei eine ambulante Rehabilitation oftmals nicht möglich. Dem widersprach Manfred Rummer nicht. Der Trend im Krankenhaus sei: "Mehr Fälle, aber weniger Aufenthaltstage".

Eine Kostenexplosion gab es im vergangenen Jahr bei den Arzneimitteln, nachdem deren Budgetierung (Professor Schwabe: "Darüber gejammert haben nicht die Patienten, sondern die Apotheken und die Pharmaindustrie") aufgehoben worden war. Dabei stiegen - so Schwabe - die Arzneimittelkosten im ambulanten Bereich dreimal so stark wie in den Krankenhäusern.

Dafür wusste Dr. Zeuner mehrere Gründe: "Die Kosten steigen durch Innovation, verbesserte Medikamente sind teurer." Und: Kliniken erhalten von der Pharmaindustrie die Medikamente günstiger als die Apotheken, wo die Patienten der niedergelassenen Ärzte kaufen müssen.

Auf eine vermeidbare Verschwendung wies Rosi Batzler hin: Weil sie sehr teure Spritzen benötige, empfehle ihr Arzt, sich diese in der Klinik geben zu lassen. Die Patientin: "Dort werden alle Untersuchungen, die mein Arzt schon gemacht hat, noch einmal durchgeführt."

Dieser Weg sei auch deshalb nicht billiger, meinte Dr. Zeuner, weil die Aufwendungen der klinischen Ambulanz die niedergelassenen Ärzte ebenfalls belasten. "Das kommt alles aus dem gleichen Topf." Trotz Geldmangels, so der Facharzt abschließend, garantiere der Staat eine medizinische Versorgung aller auf sehr hohem Niveau. (br.)

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Einblicke in die vielfältigen Kartenwerke des Geographisch-technischen Informationssystems können genommen werden, Ausdrucke erstellt und abgegeben werden, wie (v. l.) Dieter-Georg Hielscher, Leiter des Vermessungsamtes, Walter Bender, Leiter des Technischen Bürgeramtes, und Vermessungstechniker Richard Selzer hier am Beispiel der Bodenrichtwertkarte demonstrieren. (Foto: Rothe)

Alles über Grundstücke

Serie: Was das Technische Bürgeramt im Prinz Carl zu bieten hat - Folge 3: Vermessung


Zahlreiche Dienstleistungen der Stadt Heidelberg aus den Bereichen Planen, Bauen, Wohnen und Umwelt sind seit Mitte letzten Jahres an einer Stelle zusammengefasst: im Technischen Bürgeramt am Kornmarkt 1. Das bedeutet für die Bürgerinnen und Bürger mehr Kundenfreundlichkeit und kürzere Wege. Das STADTBLATT stellt die Dienstleistungsangebote und die Mitarbeiter-Teams des Technischen Bürgeramtes in loser Folge vor.

In dieser Folge geht es um Grundstücksdaten, Karten und Vermessung. Der Beratungsplatz im Technischen Bürgeramt ist eine Art Außenposten des städtischen Vermessungsamtes, das seinen Sitz in der Gaisbergstraße 7, 11 hat. Zwanzig Mitarbeiter/innen wechseln sich ab und besetzen abwechselnd je einen Tag im Monat den Arbeitsplatz im Technischen Bürgeramt.

"Unser Beratungsplatz "Grundstücksdaten, Karten und Vermessung" wird meistens im Nachgang zur ersten Auskunft beim Baurechts-Infoplatz konsultiert", berichtet Dieter-Georg Hielscher, Leiter des Vermessungsamtes. "In der Regel geht es um Ideen oder bereits vorgefasste Vorhaben auf bzw. mit dem eigenen Grundstück, die ausgelotet oder auf den Weg gebracht werden sollen: gibt es genügend Raum für ein Bauvorhaben, wie kann der Grundstückszuschnitt passend verändert werden und ähnliches? Die Leute kommen zu uns, wenn sie näheres rund ums Grundstück wissen wollen. Nahtlos kann gegebenenfalls dann die Beauftragung der städtischen Geometer zur Durchführung der erforderlichen Vermessungsarbeiten angeschlossen werden."

Es gibt Informationen zu Lage, Größe, Nutzungsart, Gebäudebestand bis hin zu den Baulasten. Diese beschreibenden Daten zu den einzelnen Anwesen können hier eingesehen oder näher erhoben werden. "Zum Beispiel nach Weihnachten, wenn die Verwandtschaft getagt hat und es soll vererbt oder aufgeteilt werden, da kommen dann Fragen auf: Wo - genau - liegt eigentlich dieses Grundstück, wie groß ist es? Dann kommen die Leute zu uns und nehmen Einsicht in die im Geografisch-Technischen Informationssystem vorgehaltene Digitale Liegenschaftskarte", so Hielscher.

Oder es entstehen Fragen nach dem Wert eines Grundstücks. Auch hier kann weitergeholfen werden. Ein Blick in die Bodenrichtwertkarte gibt sofort erste Näherungswerte. Genaueren Aufschluss kann man im Bedarfsfall dann über eine differenzierte Grundstückswertermittlung erhalten. Hierzu wird ein entsprechender Auftrag direkt an die beim Vermessungsamt eingerichtete Geschäftsstelle des Gutachterausschusses weiter vermittelt.

"Das Gespräch im Technischen Bürgeramt ist für uns meist ein Erstkontakt. Wenn es an die Vertiefung oder Durchführung der abgestimmten Dienstleistungen geht, wird der Kunde in der Regel vom Vermessungsamt weiter betreut", so Hielscher. Selbstverständlich direkt im Technischen Bürgeramt einsehbar und dort erhältlich sind alle Standard-Produkte des Vermessungsamts wie zum Beispiel eine Bodenrichtwertkarte, der Grundstücksmarktbericht oder der gerade neu aufgelegte Amtliche Stadtplan 2002. (rie)

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Orientierungstage

Universität Heidelberg lädt Schülerinnen und Schüler ein


Was kommt nach dem Abitur? Diese Frage stellen sich in den Wochen der Abiturprüfungen viele Schülerinnen und Schüler. Um ihnen Orientierung und Hilfe zur Studienentscheidung zu geben, veranstaltet das Zentrum für Studienberatung und Weiterbildung der Universität Heidelberg ab 1. März die diesjährigen Orientierungstage.

Den Auftakt dazu bildet eine Hochschulmesse, die am 1. März im Pfalzbau Ludwigshafen eröffnet. Auf diesem Markt der Möglichkeiten präsentieren sich über 30 Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien aus der Region. An Informationsständen können sich die Schülerinnen und Schüler ebenso informieren wie in persönlichen Gesprächen oder in Kurzvorträgen über studienrelevante Themen wie zum Beispiel die Studienplatzbewerbung.

Danach besteht in der Zeit vom 4. bis zum 15. März die Möglichkeit für die am Studium Interessierten und ihre Eltern, 36 Fächer der Universität Heidelberg in den Instituten kennen zu lernen und sich vor Ort über Inhalte, Anforderungen und Ziele der Studienfächer zu informieren. Hierfür stehen Fachstudienberater zur Verfügung. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Das Programm der Orientierungstage ist im Zentrum für Studienberatung und Weiterbildung (ZSW), Friedrich-Ebert-Anlage 62 (Telefon 542307) erhältlich. Es kann auch unter www.uni-heidelberg.de/studium/beratung/infotage.html online abgerufen werden.

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  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



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Stand: 26. Februar 2002