Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 7 · 13. Februar 2002

 

Stets in der Spitzengruppe

Positive Einschätzung des Standorts Heidelberg - Branchentreffen Metall und Elektro


"Miteinander reden, um die Arbeit für Heidelberg zu verbessern", ist - wie es Oberbürgermeisterin Beate Weber formulierte - der Zweck der regelmäßigen Branchentreffen der Stadt Heidelberg. Gäste des jüngsten Treffens am 5. Februar im Spiegelsaal des Prinz Carl waren Vertreter/innen der Heidelberger Metall- und Elektroindustrie.

Die Branchentreffen förderten ein positives Klima zwischen Stadt und Wirtschaft, betonte die Oberbürgermeisterin. Die direkten Gespräche trügen zur Schaffung guter Rahmenbedingungen für bestehende und für neue Untenehmen bei.

Die guten Rahmenbedingungen sind statistisch belegt: Im Zuwachs an Arbeitsplätzen für sozialversicherungspflichtige Beschäftigte lag bis zum Jahr 2000 (aktuellere Vergleichszahlen gibt es nicht) Heidelberg mit 3,7 Prozent im Land an der Spitze und bundesweit ganz vorn. Acht von zehn Beschäftigten arbeiten im Dienstleistungsbereich. Deshalb wirken sich in Heidelberg in der gegenwärtigen konjunkturellen Abschwächung weder der Anstieg der Arbeitslosenzahlen noch der Einbruch der Gewerbesteuern so gravierend aus wie in den Städten mit wirtschaftlicher Monostruktur.

"Heidelberg ist noch in der Lage zu investieren. Das setzt aber voraus, dass die Unternehmen weiterhin Gewerbesteuern zahlen", betonte die Oberbürgermeisterin. Sie liebe zwar das Ranking nicht (weil man nie genau wisse wie die Zahlen zustande kommen), aber wo es solche Vergleiche gebe, liege Heidelberg regelmäßig in der Spitzengruppe. Diese positive Einschätzung des Standorts biete vor allem auch jungen Menschen gute Chancen zur beruflichen Qualifizierung.

Als Beispiele erfolgreicher Standort-Pflege nannte die Oberbürgermeisterin unter anderem die Tatsache, dass es gelungen ist, die Firma Haldex hier zu halten, und dass das weltweit operierende Untenehmen ABB Stotz Kontakt einen Teil seiner Produktion nach Heidelberg zurück verlegt.

Das bestätigte der Geschäftsführer von ABB Stotz Kontakt, Bernhard Schmeing: Heidelberg sei für eine technisch anspruchsvolle Produktion (zum Beispiel drahtlose Energieübertragung) der beste Standort. Sein Unternehmen schließe ein Werk in Singapur und hole die Produktion nach Heidelberg. Dafür müssten rein manuelle Tätigkeiten von Heidelberg weg an andere Orte verlagert werden.

Probleme bereite dem Unternehmen der Mangel an Fachkräften. Schmeing: "Gesucht werden Ingenieure für Feinmechanik und Konstrukteure." Die Zusammenarbeit mit der Stadt Heidelberg bezeichnete er als gut.

Auch wenn der Dienstleistungssektor in Heidelberg vorherrsche, brauche das produzierende Gewerbe weiterhin Beachtung, forderte Pat Klinis, Erster Bevollmächtigter der IG Metall. Der Stadt bescheinigte er, "die erforderlichen Anstrengungen" zu machen. Sorge äußerte er wegen des Ausbildungsangebots in der Metall- und Elektrobranche: In Heidelberg sei die Zahl der Ausbildungsplätze von 1998 bis 2001 um fast ein Viertel gesunken.

"Fachkräfte fallen nicht vom Himmel, man muss sie ausbilden", betonte Klinis. Und: "Jugend ist Zukunft. Ausbilden heißt, Verantwortung für die Zukunft übernehmen." (br.)

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Bundesverdienstkreuz: Oberbürgermeisterin Beate Weber überreichte es an Dr. Hans Joachim Bremme. (Foto: Rothe)

"Vater des Dreiecks"

Dr. Hans Joachim Bremme mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet - Engagiert für die Region


Für sein besonderes Engagement um das Zusammenwachsen der Region Rhein-Neckar ist Dr. Hans Joachim Bremme vom Bundespräsidenten mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Oberbürgermeisterin Beate Weber überreichte den Orden an Dr. Bremme in einer Feierstunde im Heidelberger Rathaus.

Der Geehrte habe sich die Ordensverleihung im kleinen Kreis gewünscht, verriet Beate Weber den Gästen, deren Zahl sich auf etwa 20 belief. Darunter ein Minister, zwei Bundestagsabgeordnete und ein Landtagsabgeordneter sowie Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft und Repräsentanten der Nachbarstädte.

Denn Hans Joachim Bremme ist seit vielen Jahren als eine in verschiedenen Bereichen engagierte Persönlichkeit bekannt. Im Zusammenwachsen der Region Rhein-Neckar mit seinen wissenschaftlichen Einrichtungen, seinen wirtschaftlichen und politischen Institutionen liege sein Verdienst, betonte die Oberbürgermeisterin, die Dr. Bremme als "Vater des Rhein-Neckar-Dreiecks" bezeichnete.

1989 übernahm Dr. Bremme als maßgeblicher Mitinitiator den Vorsitz im Vorstand des damals neu gegründeten Arbeitskreises Rhein-Neckar-Dreieck e.V. Längst habe sich dieser von den drei Oberzentren Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen, von Vertretern der Wirtschaft, der Industrie- und Handelkammern und des Raumordnungsverbandes ins Leben gerufene Verein als Ländergrenzen überschreitende Plattform für eine enge Zusammenarbeit von Kommunen, Kammern, Verbänden und Unternehmen in der Region entwickelt.

Heute ist Hans Joachim Bremme stellvertretender Vorsitzender des Rhein-Neckar-Dreieck e.V.. Er war - wie Oberbürgermeisterin Beate Weber weiter aufzählte - einer der Sprecher der BioRegion Rhein-Neckar-Dreieck und ist Präsident des Gesundheitsnetzes Rhein-Neckar-Dreieck. Seit 1969 ist er in leitender Position in der Öffentlichkeitsarbeit (Leiter der Mitarbeiter- und Umfeldinformation) bei der BASF in Ludwigshafen tätig.

Anfang 1999 übernahm Hans Joachim Bremme außerdem die Projektleitung der von der Bertelsmannstiftung, der Gewerkschaft BCE und der BASF gegründeten "Initiative für Beschäftigung im Rhein-Neckar-Dreieck". Ziel dieses Netzwerks von Vertretern der Wirtschaft, der Arbeitsverwaltungen, der Sozialämter, der Gewerkschaften ist eine nachhaltige Verbesserung der schwierigen Arbeitsmarktsituation auf regionaler Ebene.

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Leitbild weist den Weg

Vision Rhein-Neckar-Dreieck 2015 - Regionalgespräch für ständige Vertretung in Brüssel


"Das Rhein-Neckar-Dreieck ist eine Wirtschaftsregion mit besonderer Attraktivität für Unternehmen und Spitzenkräfte, mit hoher Umwelt- und Lebensqualität sowie exzellenten Bildungs- und Forschungseinrichtungen." Mit diesem programmatischen Satz beginnt die Präambel der Vision Rhein-Neckar-Dreieck 2015, die das Regionalgespräch Rhein-Neckar-Dreieck - ein Forum aus Vertretern von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft - im Spiegelsaal des Prinz Carl beschloss.

Zum ersten Mal nach der Konstituierung im Dezember 2000 kamen die Mitglieder des von Minister Prof. Dr. Peter Frankenberg als Vorsitzendem des Rhein-Neckar-Dreieck e.V., Dr. Stefan Marcinowski, Vorsitzender des IHK-Wirtschaftsforums Rhein-Neckar-Dreieck, Dr. Hans Joachim Bremme, Aufsichtsratsvorsitzender der Regionalmarketing Rhein-Neckar-Dreieck GmbH, und Wolfgang Pföhler, Vorsitzender des Raumordnungsverbandes Rhein-Neckar, initiierten Forums zusammen, um über die Entwicklungschancen der Region zu beraten.

Mit der Vision Rhein-Neckar-Dreieck 2015 sei ein Rahmen gesetzt, der jetzt durch konkrete Aktionen und Projekte mit Leben gefüllt werden müsse, so die Beteiligten übereinstimmend. Der Wert einer gemeinsamen Vision liege schon darin, dass die unterschiedlichen Akteursgruppen eine verbindliche Leitschnur besitzen, sich über ihre Interessen austauschen und die Kernpunkte der Entwicklung herausdeuten müssen, so Marcinowski. "Ich denke, dass wir kein Feld ausgelassen haben, die Verwaltungsstrukturen sind ebenso angesprochen wie die Bildung, die Lebens- und Umweltbedingungen, die Infrastruktur und die Wirtschaft." Von der Vision erwartet das Regionalgespräch einen weiteren Schub für die Netzwerke und die Kooperation in der Region.

Wissenschaftsminister Frankenberg machte deutlich, dass der Region aussagekräftige Daten fehlen. Vor dem Hintergrund, dass immer mehr europäische Förderprogramme auf die Regionen zielten, sei es notwendig, die Situation der Region auch nachweisbar belegen zu können. Wer sich in Europa positionieren wolle, müsse schon bei der Aufstellung der Programme seine Interessen geltend machen. Dass dazu eine ständige Vertretung in Brüssel notwendig ist, darüber waren sich die Mitglieder des Regionalgesprächs ebenso einig wie über die Initiative zur Sicherung des Mannheimer Hauptbahnhofs als ICE-Knoten.
   
 

Vision Rhein-Neckar-Dreieck 2015

 
  • Das Rhein-Neckar-Dreieck ist eine der attraktivsten und wettbewerbsfähigsten Regionen Europas.
  • Das Rhein-Neckar-Dreieck bildet eine Einheit über Bundesländer hinweg und verfügt über sich vielfältig ergänzende Strukturen von Stadt und Land.
  • Das Rhein-Neckar-Dreieck zeichnet sich durch eine leistungsfähige und bürgernahe Verwaltung aus.
  • Das Rhein-Neckar-Dreieck ist in das europäische Verkehrsnetz hervorragend eingebunden.
  • Das Rhein-Neckar-Dreieck verfügt über exzellente Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen.
  • Das Rhein-Neckar-Dreieck zeichnet sich durch Internationalität und Weltoffenheit aus.
  • Das Rhein-Neckar-Dreieck ist eine Region mit vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten und hohem Beschäftigungsgrad.
  • Das Rhein-Neckar-Dreieck bietet eine hohe Lebensqualität durch hervorragende Wohn-, Freizeit- und Arbeitsangebote in einer gesunden Umwelt.
  • Das Rhein-Neckar-Dreieck verfügt über ein gutes Image und hohen Bekanntheitsgrad.

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Stand: 12. Februar 2002