Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 3 · 16. Januar 2002



Maskottchen Bautzemann wirbt um Gäste zu den Veranstaltungen der 1000-Jahrfeier von Bautzen.

1000 Jahre Bautzen

Die sächsische Stadt, seit 1991 mit Heidelberg partnerschaftlich verbunden, feiert ein rundes Jubiläum


Die Stadt Bautzen, Zentrum der Oberlausitz und Partnerstadt Heidelbergs, feiert in diesem Jahr 1000jähriges Bestehen. "Bautzemann", das Maskottchen zur 1000-Jahr-Feier von Bautzen, soll dafür sorgen, dass möglichst viele Menschen das mitbekommen. Regelmäßig wird er aus Bautzen über die Höhepunkte im Festjahr berichten. Und würde sich natürlich freuen, wenn viele Heidelbergerinnen und Heidelberger Lust bekämen, einmal selbst in seine Heimatstadt zu kommen. Hier sein erster Report aus der Stadt an der Spree:

Das Engagement der Bautzener Bürger, Vereine und Gewerbetreibenden für ihr Stadtfest ist groß. Viele Firmen unterstützen die Vorbereitung mit Sachleistungen oder haben Souvenirs entwickelt, deren Erlös dem Festjahr zugute kommt. Das Spendenkonto wächst zusehends. Viele Ideen der Bautzener sind auch in das Programm eingeflossen und so wird bei den über 250 Veranstaltungen im Festjahr für jeden etwas dabei sein.

Gleich in der Silvesternacht starteten die Bautzener mit einem Feuerwerk auf dem Hauptmarkt, einer Ansprache des Oberbürgermeisters Christian Schramm und festlichem Glockengeläut in ihr Festjahr. Am Neujahrstag haben auf dem Hauptmarkt Stadträte und Bürger gemeinsam bei Musik, Glühwein und Fischsemmeln zum Besen gegriffen und mit diesem symbolischen Groß-Reinemachen das Jubiläum "eingekehrt".

Feierlich ging's zu, als am 10. Januar der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Karl Diller, die Sonderbriefmarke "1000 Jahre Bautzen" öffentlich vorgestellt hat, die durch das Bundesfinanzministerium aus Anlass des Stadtjubiläums herausgegeben wurde. Die Briefmarke mit der Stadtsilhouette von Bautzen ist seit dem 10. Januar im Umlauf und eine der ersten fünf Marken, die in Cent ausgewiesen sind.

Gleich am nächsten Tag fand der diesjährige Neujahrsempfang des sächsischen Ministerpräsidenten in Bautzen statt. Prof. Dr. Kurt Biedenkopf empfing in der Schützenplatzhalle über 1200 Gäste, darunter Diplomaten, Politiker, Vertreter aus Politik und Wirtschaft, aber auch verdienstvolle Bautzener Bürgerinnen und Bürger, die besonders aktiv waren bei der Vorbereitung des Festjahres. Und natürlich war auch der Bautzemann selber mitten drin."
   
 

Mehr über Bautzen

  Wer mehr über die Jubiläumsfeierlichkeiten in Bautzen erfahren möchte, kann sich mit dem Festbüro 1000, Kleine Brüdergasse 1, 02625 Bautzen, Telefon 03591/534-195/-197, Fax 03591/534-198, in Verbindung setzen. Oder im Internet unter www.bautzen.de nachschauen.

  Zum Seitenanfang



Mit einem Blumenstrauß verabschiedete Oberbürgermeisterin Beate Weber den scheidenden Vorsitzenden des Gutachterausschusses Günter Otto. Neuer Vorsitzender ist Manfred Ruf (2. v. r.). Bernd Pahler (l.) leitet die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, Dieter-Georg Hielscher (Mitte) ist Leiter des städtischen Vermessungsamtes. (Foto: Rothe)

Stabwechsel im Gutachterausschuss

Günter Otto verabschiedet - Neuer Vorsitzender ist Manfred Ruf


Im Amt des Vorsitzenden des Gutachterausschusses fand jüngst ein Wechsel statt. Oberbürgermeisterin Beate Weber verabschiedete den langjährigen Vorsitzenden des Ausschusses Günter Otto. Für ihn rückte sein bisheriger Stellvertreter Manfred Ruf nach.

Günter Otto war über fünfzig Jahre als Vermessungsingenieur tätig. Der Stadtobervermessungsrat war bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1992 unter anderem als Leiter der Bauvermessung und stellvertretender Amtsleiter des Vermessungsamtes der Stadt Heidelberg tätig. Zudem war er 25 Jahre eng mit dem Gutachterausschuss verbunden. Von 1976 bis 1984 war er Leiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, seit 1984 dann ehrenamtliches Mitglied im Ausschuss. Er stand acht Jahre lang als Vorsitzender dem Ausschuss vor, davor vier Jahre als stellvertretender Vorsitzender.

Unter seinem Vorsitz wurden viele wichtige Wertermittlungen vom Ausschuss vorgenommen, so zum Beispiel die Bewertung der Sanierungsgebiete Altstadt I, II und III. Unter seiner Regie erfolgte auch der Ausbau der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses und eine stetige Qualitätsverbesserung der Gutachten. Oberbürgermeisterin Beate Weber würdigte die ehrenamtliche Tätigkeit von Günter Otto als "hochgeschätzte und sehr verantwortungsvolle Arbeit" und dankte dem scheidenden Vorsitzenden herzlich für seine Arbeit. Die Zusammenarbeit mit ihm nannte sie "immer erfreulich". Besonders hervorzuheben sei der große Kenntnisreichtum Ottos, der fünfzig Jahre Stadtgeschichte erlebt und mitgestaltet hat.

Als neuer Vorsitzender wurde Manfred Ruf verpflichtet. Der Diplom-Immobilienwirt ist seit 1964 im Immobiliengeschäft tätig und ein profunder Kenner des Heidelberger Grundstücksmarkts. Seit 1992 unterrichtet er als Dozent an der Deutschen Immobilienakademie der Universität Freiburg in den Bereichen Immobilienmarketing und Immobilienbewertung. Seit 1994 ist er Vizepräsident des Ringes Deutscher Makler im Bundesverband. Zudem ist er seit 1981 ehrenamtliches Mitglied und seit 1993 stellvertretender Vorsitzender im Gutachterausschuss.
   
 

Gutachterausschuss

  Der Gutachterausschuss ist ein selbständiges und an Weisungen nicht gebundenes Gremium, das nach dem Baugesetzbuch für die Ermittlung von Grundstückswerten zuständig ist. Er setzt sich zusammen aus einem Vorsitzenden, dessen Stellvertreter und weiteren ehrenamtlichen Gutachtern, die in der Wertermittlung sachkundig und erfahren sind. Die Mitglieder werden vom Gemeinderat auf die Dauer von vier Jahren bestellt. Der Gutachterausschuss bei der Stadt Heidelberg hat zurzeit 21 Mitglieder. Ein Gutachten können Eigentümer (Miteigentümer, Erben mit Erbschein) oder natürliche oder juristische Personen mit Vollmacht eines Eigentümers beantragen. Weitere Informationen bei: Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, Gaisbergstraße 7/11, 69115 Heidelberg, Tel. 58-2460, -2461, -2463, Fax 58-2490.

  Zum Seitenanfang

 

"Spürbare Aufbruchstimmung"

Pro Heidelberg - Stadtmarketing e.V. mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden


Im Spätjahr 2000 erhielt das Heidelberger Stadtmarketing eine neue Organisationsform und konnte schon ein Jahr später als Verein Pro Heidelberg - Stadtmarketing e.V. auf eine Reihe von Erfolgen zurückblicken. In einer Pressekonferenz des Pro-Heidelberg-Vorstandes sprach Vorsitzender Volker Dieterich von einer "spürbaren Aufbruchstimmung beim Heidelberger Einzelhandel".

Als große Erfolge wertete der Pro-Heidelberg-Vorsitzende das Kinder- und Familienfest im Mai und den Bärentag im Oktober. Beide samstäglichen Aktionen waren mit einem langen Einkaufstag verbunden und, so Dieterich: "Die Stadt war gut gefüllt". Daneben wurde Pro Heidelberg - Stadtmarketing e.V. auch in Neuenheim und Bergheim aktiv.

Besonders groß und erfolgreich war das Engagement des Stadtmarketings in der Vorweihnachtszeit. Die Erweiterung der Weihnachtsbeleuchtung bis in die Plöck und deren Nebenstraßen habe zahlreiche Eigeninitiativen des dort ansässigen Handels veranlasst. Die sehr gute Besucherfrequenz des Weihnachtsmarktes machte sich auch beim Handel bemerkbar; ebenso ein verstärkter Tourismus aus den Nachbarländern wie Elsass, Schweiz und Norditalien.

Erstmals nach einer zehnjährigen Pause konnte Pro Heidelberg wieder eine Sterntaler-Aktion durchführen, was - so Volker Dieterich - nur auf Grund der gestiegenen Mitgliederzahl möglich war. Tatsächlich verzeichnete der Stadtmarketing-Verein innerhalb eines Jahres einen Mitgliederanstieg um mehr als das Dreifache: von 42 auf über 150.

Die Vorbereitungen für die Aktionen des neuen Jahres haben bereits begonnen, betonte Dieterich abschließend. Als eine wichtige Aufgabe für die Zukunft bezeichnete er die verstärkte Einbindung der Gastronomie in das Stadtmarketingkonzept und dessen Umsetzung.

Zufrieden mit dem, was erreicht worden ist, zeigte sich Dr. Klaus Plate, Leiter der städtischen Direktion für Allgemeine Verwaltung, Wirtschaft und Beschäftigung und Geschäftsführer der Heidelberger Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (HWE), bei der die Geschäftstelle des Vereins Pro Heidelberg - Stadtmarketing e.V. angesiedelt ist. Die Steigerung der Mitgliederzahl wertete er als "Signal dafür, dass sich der Heidelberger Einzelhandel zusammen gefunden hat".

Weil Heidelberg kein Problem mit seinem Bekanntheitsgrad hat, lag der Schwerpunkt des Stadtmarketings von Anfang an bei der stärkeren Betonung der Einkaufsstadt. "Stadtmarketing in Heidelberg ist vor allem City-Marketing", betonte Dr. Plate. Nicht zuletzt deshalb wird der Geschäftsführer von Pro Heidelberg - Stadtmarketing e.V., Gerhard Wagner, auch als City-Manager bezeichnet.

Die neue Organisationsstruktur biete eine breitere personelle und finanzielle Basis. Im Jahr 2001 unterstützte die Stadt das Stadtmarketing mit einem Zuschuss von 225.000 Mark, in den nächsten Jahren werden es jeweils 150.000 Mark sein. Er freue sich, so Dr. Plate, dass es dem Handel gelinge, jeweils den gleichen Betrag aufzubringen.

Für den Handel hat sich der Aufwand ganz offensichtlich gelohnt: "Die Geschäfte erleben einen erfreulichen Aufschwung, das Image hat sich von der reinen Touristenstadt zur Einkaufsstadt gewandelt", konstatierte Swen Rubel, der neue Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes. (br.)

  Zum Seitenanfang



Jubiläumsempfang "Zehn Jahre Schuldnerberatungsstelle" mit (von links) Helmut Schleweis, Ralf Baumgarth, Gabriele Meister, Dr. Jobst Wellensiek, Beate Weber, Thomas Engels und Wolfgang Klein. (Foto: Pfeifer)

Wege weisen zum Neubeginn

Zehn Jahre Schuldnerberatungsstelle beim Paritätischen Wohlfahrtsverband - Jubiläumsempfang


Seit zehn Jahren besteht die Schuldnerberatungsstelle beim Paritätischen Wohlfahrtsverband in Heidelberg. Aus diesem Anlass hatten die Stadt Heidelberg und der Paritätische Wohlfahrtsverband zu einem Empfang in den Großen Rathaussaal eingeladen.

Als wichtige sozialpolitische Aufgabe bezeichnete Oberbürgermeisterin Beate Weber die Schuldnerberatung. Denn von Überschuldung betroffen seien häufig auch Haushalte mit Kindern. Der Gemeinderat habe deshalb 1991 die Entscheidung getroffen, eine Schuldnerberatungsstelle einzurichten und sie in die Trägerschaft des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes zu übergeben. Im Laufe von zehn Jahren habe die Stadt dafür rund 1,83 Millionen Mark aufgewendet.

Dass die Schuldnerberatungsstelle gut ausgestattet sei und die Zusammenarbeit mit der Stadt hervorragend funktioniere, bestätigten sowohl Wolfgang Klein, der beim Paritätischen Wohlfahrtsverband als Schuldnerberater tätig ist, als auch Ralf Baumgarth, der Geschäftsführer der Heidelberger Geschäftstelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Baumgarth kündigte an, dass sich die Arbeit der Schuldnerberatung künftig stärker auf die Vermeidung von Überschuldungen konzentrieren werde.

Das gute Zusammenwirken von Schuldnerberatungsstelle und Insolvenzgericht unterstrich Amtsgerichts-Direktorin Gabriele Meister. Sie verwies auf die neue Gesetzeslage, die jetzt auch verschuldeten Privatpersonen einen Neuanfang ermögliche.

Die Kluft zwischen arm und reich werde immer größer, erklärte Rechtsanwalt Dr. Jobst Wellensiek, wobei er sich auf den Armutsbericht der Bundesregierung bezog. Auch deshalb könne man die Arbeit der Schuldnerberatungsstelle nicht hoch genug einschätzen. Und diese Arbeit werde wohl kaum abnahmen.

Unterstützung erfährt die Schuldnerberatungsstelle auch durch die Sparkasse Heidelberg. Die Sparkasse beziehe die sozialen Folgen stets in ihre geschäftspolitischen Entscheidungen mit ein, versicherte Vorstandsmitglied Helmut Schleweis. Über die praktische Arbeit der Schuldnerberatungsstelle berichtete schließlich Diplom-Sozialarbeiter Thomas Engels sehr ausführlich. (br.)

  Zum Seitenanfang
  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved
Stand: 15. Januar 2002