Sport

Ausgabe Nr. 9 · 27. Februar 2002



Paddeln mit dem WSC: Im Sommer findet das beliebte Anfängertraining auf dem Neckar statt. (Foto: Rothe)

Flusswandern am Wochenende

Sportvereine in Heidelberg: der Wassersportclub 1931 Heidelberg-Neuenheim


Die Uferstraße in Heidelberg ist als Vereinsadresse für Wassersportvereine ideal. Einmal kurz über Straße und Neckarwiese gelaufen, schon kann man seinem Hobby frönen.

In der Uferstraße 3 hat auch der Wassersportclub 1931 Heidelberg-Neuenheim in einem alten gemütlichen Fachwerkhaus sein Quartier. Doch auch wenn die rund 260 Mitglieder des Vereins den Neckar als Sportstrecke nutzen, steht ihnen doch mehr der Sinn nach anderen Gewässern. Ihre Sportgeräte, kleine, wendige Kanus, sind auch für sehr schmale und flachere Flüsse geeignet. Und für viele dürfen sie gerne etwas mehr Strömung haben.

Kanu-Wandern, Abfahrts- und Bootsrennen, Wildwasserfahrten und Kanu-Polo kann man beim WSC bestreiten. Im Sommer ist zwei Mal wöchentlich Anfängertraining auf dem Neckar. Dann liegt kein einziges Boot mehr im Bootshaus, da besonders Kinder und Jugendliche dieses offene Angebot sehr gern annehmen. Grundvoraussetzung für die Teilnahme am Schnuppertraining ist ein Mindestalter von acht Jahren. Und man muss natürlich schwimmen können. "Die Jüngsten lernen das Paddeln am schnellsten", rät Vereinsvorsitzender Volker Wehrle zu einem frühzeitigen Heranführen des Nachwuchses an die Sportart.

Mehr für schon versiertere Kanuten ist Kanu-Polo. Dabei spielen fünf gegen fünf auf einem etwa 40 Meter langen und 20 Meter breiten "Feld" auf zwei Tore. Außerdem treffen sich die Kanufahrer gerne zu Langstreckenfahrten bis hin zur Marathondistanz. Und dann gibt es noch das Kanu-Rodeo, bei dem der Kajakfahrer im Rückstrom einer Walze Überschläge produziert und verschiedene Figuren macht.

Doch es geht natürlich auch etwas geruhsamer beim WSC voran. Zum Flusswandern am Wochenende findet man schon im nahen Odenwald geeignete Bäche - wenn sie genügend Wasser führen. Zum Wildwasserpaddeln geht es häufig in den nördlichen Schwarzwald, wo die Murk oder Enz locken. Auch das Alpen- und Voralpengebiet mit seinen Flüssen ist beliebtes Ziel von Wanderfahrten. Etwas Sorge bereitet den Kanufreunden die Einschränkungen durch den Naturschutz: immer mehr Flüsse sind deswegen für die Wassersportfreunde gesperrt.

Beim WSC sind die meisten Freizeitsportler, nur eine kleine Gruppe treibt Leistungssport. Die Vereinsboote stehen allen Mitgliedern zur Verfügung. Im Kajak sitzt man und treibt das Boot mit einem Doppelpaddel voran, im Kanadier kniet man und benutzt das Stechpaddel. Da das Bootshaus an der Uferstraße nur begrenzt Raum bietet, besitzt der Verein noch ein weiteres im Hasenleiser. Für private Boote stehen hier Lagerplätze zur Miete bereit.

Kanu fahren ist für die meisten ein Sommersport. Zwischen Herbst- und Osterferien kann man beim WSC im Hallenbad Dossenheim eine der wichtigsten Kajaktechniken erlernen. Jeden Samstag von 11 bis 12.30 Uhr treffen sich dort die Wassersportfreunde, um im warmen Wasser die Eskimorolle zu üben.

Kontakt
Wassersportclub 1931 Heidelberg-Neuenheim, Uferstraße 3, 69120 Heidelberg, Telefon 409854, E-Mail: mail@wsc-heidelberg.de, Internet: www.wsc-heidelberg.de. (neu)

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Ohne die Schwimmerin zu beinträchtigen misst der "DigiCoach" deren Bewegung und Beschleunigung. (Foto: EML)

Digitaler Schwimmtrainer

Wissenschaftler des European Media Laboratory entwickeln "DigiCoach"


Besonders beim Schwimmen entscheiden oft nur Sekundenbruchteile über Sieg oder Niederlage. Da kommt es vor allem auf ein effizientes Training an. Wissenschaftler des European Media Laboratory (EML) in Heidelberg entwickelten jetzt einen handlichen, elektronischen Assistenten, der die Bewegungen von Schwimmern während des Trainings analysiert.

Das momentan noch walkmangroße Gerät wird mit einem Gürtel an den Rücken des Schwimmers geschnallt. Es kann die Beschleunigung und verschiedene Bewegungen des Schwimmers mit Hilfe von Sensortechnik messen, wie sie auch in der Automobilindustrie eingesetzt wird. Die Daten werden an einen Computer am Beckenrand übertragen. Eine spezielle Software erkennt die verschiedenen Bewegungsmuster und bereitet die Daten für Trainer und Athleten auf. Erste Versuche am Olympiastützpunkt in Heidelberg verliefen viel versprechend. "Zurzeit arbeiten wir daran, zusätzliche Sensoren in das System zu integrieren", so Dr. Steffen Noehte, Leiter des EML-Projekts "Dr. Feelgood", aus dem der digitale Trainer stammt.

Die EML-Wissenschaftler arbeiten eng mit dem Lehrstuhl für Technische Informatik der Universität Mannheim (Prof. Reinhard Männer), mit dem Institut für Sport und Sportwissenschaft (ISSW) der Universität Heidelberg und mit dem Olympiastützpunkt Rhein-Neckar zusammen. Im Gegensatz zu bisherigen Messmethoden erfordert das neue Verfahren einen nur geringen Aufwand, verspricht eine zeitnahe Auswertung und wird vom Athleten nicht als störend wahrgenommen. Außerdem wird der "DigiCoach" im Gegensatz zu den bestehenden Verfahren zum Beispiel auftretende Ermüdungserscheinungen oder den Endspurt exakt berechnen können. Bis dahin müssen die EML-Wissenschaftler noch einige Arbeit in die Verbesserung von Hard- und Software stecken. Dafür suchen sie momentan nach geeigneten Partnern aus der Industrie.

Die European Media Laboratory GmbH (EML) (www.eml.villa-bosch.de) ist ein privates Forschungsinstitut für angewandte Informatik. Forschungsziel ist es, neue informationsverarbeitende Systeme zu entwickeln, bei denen der Nutzer die Technik nicht mehr als Hindernis wahrnehmen soll. Derzeit bearbeitet das EML im wesentlichen Forschungsprojekte der gemeinnützigen Klaus Tschira Stiftung (KTS) (www.kts.villa-bosch.de). Ebenso wie die KTS ist das European Media Lab in der Villa Bosch beheimatet, dem ehemaligen Wohnsitz des Nobelpreisträgers Carl Bosch (1874-1940).

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21. Heidelberger Halbmarathon

Am Sonntag, 28. April, 9.30 Uhr, fällt der Startschuss zum 21. Heidelberger Halbmarathon. Rund 1.500 Läuferinnen und Läufer werden sich dann auf die anspruchsvolle und schöne Strecke über den Philosophenweg und Schloss-Wolfsbrunnenweg machen. Start und Ziel sind in der Hauptstraße, Ecke Akademiestraße. Für Anhänger kürzerer Distanzen gibt es den Minimarathon über 4,1 Kilometer. Vereine, Firmen und Freunde können mit fünf Läuferinnen und Läufern eine Mannschaft bilden. Am Bambinilauf über 800 Meter nehmen Kinder bis neun Jahre teil. Anmeldeformulare gibt es bei Sport Bredl oder im Internet unter www.tsg78-hd.de. Dort erfährt man alles Notwendige über das Sportereignis.

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Stand: 26. Februar 2002