Stadt Heidelberg informiert



Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg,
herausgegeben vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit,
Rathaus, Marktplatz 10, 69117 Heidelberg,
Telefon (06221) 58-12000/010, Telefax (06221) 58-12900,
E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@heidelberg.de

21. Oktober 2005

  Baustellen im Stadtgebiet Heidelberg
Übersicht über die aktuellen Baustellen in der Zeit vom 24. bis 30. Oktober
  • Rottmannstraße (B 3): Wegen Gleissanierung und Leitungserneuerung gesperrt; Verkehr in Richtung Stadtzentrum ab Hans-Thoma-Platz über Berliner Straße; Süd-Nord-Verkehr über Handschuhsheimer Landstraße, Kapellenweg, Steubenstraße und Dossenheimer Landstraße.
     

  • Kirchheimer Weg: Zwischen Rudolf-Diesel-Straße und Im Mörgelgewann einspurige Verkehrsführung; Verkehr durch Baustellenampel geregelt; Umleitungsempfehlung: Cuzaring/Speyerer Straße
     

  • Umgehungsstraße Ziegelhausen (L 534): Verlegung der Gashochdruckleitung, einspurige Verkehrsführung; Verkehr durch Baustellenampel geregelt; Umleitungsempfehlung: B 37.
     

  • Iqbal-Ufer (B 37): Hauptsammelkanal-Süd, 3. Bauabschnitt, Sperrung der Linksabbiegespuren; von der B 37 zur Vangerowstraße (Auffahrt zur Ernst-Walz-Brücke) Umleitung des Verkehrs aus Osten über Fehrentzstraße zur Bergheimer Straße, von der Mittermaierstraße/Vangerowstraße zur B 37 Umleitung des Verkehrs in Richtung Westen über Vangerowstraße/Fehrentzstraße zur Bergheimer Straße.
      
  • Boxbergauffahrt: Erneuerung der Fahrbahndecke bis 25. Oktober; Einspurige Verkehrsführung mit Ampelregelung.

  Eilverordnung zum Schutz der Tierhaltungen in Deutschland: Konsequenzen für Heidelberg
Nachdem die so genannte Klassische Geflügelpest in Russland aufgetreten ist, hat der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - der zurzeit auch die Geschäfte des Verbraucherschutzministeriums wahrnimmt - zum vorsorglichen Schutz der Tierhaltungen in Deutschland eine Eilverordnung erlassen. Die Eilverordnung tritt am 22. Oktober 2005 in Kraft. Demnächst gelten ab dem morgigen Samstag folgende Verpflichtungen:
  • Wer Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse hält, hat dies dem Amt für öffentliche Ordnung der Stadt Heidelberg unter Angabe seines Namens, seiner Anschrift und der Anzahl der im Jahresdurchschnitt gehaltenen Tiere, ihrer Nutzungsart, ihres Standortes und ihrer Haltungsform (Stallhaltung, Freiland- oder Auslaufhaltung) unverzüglich anzuzeigen, wenn eine solche Anzeige nicht bereits früher erfolgt ist. Änderungen sind ebenfalls unverzüglich anzuzeigen.
  • Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse sind ab sofort bis einschließlich 15. Dezember 2005 in geschlossenen Ställen zu halten.
  • Die Verpflichtung zur Aufstallung gilt für alle genannten Tierhaltungen. Erfasst werden damit auch Hobbytierhaltungen unabhängig von der Anzahl der gehaltenen Tiere.
  • Eine Tierhaltung außerhalb geschlossener Ställe darf nur mit vorheriger Zustimmung des Amts für öffentliche Ordnung erfolgen.
  • Geflügelmärkte und Geflügelschauen dürfen grundsätzlich nicht durchgeführt werden. Ausnahmen bedürfen der vorherigen Zustimmung des Amts für öffentliche Ordnung.

Für weitere Fragen steht ab Montag das Amt für öffentliche Ordnung der Stadt Heidelberg unter Telefonnummer 58-17000 zur Verfügung.


  Verzicht auf geplante Brücke ist zumutbar"
Gutachter stellte dem Gemeinderat die Umweltverträglichkeitsuntersuchung zur fünften Neckarquerung vor - Zahlreiche Varianten mitgeprüft
Am 19. Oktober beschäftigten sich der Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss sowie der Umweltausschuss mit einem Bauwerk, das Wieblingen und Handschuhsheim direkt berührt, aber schon seit vielen Jahren in der ganzen Stadt für Diskussionsstoff sorgt: die fünfte Neckarquerung.

Im September 2001 hatte der Gemeinderat die Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans beschlossen. Darin enthalten war auch die Forderung "zwischen dem Neuenheimer Feld und Wieblingen einen Neckartunnel zu schaffen". Er soll den Autobahnanschluss Rittel mit dem Universitätsgebiet im Neuenheimer Feld verbinden. Im April 2003, damals lagen erste Planungen für Tunnel (oder Brücke) vor, beauftragte der Gemeinderat die Stadtverwaltung, eine Umweltverträglichkeitsprüfung für die Neckarbrücke von einem Gutachter erstellen zu lassen. Diese soll sich in Wieblingen südlich des Kurpfalzrings über den Fluss spannen und auf der anderen Neckarseite auf den Klausenpfad stoßen.

Diese Untersuchung stellte der vom Gemeinderat ausgewählte Gutachter Dr. Hans Joachim Schemel den beiden Ausschüssen vor. Auf über 160 Seiten Bericht sind die Auswirkungen des Bauwerks auf Mensch, Tier, Vegetation, Boden, Wasser und Luft festgehalten. Zusätzlich prüfte der Gutachter auch die Auswirkungen eines Tunnels statt Brücke und als Alternativen drei Trassenvarianten durch das Handschuhsheimer Feld. Schließlich verglich er auch noch diese Anbindungsoptionen an das Universitätsgebiet untereinander und machte konkrete Aussagen über die jeweilige Schwere der Beeinträchtigung auf die oben genannten "Schutzgüter"

Die Schlussfolgerung des Gutachters ist eindeutig: "Der Verzicht auf die geplante Brücke ist zumutbar." Er begründet dies mit dem Vorhandensein einer Optimierungsvariante, mit der sich das Planungsziel einer Neckarbrücke- die verkehrliche Entlastung der von Staus und stockendem Verkehr überlasteten Teile des Straßennetzes - nahezu erreichen lasse. Das vom Verkehrsbelastungen betroffene Gebiet liegt überwiegend im Bereich der Ernst-Walz-Brücke und der Berliner Straße.

Optimierungsvariante
Diese Optimierungsvariante ist eine in einem Verkehrsgutachten untersuchte Alternative zu Neckarquerung oder Nordzubringer. Sie sieht den Ausbau des ÖPNV ins Neuenheimer Feld, Parkraumbewirtschaftung, Jobticket für dort Arbeitende sowie straßenbauliche Verbesserungen an überlasteten Verkehrsknoten vor. Im Hinblick auf ihre Umweltauswirkungen sei die Optimierungsvariante allen anderen Varianten (Straßenneubau) überlegen, so der Gutachter. Mit ihr, so der Gutachter weiter, ließen sich die "erheblichen ökologischen Beeinträchtigungen und optischen Störungen (vor allem) der Wieblinger Wohnbevölkerung vermeiden".

FFH-Gebiet wird durchschnitten
Außerdem machte Dr. Schemel auf ein weiteres Hindernis für die Genehmigung der Neckarbrücke aufmerksam: Sie zerschneidet das europäische FFH-Schutzgebiet (Flora-Fauna-Habitat) "Unterer Neckar" und führt dort zu "erheblichen Beeinträchtigungen" für seltene Tiere und Pflanzen. Zwar könnten die Beeinträchtigung seltener Pflanzenarten an anderer Stelle gegebenenfalls ausgeglichen werden. Doch die für die Genehmigung zuständige EU bezieht in ihre Entscheidung mit ein, dass dieser Ausgleich für geschützte Tierarten allerdings nicht möglich ist. Und sie fragt nach, ob es zumutbare Alternativen mit einer verkehrlich annähernd gleichen Wirkung gibt, die das FFH-Gebiet nicht beeinträchtigen. Da die Optimierungsvariante diese Voraussetzungen erfüllt, ist sich der Gutachter sehr sicher, dass die EU-Behörden die Neckarbrücke nicht genehmigen werden.

Nordzubringer wenig effektiv
Auch die Nordzubringer durch das Handschuheimer Feld wurden auf ihre Auswirkungen auf die sechs Schutzgüter untersucht und mit der Brückenvariante verglichen. Zwar schneidet der große Nordzubringer als Tunnel sehr häufig am günstigsten ab, was die Beeinträchtigung der Umwelt angeht. Allerdings hat er, wie auch die beiden anderen Nordzubringer-Varianten, einen entscheidenden Nachteil: Alle drei erreichen nicht die verkehrlichen Entlastungen wie Neckarbrücke/-tunnel oder Optimierungsvariante.

Aus all diesen Einzelergebnissen, die in der Umweltverträglichkeitsuntersuchung sehr viel detaillierter aufgeführt sind, zieht der Gutachter den Schluss; dass "der Verzicht auf die geplante Brücke zumutbar ist". neu

Mehr zum Thema
Auf der Homepage der Stadt Heidelberg unter www.heidelberg.de ist die Umweltverträglichkeitsuntersuchung unter "Gemeinderat online" zu finden. Die Seiten 5 bis 32 beinhalten eine Kurzfassung.

Info-Veranstaltung
Am Donnerstag, 10. November, 11.30 Uhr, bietet die Stadt Heidelberg im Rathaus, Neuer Sitzungssaal, eine Informationsveranstaltung zu den Ergebnissen der Umweltverträglichkeitsuntersuchung an. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen. Oberbürgermeisterin Beate Weber wird in das Thema einführen, der Gutachter wird seine Ergebnisse vorstellen und Experten der zuständigen Fachämter diese näher erläutern.

Was untersucht wurde

Neckarbrücke
Sie soll das Wieblinger Neckarufer, südlich vom Kurpfalzring, mit dem Klausenpfad auf Handschuhsheimer Seite verbinden. Anbindung am Anschluss Rittel zur Autobahnen. Die beiden Varianten Pfeilerbrücke und Schrägseilbrücke wurden in ihren Auswirkungen untersucht. Nach dem Gutachten birgt die Schrägseilbrücke eine hohe Kollisionsgefahr für Vögel.

Neckartunnel
Gleicher Ort wie Neckarbrücke, nur geht es unter dem Fluss durch. Hat weniger negative Auswirkungen auf die Umwelt als die Brücke, ist aber viel teurer.

Kleiner Nordzubringer
Gibt es in den Varianten 1 und 2. Beide Straßen schließen an den Autobahnzubringer L 531 südlich von Dossenheim an und verlaufen über zwei unterschiedliche Routen Richtung Neckar und stoßen beim Klärwerk Nord auf die verlängerte Tiergartenstraße. Vor allem die Lärmbelastung eines Erholungsgebietes und die Bodenbelastung sprechen gegen sie, Wohnbereiche werden aber nicht beeinträchtigt. Laut Verkehrsgutachten zu wenig Entlastungswirkung im Vergleich zu Brücke oder Optimierungsvariante.

Großer Nordzubringer
Wurde in den Varianten Tunnel und Straße untersucht. Ebenfalls angebunden an die L 531, stößt er/sie beim Technologiepark auf den Klausenpfad. Die Tunnelvariante weist in den meisten Untersuchungsfeldern die geringste Umweltbelastung auf. Ihr Nachteil: Zu wenig Entlastungswirkung im Vergleich zu Brücke oder Optimierungsvariante.

Optimierungsvariante
Kein Straßenneubau, sondern die Optimierung von Knotenpunkten, um Staus zu vermeiden sowie Bau einer Straßenbahn ins Neuenheimer Feld und Betrieb einer OEG-Linie vom Norden über die Berliner Straße-Hauptbahnhof-Richtung Mannheim, Parkraumbewirtschaftung und Jobtickets, um den Individualverkehr zu begrenzen. Laut Gutachter fast genauso effektiv wie die Neckarquerung, aber weitaus weniger umweltbelastend.


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Stand: 21. Oktober 2005