Thema der Woche

Ausgabe Nr. 7 · 13. Februar 2002



Mit dem Sportförderprogramm unterstützt die Stadt Heidelberg die Sportvereine kontinuierlich in ihren Bemühungen, Sport in allen Variationen und für jeden Geschmack anzubieten. (Archivfotos: Rothe (2), Pfeifer, privat)

Damit Heidelberg sportlich aktiv bleibt...

...hat der Gemeinderat im Dezember 2001 mehrheitlich das XII. Sportförderprogramm 2002 - 2004 verabschiedet


"Die Stadt Heidelberg gewährt zur Sportförderung den Heidelberger Sportvereinen sowie dem Sportkreis Heidelberg - insbesondere zur Jugendpflege - aus Haushaltsmitteln ... Zuschüsse , sofern der Verein dem Sportkreis Heidelberg als Mitglied angehört und angemessene Mietgliedsbeiträge erhebt."

So heißt es im Vorwort des XII. Sportförderprogramms 2002 - 2004, das der Gemeinderat noch im vergangenen Jahr verabschiedete. In diesen drei Jahren stellt die Stadt Heidelberg im Verwaltungshaushalt insgesamt über 1,7 Mio. Euro und im Vermögenshaushalt 450.000 Euro zur Unterstützung der Sportvereine bereit. Damit steht deutlich mehr Geld als im XI. Förderprogramm (1999-2001) zur Verfügung.

Mit den Geldern des Verwaltungshaushalts wird der laufende Betrieb der Sportvereine gefördert. "Der größte Brocken sind die Zuschüsse für die staatlich anerkannten Übungsleiter", sagt Gert Bartmann, Abteilungsleiter Sport im Sport- und Bäderamt. Fast 600 gibt es in Heidelberg. Außerdem erhalten die Vereine beispielsweise Zuschüsse für die Pflege der städtischen Sportanlagen, für Fahrt- und Energiekosten oder für die Ausbildung nebenberuflicher Übungsleiter.

Für neue Bauvorhaben, die Instandsetzung bestehender Sportanlagen und Neubeschaffungen gibt die Stadt ebenfalls Zuschüsse. Bis zu 30 Prozent der Kosten können Sportvereine von der Stadt als Förderung erhalten. Die Höchstgrenze liegt bei 100.000 Euro bei einem Einspartenverein und 150.000 Euro bei einem Mehrspartenverein. Schon jetzt sind die Gelder zum Großteil verplant, denn die Vereine müssen im Vorfeld ihre zuschussfähigen Vorhaben anmelden (siehe Aufstellung). Vertreter des Sportkreises, der Vereine und der Stadt haben sich auf eine Liste der geförderten Projekte geeinigt. Somit können die Vereine jetzt schon fest die Zuschüsse einkalkulieren, die zudem pünktlich zum Bauende gezahlt werden und nicht Jahre später. "Das Sportförderprogramm bietet Kontinuität und Verlässlichkeit für beide Seiten. Die Stadt weiß, was sie jährlich ausgibt, die Förderung ist zielgerichtet und projektbezogen und die klaren Regeln sorgen dafür, dass kein Verein benachteiligt oder bevorzugt wird", schildert der Leiter des Sport- und Bäderamtes, Dieter Bächstädt, die Vorzüge des Programms.

Schwerpunkt Jugendarbeit
Ein Schwerpunkt des neuen Sportförderprogramms ist die Jugendarbeit. Beispielsweise hat der Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft, Prof. Dr. Klaus Roth, ein Konzept für ein vereinsunabhängiges Sportangebot für Jugendliche ausgearbeitet. In Zusammenarbeit mit den Freien Turnern Kirchheim sollen sie auch ohne Vereinszugehörigkeit Sport betreiben können. Die dafür notwendige sportpädagogische Betreuung bezuschusst die Stadt über das Förderprogramm.

Weitere Beispiele für den Schwerpunkt Jugendarbeit: Auf dem Emmertsgrund arbeitet Bruce Kerr als Rugby-Trainer und versucht dort, mit Unterstützung der Stadt, ausländische Kinder und Jugendliche über den Sport und durch die Heranführung an einen Verein, zu integrieren. Martino Carbotti vom Sportkreis Heidelberg soll besonders Mädchen betreuen, die gerne Hip-Hop tanzen. Ebenso wird die Förderung des Basketballernachwuchses an den Schulen verstärkt. Schon länger und erfolgreich arbeiten die Fußballschule oder die Turnschule von Dieter Hofer. Das Turnzentrum im Sportzentrum Süd hat sich zu einem Teilzeitinternat entwickelt, in dem 20 Kinder am Tag nach Mittagessen und der Hausaufgabenbetreuung ihre Turnübungen machen. Auch die Basket Nite gehört zum Schwerpunkt Jugendförderung. Schließlich ist diese in den Statuten ganz allgemein schon dadurch festgelegt, dass Vereine mit hohem Anteil an jüngeren Mitgliedern auch höhere Zuschüsse von der Stadt erhalten.

"Die Zusammenarbeit mit dem Sportkreis Heidelberg ist hervorragend", sagt Dieter Bächstädt. Als Untergliederung des Badischen Sportbundes vertritt er unter anderem die Interessen der rund 120 Heidelberger Sportvereine. Der Vorsitzende Gerhard Schäfer ist damit wichtiger Ansprechpartner für die Stadt, wenn es um die Verteilung der Gelder aus dem Sportförderungsprogramm geht. Der Sportkreis erhält 51.000 Euro aus dem Programm, damit er selbst Maßnahmen und Veranstaltungen von Vereinen bezuschussen kann. (neu)
   
 

Sportstättenförderung

  Ohne Hallen und Sportplätze lässt sich kein Sport treiben. Im Juli 2002 sollen die Bauarbeiten für die Sporthalle West in Wieblingen beginnen, Ende 2003 wird die Halle bezugsfertig sein. In Kirchheim erhält die Kurpfalzschule eine Turnhalle; voraussichtlicher Baubeginn: Ende 2002. Das Turnzentrum am Harbigweg platzt aus allen Nähten, es erhält einen Anbau. Ebenfalls in diesem Jahr angegangen werden die Planungen für ein Sportzentrum Mitte auf dem HTV-Gelände neben der Alten Stadtgärtnerei, so Dieter Bächstädt, Leiter des Sport- und Bäderamtes.
   
 

Zuschüsse

  Eine Auswahl an Vereinsinvestitionen und die dazugehörige Förderung: Die Sektion Heidelberg des Alpenvereins plant eine Kletterhalle (51.100 Euro städtischer Zuschuss), der Verein DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal baut Jugend-, Gymnastik- und Geräteraum neu (50.618 Euro Zuschuss), der Heidelberger Schützenverein saniert das Vereinsdach (26.843 Euro Zuschuss), der Hockey Club Heidelberg saniert Sanitär- und Umkleidebereich (12.885 Euro Zuschuss), der Reiterverein Heidelberg baut eine Halle (35.770 Euro Zuschuss), die Schützengesellschaft Ziegelhausen stockt das Vereinsgebäude für einen Pistolenstand auf (51.100 Euro Zuschuss). Die TSG Rohrbach plant den Bau einer neuen Sporthalle (76.700 Euro Zuschuss) und der Motorbootclub Heidelberg erhält rund 36.000 Euro Zuschuss für zwei Steigeranlagen und die Erneuerung beziehungsweise Verstärkung der Schwimmer.
   
 

Sportförderprogramm in Kürze

  In den Haushaltsjahren 2002 bis 2004 werden jeweils 567.000 Euro im Verwaltungshaushalt und je 150.000 Euro im Vermögenshaushalt bereit gestellt. Die Gesamtsumme beträgt damit rund 2,15 Mio. Euro.
 
 

Änderungen im Detail

 

Vor Verabschiedung des Sportförderprogramms haben sich Vertreter/innen von Sportvereinen, dem Sportkreis Heidelberg und der Stadtverwaltung auf Änderungen im Detail geeinigt.

Die wichtigsten Neuerungen:

  • Die Entfernungsgrenze zur Bezuschussung von Fahrtkosten für Erwachsene wird von 400 auf 300 Kilometer reduziert. Behinderte werden in der Bezuschussung Jugendlichen gleichgestellt.

  • Der Sportkreis Heidelberg wird als möglicher Zuschussempfänger neu aufgenommen

  • Die Fördergrenze für staatlich anerkannte nebenberufliche Übungsleiter wird aufgrund von Änderungen des Einkommensteuergesetzes von 1.227,10 Euro auf 1.848 Euro angehoben.

  • Liegt der Anteil von Vereinsmitgliedern bis zum 25. Lebensjahr unter 20 Prozent der Gesamtmitglieder, werden die zuschussfähigen Ausgaben nur mit 25 Prozent bezuschusst. Vereine, die ausschließlich Senioren- und Behindertensport betreiben, werden von dieser Regelung befreit, genauso wie schon vorher die Heidelberger Schützenvereine.

  • Bei Zuschüssen für Baumaßnahmen, Instandsetzungen und Neubeschaffungen wird eine Bagatellegrenze von 1.500 Euro festgelegt.

  • Für gebrauchte (Sport-) Geräte, deren Listenpreis von über 2.600 Euro und deren Anschaffungswert über 1.500 Euro liegt, kann nun auch ein Zuschuss gewährt werden.

  • Festgeschrieben wurde, dass jetzt alle staatlich anerkannten nebenberuflichen Übungsleiter (und nicht wie bisher 315) bezuschusst werden.
   

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Stand: 12. Februar 2002